Wegen angeblich illegalen Downloads von Filmen verschicken Kriminelle derzeit vermehrt auf den ersten Blick echt aussehende Abmahnungen, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Und sie gibt Tipps.
Verbraucherzentrale warntWie sich Verbraucher vor falschen Abmahn-Mails schützen können

Im Internet lauern Gefahren. Kriminelle wollen etwa mit gefälschten E-Mails Geld erbeuten.
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Um die Verbraucher hinters Licht zu führen, missbrauchen die Kriminellen auch die Namen und Kontaktdaten echter Anwaltskanzleien. Andere erfinden Anwaltsnamen, benutzen aber die Kontaktdaten von echten Kanzleien, warnt die Verbraucherzentrale NRW. In Mails wird den Angeschriebenen vorgeworfen, eine Urheberrechtsverletzung durch das illegale Herunterladen eines Films begangen zu haben. Dafür seien mehrere hundert Euro zu zahlen. Doch zunächst soll sich der Angeschriebene auf einer manipulierten Internetseite verifizieren.
„Tun Sie dies auf keinen Fall!“, raten die Verbraucherschützer. Der Link führe zu einer Phishing-Seite, die möglicherweise Schadsoftware enthalte. Auch könnten die persönlichen Daten von den Kriminellen für Straftaten im Wege eines Identitätsdiebstahls genutzt werden. Und zahlen sollen die Angeschriebenen auf keinen Fall.
Zeichen für Unseriosität beachten
Fein raus ist, wer sicher ausschließen kann, die angebliche Urheberrechtsverletzung begangen zu haben. Misstrauisch sollten kurze Reaktionsfristen oder Drohungen machen und auch Schreibungen von Sätzen in Großbuchstaben. Das sei unüblich in seriösen Schreiben.
Generell warnen die Verbraucherschützer vor Abmahnungen per E-Mail. Wichtige Schreiben wie auch Abmahnungen würden auch heute noch in der Regel auf offiziellem Weg per Post zugestellt. Mails sollten daher sehr genau untersucht werden. Persönliche Ansprachen mit Vor- und Nachnamen sind keine Gewähr für die Echtheit. Sie können oft aus der E-Mail-Adresse abgeleitet werden. Auch könnten sie aus einem Datenleck oder dem Datenhandel stammen. Und die Angabe von persönlichen Daten oder zu Internetanschluss und Adresse sei keine Garantie für die Echtheit.
Wie sieht die Mail-Adresse aus?
Hinweise auf eine Fälschung kann auch der Aufbau der E-Mail-Adresse geben. Bei Mails eines angeblich abmahnenden Anwalts haben die Kriminellen dessen Internet-Adresse mit der Endung .com oder .eu statt mit .de angegeben. „Suchen Sie deshalb sicherheitshalber über eine Suchmaschine nach dem Namen des vermeintlichen Anwalts und sehen Sie sich die Treffer genau an“, raten die Verbraucherschützer. Ergebnisse mit dem Hinweis „Anzeige“ oder „Werbung“ sollten die Verbraucher dabei nicht beachten. Es komme immer wieder vor, dass Abzocker in Suchmaschinen Werbeplätze kaufen, um mit ihren falschen Seiten ganz oben platziert zu werden.
Wer eine derartige E-Mail bekomme oder bekommen hat, sollte am besten gar nicht reagieren und die Mail in den Spam-Ordner schieben. Wer persönliche Daten oder Geld übermittelt hat, sollte sich an die Polizei wenden und gegebenenfalls Strafanzeige erstatten.