Doppelmord in Bensberg„Unter dringendem Tatverdacht“

In dieser Tiefgarage wurden die Leichen aufgefunden.
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Bensberg – Staatsanwaltschaft und Polizei gehen von „dringendem Tatverdacht“ aus, während Sören Koll den Doppelmord in der Tiefgarage unter dem Bensberger Goethehaus bestreitet. Seit Sonntagfrüh wird der 38-jährige Hoffnungsthaler im Polizeipräsidium Köln intensiv zur Tat befragt. Im Haus seiner Mutter, die ebenfalls in Hoffnungsthal wohnt, war der Verdächtige von Polizeikräften überwältigt worden. Beim Zugriff schnitt sich der Mann die Pulsadern auf. Gestern Nachmittag beantragte der Staatsanwalt wegen der „erdrückenden Beweislast“ einen Haftbefehl gegen den Verdächtigen, der seit gestern auch anwaltlich vertreten wird. Noch am Montagabend sollte der 38-Jährige dem Haftrichter vorgeführt werden. „Wir gehen nach wie vor von einer Beziehungstat aus“, so die Ermittler.
Aus „ermittlungstaktischen Gründen“ könnten momentan keine weiteren Informationen zum Tathergang veröffentlicht werden. Der Verdächtige, der bei der Berufsfeuerwehr am Flughafen Köln/Bonn arbeitet und auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hoffnungsthal engagiert ist, soll aus Eifersucht seine frühere Lebensgefährtin (43) und deren neuen Partner (39) erschossen haben – von diesem Motiv sind die Erittler überzeugt. Ob die in der Wohnung des Hoffnungs thalers gefundene Pistole die Tatwaffe war, wird sich dabei erst in etwa zwei Wochen klären. Die Schusswaffe liegt zur zeit zur ballistischen Untersuchung beim Landeskriminalamt. Die Experten überprüfen, ob die am Tatort gefundenen Patronen aus der Waffe des Hoffnungsthalers stammen.
Auch zur Herkunft der Waffegab es am Montag keine Aussageder Ermittler, ebenso zur Frage, ob der Verdächtige über einen Waffenschein verfügt.Sollte die Waffe tatsächlich fürden Doppelmord benutzt wor den sein, wäre dies ein „star kes Indiz“, das nur schwer fürden Verdächtigen zu entkräften sei, so die Ermittler. In der Tiefgarage erinnerten am Montag nur noch die zusammengekehrten Scherben der durchlöcherten Seitenscheibe des BMW und die Kreidemarkierungen der Polizei an die Bluttat. Fünf Kringel zeigen die Patronenhülsen an, Striche auf dem Boden die Reifen des BMW. Offenbar waren die Opfer gerade dabei, aus der Tiefgarage herauszufahren, als der Täter auf sie schoss. (cbt) <$30>
