Miss-WahlMiss Rhein-Erft war just gelandet

Diese junge Frauen bewarben sich um den Titel im Schönheitswettbewerb der Miss Rhein Erft. Gewonnen hat Natascha Brandt (hintere Reihe, 3.v.l.). Im Interview, in Abendgarderobe und in Badebekleidung mussten sie vor der Jury bestehen. (Foto: Tripp)
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BERGHEIM – Die amtierende Miss Deutschland pudert sich im Gehen die Nase. „Ich habe mich verspätet, auf der Autobahn war Stau“, entschuldigt sie sich auf dem Weg zwischen Parkplatz und Festzelt des Herbstmondmarktes. Aus Frankfurt ist Zallascht Sadat angereist, um als Jurymitglied über die Wahl der Miss Rhein-Erft am Samstagnachmittag zu entscheiden.
Viele Reisen habe sie seit der Miss-Wahl gemacht, demnächst gehe es nach China zur Miss-International-Wahl: „Es macht Spaß, aber es ist auch ganz schön stressig“, verrät Sadat.
Im Zelt warten Detlev Tursies von der MGO, der „Miss Germany Organisation“. „Seit 24 Jahren mache ich schon die Miss-Wahlen“, sagt er. Mit ihm warten zehn Bewerberinnen in einem engen Raum neben der Bühne. Tursies stellt die Frauen im Abendkleid vor. Drei der jungen Frauen sind im Kreis zu Hause. Die 20-jährige Natalie Schmidt kommt aus Hürth, studiert auf Lehramt Mathematik, Deutsch und Englisch und hat eine Vorliebe für Greifvögel entdeckt. Die 17-jährige Schülerin Lisa Lukas kommt ebenfalls aus Hürth, reist und joggt gerne. Die 19-jährige Annika Triebel stammt aus Wesseling, sie taucht und reitet gern.
Das Zelt ist an diesem Nachmittag nur knapp zur Hälfte gefüllt. Die Bewerberinnen haben Freunde oder die Eltern mitgebracht. Fred Müller aus Hürtgenwald unterstützt die jüngste Teilnehmerin, seine Tochter Nina. Das Mädchen, das sich Fotografen in einem Internetportal als Model zur Verfügung stelle, sei von der MGO angeschrieben worden, erzählt der Vater. „Hier hat sie die Chance, ein wenig lockerer zu werden beim Auftritt vor Publikum.“ Und die Nervosität ist der Tochter anzusehen.
Schon bei der Vorstellung der Mädchen macht sich die Jury Notizen. Wie gehen sie auf der Bühne, wie geben sie sich im Interview? Elefthrios Mavros, Fotograf und Filmer für bekannte Musiklabel aus dem Ort, und die Vize-Miss NRW Johanna Acs hätten die Mädchen gerne länger auf der Bühne gesehen: „Es ist eine schwierige Entscheidung.“ Tim Toupet, Friseur aus Köln, urteilt nach der Devise: „Als Erstes die Haare, dann das Gesamtpaket. Es muss was rüberkommen.“
Einen zweiten, freizügigeren Blick gewähren die Frauen beim Durchgang im Bikini. „Hier kommt es auf Figur und Bewegung an“, sagt Tursies.
Warum macht Lisa Lukas mit? „Ich habe Spaß am Hobby, dem Fotografieren, vor und hinter der Kamera und man lernt tolle Leute kennen - die Mädchen hier und den Detlev, der ist auch okay“, sagt Lisa. Kleine Rollen habe sie schon in einer Soap eines Privatsenders gespielt, demnächst sei sie wieder in einer Sendung mit Richterin Barbara Salesch zu sehen. Als „Tür zur Welt der Mode und des Showbusiness“, sieht Tursies die Misswahlen.
Wenig später lässt sich die frisch gekürte Miss Rhein-Erft, Natascha Brandt, von Schlagersänger Sascha Kramer und Tim Toupet fürs Foto in die Höhe heben. Sie komme frisch aus Venezuela, sagt die Tochter eines deutschen Vaters und einer südamerikanischen Mutter. Als Zweitplatzierte teilt sich Cara Teschke aus Euskirchen Urkunde und Schärpe mit Natalie Schmidt aus Hürth. „Ich bin alles andere als eine Draufgängerin, und bei der Choreografie habe ich mich einmal verlaufen“, sagt Schmidt. Zusammen mit der Drittplatzierten Natalie Gianna Fratini werden die ersten Vier im Juni 2011 an der Miss-NRW-Wahl teilnehmen.