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Lexikon für Strand-SchlaumeierWarum rauscht es in der Muschel?

Lesezeit 5 Minuten

Es sind in Wahrheit Schneckengehäuse, die wir ans Ohr halten, um darin das Meeresrauschen zu hören. (Bild: dpa)

Hört man in der Muschel das Meer rauschen?

Muscheln rauschen gar nicht oder zumindest kaum - es sind in Wahrheit Schneckengehäuse, die wir ans Ohr halten, um darin das Meeresrauschen zu hören. In ihrem speziellen gewundenen Hohlkörper liegt dann auch das Geheimnis dieser akustischen Täuschung, der wir im Urlaub aufsitzen. Wir hören darin nämlich weder das Meer noch unser eigenes Blut rauschen, sondern vielmehr leiseste Umgebungsgeräusche, die das Schneckengehäuse lediglich verstärkt, während es andere, lautere, abschirmt. Unser Gehirn nun fühlt sich bei dem wahrgenommenen Geräusch an das Rauschen des Meeres erinnert und interpretiert es entsprechend. Da fast jedes Schneckengehäuse ein bisschen anders aussieht, klingt auch jedes verschieden, da sich ja auch der jeweilige Hohlkörper unterscheidet. In einem absolut schalldichten Raum, in dem wirklich nicht das allerkleinste Geräusch zu hören ist, rauscht das Schneckengehäuse folgerichtig nicht. Andererseits steckt das romantische Meeresrauschen aber auch in einem ganz ordinären Bier- oder Wasserglas, ja sogar in einer alten Konservendose. Auch hier sind es wieder die Hohlkörper, die das Meer in unserem Kopf rauschen lassen.

Kann ein Taucher vom Blitz erschlagen werden?

Beim Schwimmer ist die Sache einfach: Sein Kopf ist nämlich der höchste Punkt auf hoher See und somit ein hervorragendes Ziel für einschlagende Blitze. Beim Taucher sieht die Sache anders aus, zumindest, wenn er taucht und nicht gerade schwimmt. Das Wasser leitet den Strom nämlich sehr viel besser als der menschliche Körper, und Strom geht nun einmal den Weg des geringsten Widerstandes. Da aber auch Wasser nicht unendlich gut leitet und dem Strom je nach Temperatur und Salzgehalt ebenfalls einen gewissen spezifischen Widerstand entgegensetzt, verliert der Blitz immer stärker an Energie, je mehr Wasser er durchdringen muss - er reibt sich quasi auf, wenn man so will. Mit anderen Worten heißt das: Je tiefer der Taucher taucht und je weiter er von der Einschlagstelle entfernt ist, desto weniger Gefahr besteht. Dennoch, bei den vielen Millionen Volt und Abertausenden Ampere, die ein Blitz hat, besteht in den üblichen Tauchtiefen von 10 bis 20 Metern und in Entfernungen von bis zu 100 Metern von der Einschlagstelle an der Wasseroberfläche absolute Lebensgefahr. Vergessen darf man nämlich nicht, dass es nicht nur der Strom ist, der eine Gefahr darstellt. Zum einen ist da der Schreck, der Taucher wie Schwimmer in Panik versetzen kann, zum anderen verdampft das Wasser direkt an der Einschlagstelle im wahrsten Sinne des Wortes blitzschnell und macht dabei einen gehörigen Lärm, der einer Explosion von Tausenden Kilogramm TNT gleichkommen kann. Die Folgen können vom Trommelfellriss bis hin zu ernsthaften Lungenschäden reichen. Also bei Gewitter lieber schnell raus aus dem Wasser.

Wie viel Wasser ist eigentlich im Meer?

Wissenschaftler schätzen den gesamten Inhalt aller Weltmeere zusammen auf 1 370 323 000 Kubikkilometer Wasser. Wenn man bedenkt, dass selbst in eine große Badewanne gerade einmal 300 Liter passen, ist das schon eine ganze Menge. Oder anders ausgedrückt: Ein einziger Kubikkilometer fasst die unglaubliche Menge von einer Milliarde Kubikmeter à 1000 Liter. Vergessen werden darf allerdings auch nicht, dass fast drei Viertel der Erdoberfläche mit Meeren bedeckt sind, atemberaubende 361 Millionen Quadratkilometer, die durchschnittlich fast vier Kilometer tief sind. Die Ostsee kommt mit ihren 423 000 Quadratkilometern Fläche und einer durchschnittlichen Tiefe von nur 55 Metern auf einen Inhalt von gerade einmal 20 000 Kubikkilometern. Die Nordsee ist im Durchschnitt immerhin 95 Meter tief, erstreckt sich über eine Fläche von 575 300 Quadratkilometern und kommt so auf 54 000 Kubikkilometer Inhalt. Zum Vergleich: Der Starnberger See fasst gerade einmal 3 Kubikkilometer Wasser. Der größte Ozean ist übrigens der Pazifik, der sich über eine Fläche von 155 557 000 Quadratkilometern erstreckt, gefolgt vom Atlantik mit 76 762 000 Quadratkilometern und dem Indischen Ozean, der ganze 68 556 000 Quadratkilometern fasst.

Können Fische auch ertrinken?

Jein. Ein Mensch ertrinkt, wenn er keine Luft beziehungsweise keinen Sauerstoff mehr bekommt, weil er Wasser eingeatmet beziehungsweise sich seine Lunge mit Flüssigkeit gefüllt hat. Da Fische nun einmal keine Lungen haben, kann ein Fisch also eigentlich auch nicht ertrinken. (Nun gibt es zwar Lungenfische und auch Meeressäuger, die über eine Lunge verfügen, Wale und Delphine zum Beispiel, aber was ein richtiger Fisch ist, der atmet doch in erster Linie mit seinen Kiemen - Labyrinther und Darmatmer sowie andere Ausnahmeerscheinungen mal außer Acht gelassen.) Der Sauerstoff, der im Wasser in gelöster Form vorliegt und so von den Fischen mit den Kiemen geatmet wird, kann aber natürlich auch so knapp werden, dass er ganz einfach nicht mehr ausreicht, um den Fisch am Leben zu erhalten. So kann ein Fisch unter Wasser also auch ersticken oder ertrinken, wenn man es denn so ausdrücken will. Vor allem in kleinen, flachen Wasseransammlungen wie Teichen und Seen, die zudem noch von der Sonne stark erhitzt werden (warmes Wasser kann weniger Sauerstoff speichern als kaltes), aber auch in verschmutzten Gewässern kann das durchaus vorkommen.

Warum laufen Krabben seitwärts?

Na, weil sie sonst stolpern würden - das ist kein Witz. Die acht Beine und zwei Scheren liegen ganz einfach viel zu dicht beieinander, als dass sie die Krabbe beim schnellen Laufen alle schön der Reihe nach voreinander setzen könnte. Hinzu kommt, dass der beengte Platz von Bein zu Bein auch nur kleine Tippelschritte ermöglichen würde, viel zu wenig für eine schnell Flucht. Krebse mit einem lang gestreckten Körperbau wie Hummer beispielsweise können in einer Gefahrensituation ihren starken Schwanz dazu benutzen, geradezu katapultartig davonzuschwimmen - echte Krabben können das ohne einen solchen leider nicht. So hat sich im Laufe der Evolution der Seitwärtsschritt entwickelt - und der erfüllt seine Funktion ja ganz hervorragend, wie man im Urlaub sehr schön beobachten kann.