Was hilft gegen Staub, Fettflecken und Schmutz auf Display und Tastatur? Fachleute empfehlen einfache Mittel und erklären, wann Druckluftspray sinnvoll ist.
IT-PutzaktionSchmutz weg: Smartphones und Notebooks richtig reinigen

Ein weiches Tuch, vielleicht etwas Seifenwasser, mehr braucht es nicht. Scharfe oder alkoholhaltige Reinigungsmittel können im schlimmsten Fall die Displaybeschichtung angreifen.
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Viele nutzen sie ständig oder zumindest häufig. Doch Geräte wie Notebook, Smartphone, Tablet oder PC auch regelmäßig reinigen? Häufig kommt das zu kurz. Das zeigt etwa auch eine Studie von Bitkom Research, nach der nur 6 Prozent der deutschen Smartphone-Besitzerinnen und –Besitzer täglich die Oberfläche ihres Telefons reinigen.
Noch seltener als bei Smartphones säubern die Befragten allerdings Oberflächen von Tastaturen oder Displays sowie entsprechendes Zubehör wie Maus oder Touchpad: PCs oder Notebooks wienert der Studie zufolge quasi niemand (0 Prozent) täglich, und nur 2 Prozent reinigt seine Rechner einmal wöchentlich.
Wie oft sollte man Notebook, Smartphone, Tablet & Co reinigen?
„Das lässt sich pauschal nicht sagen“, sagt Sebastian Klöß vom IT-Branchenverband Bitkom. Es hänge wesentlich davon ab, wie und wo man die Geräte verwendet. Nutzt man etwa sein Smartphone beim Essen oder gar auf der Toilette, sollte man es häufiger reinigen.
Dabei lohnt es sich darauf zu achten, was vielleicht noch so zum Gerät dazu gehört. Man sollte dabei etwa auch nicht vergessen, die Hülle des Handys ebenfalls zu säubern, sagt Jan Schüßler vom IT-Fachmagazin „c’t“.
Auch auf den Zustand des Geräts kommt es an. „Auf dem glatten Glas des Smartphone-Bildschirms können sich Keime relativ schlecht festhalten“, erklärt Klöß. Hat das Glas hingegen Kratzer, können sich Keime leichter festsetzen. Und grundsätzlich gilt: Wer sich die Hände selten wäscht, überträgt mehr Schmutz auf die Geräte als jemand mit besserer Handhygiene.
Womit sollte man reinigen? Und was tun bei hartnäckigen Flecken?
„Für die regelmäßige Reinigung ist ein weiches Mikrofasertuch ideal“, rät Jan Schüßler. Also etwa ein Brillenputztuch. Bei hartnäckigem Schmutz wie etwa Fettflecken kann auch etwas Seifenwasser helfen, mit dem man das Mikrofasertuch benetzt.
„Putzmittel auf Alkoholbasis, Glasreiniger oder Desinfektionsmittel können die Geräte hingegen schädigen“, warnt Sebastian Klöß. Solche Mittel greifen zum Beispiel die fettabweisende Beschichtung von Touchbildschirmen an. Zudem besteht das Risiko, dass solche Mittel in Zwischenräume oder ins Geräteinnere gelangen und dort Schaden anrichten.
Wie werden Tastatur und Maus richtig sauber?
Auch Tastatur und Maus lassen sich mit einem weichen Mikrofasertuch abwischen. Wird es leicht mit Seifenwasser angefeuchtet, lässt sich auch der Fettfilm, den die Finger und Hände auf ihnen hinterlassen, beseitigen. „Wichtig ist aber, dass das Tuch wirklich nur leicht angefeuchtet ist und keinesfalls tropft“, sagt Jan Schüßler. Wasser sollte nicht ins Innere von Maus und Tastatur eindringen, da es auch dort möglicherweise zu Schäden führen kann.

Sorgfältige Tastaturreinigung mit Mikrofasertuch, das vielleicht leicht mit Seifenwasser angefeuchtet ist.
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Hat sich hartnäckiger Schmutz zwischen den Tasten festgesetzt, kann ein Wattestäbchen dabei helfen, besser in die Zwischenräume zu gelangen, sagt Sebastian Klöß. Tastaturen könne man umdrehen und vorsichtig schütteln sowie leicht klopfen: „Damit lassen sich zum Beispiel Krümel aus den Zwischenräumen herausbefördern.“
„Eine Alternative ist ein Druckluftspray“, sagt Jan Schüßler. Druckluftdosen ermöglichten eine besonders gründliche Reinigung. Staub und Krümel in der Tastatur werden mit einem kurzen Luftstoß entfernt. Wichtig bei Druckluftspray: Dose beim Sprühen gerade halten, damit kein flüssiges Gas austritt.
Wie sollte man Monitore und Displays reinigen?
Auch hier gilt: Das Mikrofasertuch ist die beste Wahl. Bei stärkerem Schmutz sollte man es leicht mit Seifenwasser anfeuchten. Brillenputztücher eignen sich ebenfalls, um den Bildschirm wieder sauber zu bekommen. „Putzmittel auf Alkoholbasis sind erneut tabu, da sie die Schutzschicht des Monitors angreifen“, sagt Sebastian Klöß.

Mikrofasertuch, etwas Spüli-Wasser, Ohrenstäbchen und Druckluftspray: Mehr braucht es nicht, um die digitalen Geräte daheim zu reinigen.
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Wann sollte man zur Reinigung die Gehäuse von Geräten öffnen?
Bei einem Smartphone oder Tablet sollte man das keinesfalls tun. „Aktuelle Geräte sind staub- und wassergeschützt, sodass nichts ins Innere eindringen kann“, sagt Klöß. Öffnet man sie trotzdem, riskiert man, dass die Dichtung beschädigt wird.
„Das Gehäuse zu öffnen, macht gelegentlich bei PCs Sinn, die ein klassisches Tower- oder Desktop-Gehäuse haben“, erklärt Klöß. Dort kann sich im Inneren Staub sammeln, der sich vorsichtig mit Druckluftspray entfernen lässt. Auch Wattestäbchen könnten hilfreich sein.
Bei Notebooks sollte man ab und an einen Blick in die Lüftungsschlitze und auf den Lüfter werfen. Um dort über die Zeit angesaugten Staub oder auch angesaugte Haustierhaare zu entfernen, kann man das Notebook vorsichtig öffnen und den Schmutz wieder mit Druckluft entfernen. (dpa)