Schnitzelkoma, verkatertMüde im Büro – diese sieben Tipps helfen sofort

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Müde im Büro

Müde im Büro? Da könnte ein Nickerchen mit Kaffee helfen.

Akute Müdigkeit ist eine Qual – vor allem, wenn man noch ein paar Stunden Arbeit vor sich hat. Dabei gibt es ein paar einfache Tricks, um schnell wieder in Schwung zu kommen.

Allerdings sollten Sie sich zuerst die Ursache Ihrer Müdigkeit bewusst machen, empfiehlt Dr. Andreas Jähne. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und ärztlicher Direktor der Rhein-Jura Klinik. Meldet der Körper sich durch Müdigkeit, weil ihm temporär etwas fehlt – beispielsweise hervorgerufen durch zu viel Alkohol am Vorabend oder einem Mittagsloch – oder könnten auch medizinische Gründe dahinter stecken? Das sollte im Zweifelsfall mit einem Arzt abgeklärt werden, wenn die müden Phasen wiederholt auftreten.

Wasser trinken

Wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit bekommt, kann das große Erschöpfung auslösen. Schließlich besteht er zu einem großen Teil aus Wasser. Kopfschmerzen und Müdigkeit könnten Indizien für eine Dehydration sein, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Es komme zu geistigen und körperlichen Leistungseinbußen, insbesondere des Konzentrations- und Reaktionsvermögens, die sich bereits bei Flüssigkeitsverlusten von zwei Prozent äußerten. Eineinhalb Liter Wasser sollte man pro Tag trinken. „Kalte Getränke machen dabei wacher als beispielsweise ein Tee“, erklärt Dr. Jähne.

Kurzes Nickerchen mit Kaffee

Wie wissenschaftliche Studien zeigen, ist die Kombination von Koffein und einem 15-Minütigem Nickerchen das effektivste Mittel gegen akute Müdigkeit: Es reduziert sie um eine Stunde. Dafür sollen man 150 bis 200 mg Kaffee direkt vor dem Hinlegen trinken. Es dauert ungefähr 20 Minuten, bis das Koffein wirkt, innerhalb dieser Zeit sollte das Schläfchen stattfinden. Dabei muss man nicht ganz einschlafen. Wichtig ist nur, dass Sie dann auch wirklich wieder hochkommen. Wenn Sie das geschafft haben, können Sie nachweisbar konzentrierter und besser arbeiten als zuvor.

Power-Napping von 20 Minuten kann ein echtes Wundermittel sein, erklärt Andreas Jähne. Allerdings sei das typ-bedingt. Manche könnten sich schnell mit dem Nickerchen entspannen und seien danach wieder sehr fit – andere würden allerdings besser durch Bewegung wacher werden.

Gehirnjogging

Auch Denksport macht wach: Kreuzworträtsel oder Sudokus bringen in der Pause die grauen Zellen wieder auf Trapp. Wenn gar nichts mehr geht, erledigen Arbeitnehmer am besten Routineaufgaben. E-Mails beantworten oder Protokolle lesen fällt den meisten auch noch unter Müdigkeit leicht. Wichtige Aufgaben sollten dagegen bereits am Morgen erledigt sein. „Denn zu dieser Zeit sind die meisten Menschen am leistungsfähigsten“, sagt Karriereberater Martin-Niels Däfler aus Heigenbrücken.

Ab an die frische Luft

Spazieren Sie eine Viertelstunde an der frischen Luft – und atmen Sie dabei tief durch. Das Tageslicht und die Zufuhr von Sauerstoff machen wach. Außerdem schüttet der Körper dank UV-Licht weniger von dem Schlafhormon Melatonin aus. Ist auch ein kleiner Spaziergang von fünf Minuten nicht drin, sollte man zumindest Treppensteigen. Ansonsten hilft auch: Fenster auf und Licht rein lassen. Das kleine Schreibtisch-Lämpchen macht aber eher müde, erklärt Jähne. Besser sei möglichst weißes oder blaues Licht.

Bewegung tut gut

Wer nach der Mittagspause Schwierigkeiten hat, sich zu konzentrieren, sollte es mit Koordinationsübungen probieren. Gegen das sogenannte Schnitzelkoma kann es beispielsweise helfen, für eine Minute das Gleichgewicht auf einem Bein zu halten. Alternativ balancieren Mitarbeiter auf einem Baumstamm oder einer Bürgersteigkante. Beides rege die Gehirnzellen an, teilt die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention mit (DGSP) mit.

Nass machen

Wasser macht nicht nur von innen fit, sondern auch von außen: Spülen Sie Ihre Handgelenke eine Minute lang mit kaltem Wasser ab, das regt den Kreislauf an. Auch wirksam: Das kalte Wasser mit beiden Händen über dem Waschbecken ins Gesicht werfen. Geschminkte Frauen sollten hier allerdings aufpassen, es droht die Gefahr, dass der Mascara zerläuft.

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Ätherisches Öl

In Asien ist es ein bekanntes Mittel: Ätherische Öle wie Menthol-,Pfefferminz oder Zitronen- Öl sind natürliche Wachmacher. Allerdings sollten Sie bei der Anwendung auf die Haut vorsichtig sein, das Öl sollte nicht in die Augen gelangen. Ansonsten kann auch schon ein Pfefferminz-Tee helfen. Auch gut: Ein Pfefferminz-Kaugummi. Das hilft sogar doppelt. „Wer damit beschäftigt ist zu kauen, schläft weniger wahrscheinlich ein“, sagt Dr. Jähne.

(red/dpa)

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