Kaffee, Schorle, SaftWas gesund ist – und was wir wirklich trinken

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Deutlich weniger Zucker als Säfte: Fruchtschorlen, die im Verhältnis drei zu eins mit Wasser aufgefüllt sind.

Deutlich weniger Zucker als Säfte: Fruchtschorlen, die im Verhältnis drei zu eins mit Wasser aufgefüllt sind.

Lecker gleich gesund? Leider nicht: Getränke, die wir gerne mögen, sind nicht zwangsläufig gesundheitsfördernd. Die Diskrepanz zwischen so manchen Lieblingsgetränken der Deutschen und den gesündesten Durstlöschern macht eine gerade erschienene Umfrage der Apotheken-Umschau unter fast 2000 Männern und Frauen deutlich. Was die Lieblingsdrinks der Deutschen sind - und welche Drinks tatsächlich gesund sind.

Der Favorit: Wasser - ein gesunder Durstlöscher

Der eindeutige Favorit der Deutschen ist allerdings durchaus gesund: Mehr als drei Viertel der Befragten (78,5 %) gaben an, täglich vor allem Mineral - oder Tafelwasser zu konsumieren- reines Leitungswasser ist deutlich weniger beliebt (12,1 %). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich, 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen - und in erster Linie auf Wasser setzen – egal ob ohne oder mit Kohlensäure.

Sehr beliebt: Kaffee - in Maßen gesund

Fast die Hälfte der Deutschen (42,9 %) trinkt täglich Kaffee. Wichtig ist bei dem koffeinhaltigen Getränk, dass man es nur in Maßen zu sich nimmt. Dann kann der Wachmacher tatsächlich vorübergehend auch die Leistungsfähigkeit ankurbeln. Einer Langzeitstudie zufolge haben Kaffeetrinker, die täglich drei bis fünf Tassen zu sich nehmen ein geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken, als diejenigen, die weniger als drei oder mehr als fünf Tassen konsumierten. Mit schwarzem Tee verhält es sich ähnlich wie mit Kaffee - in moderaten Mengen spricht nichts dagegen. Kräuter- und Früchtetees gehören zu den gesunden Durstlöschern. Jeder vierte Deutsche (23,6 %) trinkt der von der GfK Marktforschung Nürnberg durchgeführten Umfrage zufolge täglich Tee.

Bei Jüngeren hoch im Kurs: Limonaden - echte Zuckerbomben

Süß und prickelnd: Bei den jüngeren Befragten zwischen 14 und 19 Jahren stehen Limonaden (32,2 %) und Cola (14- bis 19-Jährige: 37,8 %; 20- bis 29-Jährige: 27,0 %) hoch im Kurs. Dabei sind diese Getränke echte Kalorienbomben. Cola kommt zum Beispiel auf 42 Kilokalorien pro 100 Milliliter. Mit einem halben Liter Cola nimmt man also - zusätzlich zu den Mahlzeiten - 210 Kalorien auf. Ernährungswissenschaftler sehen in diesen zusätzlichen Kalorien eine Ursache für Übergewicht. Deswegen: Cola und Limo nur selten einschenken.

Jüngere lieben Säfte - ungesünder als gedacht

Fruchtsäfte sind bei Jugendlichen sehr beliebt: Ein Viertel der 14-bis 19-Jährigen trinkt täglich Saft (24,6 %). Zwar klebt dem süßen Getränk immer noch das Image an, durch und durch gesund zu sein. Dabei sind Säfte viel schlechter als ihr Ruf. Eine Studie der Harvard School of Public Health kommt sogar zu dem Schluss, dass ein hoher Saftkonsum das Diabetes-Risiko erhöhen kann. Auch nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kommt es beim Saftkonsum auf die Menge an. Dennoch sind Fruchtsäfte nicht per se ungesund: Wer eine der von der DGE empfohlenen zwei Portionen Obst hin und wieder durch einen Saft ersetzt, macht nichts verkehrt. Eine gesündere Alternative sind Frucht- und Saftschorlen, die etwa ein Viertel der Jugendlichen täglich konsumieren.

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Energy-Drinks bei Jüngeren beliebt - Gefahr unterschätzt

Energy-Drinks erfreuen sich wachsender Beliebtheit: Rund 19 Prozent der 14-bis 19-Jährigen trinken die aufputschenden Getränke täglich. Doch gerade das enthaltene Koffein birgt Wissenschaftlern zufolge große Gesundheitsrisiken, weil Energy-Drinks viel schneller getrunken werden als Kaffee. Eine Koffein-Überdosis kann etwa Herzklopfen, erhöhten Blutdruck, Übelkeit, Schwindel und Diabetes auslösen - und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Fatal kann sich das Mischen von Energy-Drinks mit Alkohol auswirken - eine immer beliebtere Praxis bei jungen Erwachsenen. Doch wer sich mit den Wachmachern aufputscht, bemerkt die negativen Folgen des Alkohols eventuell nicht. Benommenheit und Schläfrigkeit, die Alkohol - in gewisser Weise auch zum eigenen Schutz - auslösen kann, fallen somit weg. Die ersten Anzeichen einer Alkoholvergiftung, etwa motorische Schwierigkeiten, werden so womöglich nicht registriert.

Jeder fünfte Mann trinkt täglich Bier - bedenklich

Mehr als jeder fünfte Mann in Deutschland gibt an, täglich auch Bier zu trinken (21,9 %). Die DGE empfiehlt allerdings, alkoholische Getränke wegen der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken nur gelegentlich und nur in kleinen Mengen zu konsumieren. Eine Londoner Studie legt nahe, dass ein starker Alkoholkonsum schon bei Männern mittleren Alters die Gedächtnisleistungen deutlich beeinträchtigt. Dabei verstehen die britischen Wissenschaftler unter starkem Konsum mehr als 36 Gramm Alkohol täglich, also etwa drei Gläser eines alkoholischen Getränks pro Tag. (rer)

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