Rundschau-Serie zum SparenTipps, wie man beim Einkaufen Geld sparen kann

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Sonderangebote verleiten zum Kauf – doch oft sind Eigenmarken der Ketten noch günstiger.

Sonderangebote verleiten zum Kauf – doch oft sind Eigenmarken der Ketten noch günstiger.

Köln – Die Lebensmittelpreise sind rasant gestiegen. Im Juni verteuerten sich Nahrungsmittel gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,7 Prozent. Zwar sind nicht alle Produkte gleich betroffen, dennoch schlägt der Wocheneinkauf im Supermarkt stärker zu Buche, als Verbraucher es gewohnt waren. Die gute Nachricht: „Mit einfachen Tricks lassen sich beim Einkaufen bestimmt 20 Prozent sparen“, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Einkäufe im Vorfeld strategisch planen

Verbraucher sollten nicht ohne Einkaufszettel in den Supermarkt gehen. Denn der verhindert, dass Unnötiges im Einkaufswagen landet. „Überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie die Woche über benötigen, und erstellen Sie einen entsprechenden Wochenplan“, sagt Valet. Dabei gilt es auch, entstehende Essensreste einzuplanen, um sie weiterzuverwerten und nicht wegschmeißen zu müssen. Auch das spart Geld. Und: Niemals hungrig einkaufen, denn dann wird tendenziell mehr gekauft, wie Studien belegen. Gerade abends kann man zudem davon profitieren, dass viele Supermärkte verderbliche Lebensmittel vor Ladenschluss reduzieren.

Sonderangebote im Blick behalten – aber Vorsicht

Sonderangebote von Produkten, die man regelmäßig benutzt, können sich durchaus rechnen. „Aber bedenken Sie: Sonderangebote für Markenprodukte sind meist immer noch teurer als Eigenmarken in oft ebenso guter Qualität“, sagt Valet. Auch warnt der Nahrungsmittelexperte vor Großpackungen, die mit Mengenrabatt beworben werden, etwa mit „3 zum Preis von 2“. „Die kosten erst einmal mehr, landen aber schlimmstenfalls im Müll, weil die große Menge eigentlich nicht benötigt wird.“ Auch der Kauf bereits abgelaufener Lebensmittel kann die Kosten senken. Viele Geschäfte präsentieren Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft, in separaten Kartons oder weisen mit Aufklebern auf sie hin.

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Grundpreise vergleichen: Blick in die unteren Regale

Wer kennt es nicht: Die Auswahl an verschiedenen Packungen ist riesig. Doch welche ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis die günstigste? Um das herauszufinden, sollten Verbraucher die Grundpreise pro Kilogramm beziehungsweise 100 Gramm vergleichen. „Die Füllmengen sind bei gleichen Packungsgrößen und Preis oft unterschiedlich“, sagt Valet. Teurere Markenprodukte befinden sich dabei zudem häufig auf Augenhöhe, während die günstigeren Produkte und Eigenmarken weiter unten im Regal einsortiert werden.

Saisonales Obst und Gemüse kaufen

Bei Obst und Gemüse lohnt es sich darauf zu achten, sie während ihrer jeweiligen Saison zu kaufen. Denn außerhalb der Saison sind die Lebensmittel deutlich teurer. „Auch bei Produkten, die Sie direkt beim Erzeuger kaufen, können Sie sparen“, sagt Valet. So gibt es im Supermarkt beispielsweise häufig teure Markenäpfel wie „Pink Lady“, ein Erzeuger hingegen hat oft auch günstigere Sorten im Angebot.

Selber kochen statt Fertigprodukte

Im Supermarkt fertig zubereitete Salate oder Gerichte sparen Zeit, kosten aber auch extra. „Wer drei Euro mehr am Tag für Fertiglebensmittel ausgibt, ist pro Jahr immerhin mehr als 1000 Euro los“, so Valet. Selber zu kochen ist nicht nur günstiger, sondern oftmals auch gesünder.

Statt Einkaufswagen mit dem Korb durch den Laden

Wer einkaufen geht, sollte sich statt für den Einkaufswagen für den Einkaufskorb entscheiden. Denn ist im großen Wagen noch viel Platz, verleitet das dazu, Dinge zu kaufen, die eigentlich gar nicht gebraucht werden. Der Korb dagegen ist schneller voll.

Apps können beim Sparen helfen

Es gibt digitale Portale, die in größeren Städten Menschen mit Geschäften verbinden, die nicht verkaufte Lebensmittel zur Verfügung stellen. Mithilfe der App „Too good to go“ beispielsweise kann man so etwa überschüssiges Obst und Gemüse, Brot und Kuchen sowie übrig gebliebene Speisen von Restaurants, Bäckereien, Hotels, Supermärkten und ähnlichen Betrieben zu reduzierten Preisen kaufen.

Payback-Karten haben einen Haken

Das Prinzip von Bonusprogrammen wie Payback oder Deutschlandcard ist einfach: Kunden melden sich kostenlos an, sammeln beim Einkauf Punkte und profitieren davon später in Form von Rabatten oder Prämien. Doch wie viel sich letztlich damit sparen lässt, ist umstritten. So müssen Kunden erst viel Geld ausgeben und über einen langen Zeitraum Punkte sammeln, um relativ kleine Beträge angerechnet zu bekommen. Auch Verbraucherschützer Valet warnt: „Wir empfehlen derartige Bonusprogramme nicht. Denn die Rabatte bekommen Verbraucher ja nicht umsonst, sie bezahlen dafür mit ihren Daten.“

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