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Haare, Haut, GewichtLeider wahr – ab 30 geht’s mit unserem Körper bergab

Lesezeit 4 Minuten
Freunde 30er imago

Schon ab den 30ern nagt der Zeit an unserem Körper, doch nicht alles wird schlechter. 

„Man ist nur so alt, wie man sich fühlt…“. Diese Weisheit führen wir gerne an, wenn wir sagen wollen, dass wir uns jünger fühlen als wir eigentlich sind. Doch – selbst wenn wir uns fit fühlen – trifft das auch auf unseren Körper zu? Nein, leider nicht. Denn biologisch werden wir ab 30 alt, der körperliche Verfall setzt unaufhaltsam ein.

Woran merken wir den Verfall und was können wir dagegen tun?

Die Haare

Von vereinzelten grauen Haaren abgesehen, beginnt bei Frauen und Männern das Haupthaar dünner und feiner zu werden. Schuld daran sind Veränderungen im Hormon- und Nährstoffhaushalt. 

Ein Problem, das nur Männer kennen: vererbter Haarausfall. Der Auslöser dafür ist ein Hormon in der Kopfhaut. „Es gibt ein Enzym, das das männliche Hormon Testosteron in Dihydrotestosteron umwandelt, wogegen wiederum die Haarfollikel eine starke Empfindlichkeit entwickeln“, erklärt der Endokrinologe und Internist Gerd Hofmann aus München. „Die Folge ist, dass der Mann mehr Haare als normal verliert.“ Warum das bei manchen Männern passiert und bei anderen nicht, sei allerdings noch nicht erforscht. 

Die Haut

Die schlechte Nachricht vorweg: Ab 30 zeigt unsere Haut erste Anzeichen von Alterung. Die Elastizität der Haut von Frauen macht deutlich früher schlapp als die von Männern. Bis etwa zum 30. Lebensjahr haben Männer eine deutlich straffere Haut, erklärt das Portal „Haut.de“. Denn Frauen bekommen oft schon mit Anfang 20 die ersten Knitterfalten um die Augen. Doch ab 35 zieht auch Männerhaut nach. Dann verlangsamt sich auch bei ihnen die Produktion neuer Hautzellen, und das Bindegewebe verliert an Elastizität. Zugleich kann die Haut weniger Feuchtigkeit binden. Und letztlich nimmt die Produktionsrate von Lipiden in den Talgdrüsen ab, damit werden Falten tiefer.

Wenn all das eingetreten ist, helfen der Haut „leistungsfähigere Cremes mit speziellen Transportsystemen“, erklären die Experten. Sie bringen Wirkstoffe in tiefer gelegene Schichten. Im Handel findet man solche Produkte oft mit dem Hinweis, sie enthielten „wirksame Aktivstoffe“. Das können etwa Vitamine, Provitamine oder Proteine sein, die Feuchtigkeit spenden.

Die Augen

Nachlassende Sehkraft sollte in der Regel in den 30ern noch kein großes Thema sein. Schwere Sehfehler werden in der Regel früher diagnostiziert und die sogenannte Alterssichtigkeit beginnt erst später. Die Ursache dafür sind Veränderungen der Sehorgane etwa ab dem 40. Lebensjahr: Die Pupillen verengen und trüben sich, und die Flexibilität der Linse lässt nach. Die Fähigkeit der Augen, sich auf nahe Ziele einzustellen, verringert sich mit zunehmendem Alter. Also: In den 30ern sollte unsere Sehkraft uns im Normalfall (noch) keine Probleme bereiten.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Was ab 30 mit unserem Gewicht passiert, in welchem Zustand sich unsere Knochen befinden und warum Alter keine Rolle für die Lust auf Sex spielt. 

Das Gewicht

Mit dem Alter werden Menschen dicker, selbst wenn sie nicht mehr essen. Denn unser Stoffwechsel verändert sich und so auch die Körperzusammensetzung. „Meist mit Mitte, Ende 30 verstellt der Körper offensichtlich einen Sollwert für den Körperfettanteil, und man nimmt zu“, erklärt Michael Boschmann vom Zentrum für Klinische Forschung an der Charité. Die Kilos nach der Sollwertverstellung wieder loszuwerden, braucht Zeit. Um der Gewichtszunahme gegenzusteuern helfen nur ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung.

Kondition

Ausdauer, Geschwindigkeit, Reaktionsvermögen nehmen langsam ab. Nicht ohne Grund beenden die meisten Hochleistungssportler mit rund 30 Jahren oftmals ihre Karriere. Natürlich kann und sollte weiterhin moderat Sport getrieben werden, doch der sportliche Zenit ist wohl überschritten. 

Die Knochen

Im Alter von 30 Jahren hat die Knochendichte bei den meisten Menschen ihren Höchstwert erreicht. Ab circa Mitte 30 beginnt bei jedem Menschen der Knochenabbau, das ist ein ganz natürlicher Vorgang. 

Die Fruchtbarkeit

Männer produzieren bereits dem Alter von 20 Jahren weniger Testosteron, ab 30 Jahren nimmt die Spermiendichte ab. Aber: Für die Fortpflanzung ist sie noch lange hoch genug. Frauen sind am fruchtbarsten im Alter zwischen 20 und 24 Jahren – je älter Frauen werden, desto mehr sinkt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden. Das wirkt sich jedoch nicht auf die Lust auf Sex aus: Frauen haben ab 38 Jahren den besten Sex ihres Lebens. (sar/ mit Material der dpa)

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