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Update auf iPadOS 26Apples großer Schritt in Richtung PC-Alternative

4 min
Ein Mann sitzt an einem Tisch und benutzt ein iPad.

Mit einem neuen Update werden Apples iPads immer mehr zu einer Alternative zu den Windows-PCs.

Wird das iPad zur ernsthaften Alternative zu einem Windows-PC? Steffen Haubner erklärt, was mit dem Update auf iPadOS 26 alles möglich ist.

Angesichts des nahenden Endes von Windows 10 stehen viele vor der Entscheidung, ob sie zu Windows 11, Linux oder einem Mac wechseln sollen. Wie wäre es denn mit einem iPad? Was viele nicht wissen: Die Apple-Tablets kann man per Bluetooth mit nahezu beliebigen Eingabegeräten verbinden, passende Tastaturen und Mäuse gibt es schon ab etwa 30 Euro. Mit dem Touchscreen und einem Apple Pen sind sogar handschriftliche Eingaben möglich, von den kreativen Möglichkeiten mit Mal- und Zeichen-Apps ganz zu schweigen. Eine Premium-Ausstattung mit einem Magic Keyboard ist zwar etwas teurer, dafür kann sich ein so ausgerüstetes iPad durchaus mit vollwertigen Notebooks messen.

Steffen Haubner

Steffen Haubner

schreibt als Journalist über Technik- und Medienthemen...

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Bislang hatte die Arbeit am iPad für manche einen Nutzer allerdings ein Ausschlusskriterium: Das vom PC gewohnte Multitasking, also die Arbeit mit mehreren geöffneten Fenstern und Apps, war nur eingeschränkt möglich. Nun bekommen viele aktuelle iPads ein Update auf iPadOS 26 und damit das, was man neudeutsch einen „Game Changer“ nennt, also eine Neuerung, die so ziemlich alles verändert. Hinzu kommt ein frisches Design namens „Liquid Glass“, das nun alle Apple-Geräte gleichermaßen veredelt. Das ist auch ein Statement: Benutzeroberflächen und Bedienung von Mac, iPhone und iPad gleichen sich einander immer mehr an. Hinzu kommen zahlreiche Möglichkeiten, Aussehen und Verhalten aller Bedienelemente individuell anzupassen.

Apps in Fenstern: Immer alles da, wo man es braucht

Auch beim eigentlichen großen Wurf, dem Arbeiten mit Fenstern, hat man die Wahl: Entweder, man lässt alles beim Alten, nutzt den bereits bekannten „Stage Manager“, bei dem alle geöffneten Apps als Stapel am Bildschirmrand angezeigt werden, oder man startet in die Zukunft des iPad-Multitasking. Dazu gehen Sie in den Einstellungen zu „Multitasking & Gesten“ und wählen dort die Option „Apps als Fenster“. Öffnen Sie nun eine App, können Sie die Größe des Fensters, in dem sie angezeigt wird, anpassen, indem Sie einfach auf eine Ecke tippen und daran ziehen. Halten Sie die obere Fensterleiste fest, um das ganze Fenster frei auf dem Bildschirm zu verschieben. Auf diese Art können Sie alle geöffneten Inhalte genau so anordnen, wie Sie es möchten.

In der linken oberen Ecke gibt es wie auf dem Mac ein „Ampel-Menü“ zum Vergrößern, Minimieren und Schließen des Fensters. Tippen Sie ein Fenster an, „springt“ es in den Vordergrund. Jede App hat jetzt auch eine eigene Menüleiste, deren Inhalte die App-Anbieter selbst festlegen. Um sie zu öffnen, wischen Sie mit dem Finger vom oberen Bildschirmrand nach unten. Wollen Sie die iPad-Menüleiste und den Hauptbildschirm aufrufen, wischen Sie vom unteren Bildschirmrand nach oben. Eine Gesamtübersicht bekommen Sie, wenn Sie von unten nach oben wischen und in der Bildschirmmitte kurz anhalten. Praktischerweise behalten die Fenster die zuvor eingestellte Größe und Position bei, wenn man sie erneut aufruft. So hat man immer alles genau da, wo man es braucht.

Mit welchem iPad bekommt man die neuen Funktionen?

Ja, all das erfordert etwas Einarbeitung, insbesondere wenn man von einem Windows-PC kommt. Ohne Vertipper geht es in den ersten Stunden nicht ab, und manch eine Funktion lernt man erst mit der Zeit kennen und schätzen. Doch Apple hat sich offensichtlich bei alldem etwas gedacht und legt hier eine durchdachte Benutzerführung vor, die die Arbeit auf dem iPad auf eine neue Stufe hebt. Im Übrigen kann man bei Bedarf per USB-C jederzeit einen größeren Bildschirm anschließen. Im App-Store findet man mittlerweile auch für alles, was man so braucht, die passende App, sodass Windows-Nutzer kaum etwas vermissen werden. Allenfalls Gamer werden der Fülle an PC-Spielen nachtrauern, das App-Store-Angebot ist dafür kein gleichwertiger Ersatz. Aber schließlich gibt es zum Spielen ja auch noch Spielkonsolen, und bei mobilen Spielen hat das iPad die Nase wieder vorn.

Bleibt die Frage nach den Kosten. Die hängen natürlich ganz vom Modell ab. In den Genuss des Updates kommen laut Hersteller aktuell iPads ab der 8. Generation, das iPad Pro 12,9 Zoll (ab 3. Generation), iPad Pro 11 Zoll, iPad Air (ab 3. Generation) und das iPad mini (ab 5. Generation). Natürlich gilt auch hier: Je neuer das Modell, desto länger kann man mit Updates rechnen. Bei iPads sind das – ohne Gewähr – etwa sechs bis sieben Jahre. Ein iPad der 8. Generation von 2020 ist demnach bis zirka 2026–2028 eine sichere Bank. Aktuelle iPad-Chips unterstützen zusätzliche Features wie die KI „Apple Intelligence“. Ältere Chips wie beispielsweise der A10 unterstützen iPadOS 26 nicht, iPads der 7. Generation bleiben außen vor.

Ganz grob könnte man sagen, dass Sie ab 500 Euro ein iPad mit Update-Option bekommen. Mit einem Budget von 800 Euro können Sie sich ein noch eine ganze Weile zukunftsfähiges iPad leisten und haben noch Luft für Zubehör. Mein Tipp: Schauen Sie auch nach „refurbished“ Modellen, also gebrauchten Geräten, die professionell gereinigt und aufgefrischt wurden.