Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

SchönheitstrendOberarme wie First Lady Michelle Obama

Lesezeit 3 Minuten

Muskeln statt Winke-Arme: Die Oberarme von Michelle Obama gelten amerikanischen Frauen als Schönheitsideal.

Zwar sind Brustvergrößerungen immer noch die häufigste Schönheitsoperation in den Vereinigten Staaten. Doch dass Schönheitsideal, ein üppiges Dekolleté herzeigen zu können, bekommt Konkurrenz. Das neue Vorzeige-Körperteil der Amerikanerin sind schlanke, straffe Oberarme. Das zeigt die aktuelle Statistik der Amerikanischen Vereinigung der Plastischen Chirurgen (ASPS). Laut der Erhebung stieg die Zahl der Oberarm-Korrekturen seit 2000 um wahnsinnige 4473 Prozent. Im Jahr 2012 ließen sich mehr als 15.000 US-Amerikanerinnen die Oberarme straffen. Wohlgemerkt, denn Eingriff lassen zu 98 Prozent Frauen an sich vornehmen.

Was sind die Gründe für den Oberarm-Hype? Eine für die ASPS durchgeführte Umfrage deute an, dass Frauen mehr Aufmerksamkeit auf die Arme weiblicher Prominenter wie Jennifer Aniston oder Demi Moore richten würden, erklärt die Schönheitschirurgen-Vereinigung. Mit Abstand am meisten bewundert wegen ihrer Oberarme werde aber die First Lady. Viele der Patientinnen nennen als Wunschergebnis: Oberarme wie Michelle Obama, heißt es im New York Magazine.

In Deutschland kein rasanter Anstieg

Die Erfahrung zeige, dass Trends aus den USA etwas verspätet und weniger ausgeprägt auch bei uns ankommen. „In Deutschland haben wir jedenfalls noch keinen rasanten Anstieg der Arm-Korrekturen festgestellt. Aber Oberarm-Straffungen sind sicherlich etwas, was zunimmt“, sagt Dr. Sven von Saldern, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC). Eine Neuerfindung seien Oberarm-Korrekturen jedoch nicht, der Eingriff werde seit vielen Jahren durchgeführt.

Um die Oberarme zu straffen, muss der plastische Chirurg zunächst Fett absaugen. „Selbst wenn die Arme gar nicht besonders voluminös sind, ist das sinnvoll, um die Haut besser straffen zu können. Denn durch Fettabsaugen wird die Durchblutung weniger geschädigt, als wenn man Fettgewebe herausgeschnitten würde“, erklärt von Saldern. Anschließend erfolgen ein Schnitt an der Oberarminnenseite und ein kleinerer Schnitt an der Achsel. Die überschüssige Haut wird entfernt und der Arm anschließend gestrafft. Kosten: Zwischen 2000 und 3000 Euro.

Narbe von der Achsel bis zum Ellenbogen

Der lange Schnitt von der Achsel bis zum Ellenbogen an der Oberarminnenseite und die anschließende Narbe sind das größte Problem des Eingriffs. Die Narbe verläuft gegen die Hautspannungslinien und braucht deswegen einige Monate, bis sie nicht mehr rot und sichtbar, sondern fein und unauffällig ist. „Ansonsten bestehen bei jedem operativen Eingriff Risiken wie Blutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen“, sagt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie.

Hauptklientel des neuen OP-Trends in den USA sind laut ASPS Frauen über 40. „Die typische Patientin für einen solchen Eingriff ist nach meiner Erfahrung um die 60 Jahre alt“, schätzt von Saldern. In diesem Alter habe die Elastizität der Haut nachgelassen und die Muskelmasse ist weniger geworden. Bei jüngeren Frauen, deren Oberarme noch straff aber zu dick sind, lasse sich der Arm auch allein durch Fettabsaugen korrigieren. Die überflüssige Haut schrumpfe dann sozusagen zurück.

Oberarme ohne OP straffen

Und es mag ja sogar Frauen geben, die in Erwägung ziehen, ihre Oberarme ganz ohne chirurgischen Eingriff zu straffen. Eine leichtere Lockerheit der Haut an den Oberarmen lässt sich auch ohne Eingriff korrigieren. „In solchen Fällen würde ich eher zu einem Training raten, das die Muskeln moderat aufbaut“, sagt auch DGÄPC-Präsident von Saldern. „Von Michelle Obama heißt es so weit ich weiß auch, dass sie sehr viel Sport treibt.“