KERPEN-MÖDRATH. Schloss zu verkaufen, mal wieder. Katharina, Tochter von Herbert Hillebrand, will Schloss Marienfels bei Remagen für knapp vier Millionen Euro veräußern. Und weil das Anwesen derzeit der Familiensitz ist, hat der Unternehmer für sich und seine Kinder eine neue Bleibe gesucht und auch schon gefunden. Im Spätsommer will Hillebrand nach Schloss Mödrath ziehen, das dem in Kanada lebenden Sohn Serge gehört und bisher vermietet war.

„Wir waren hier sehr verwurzelt, und die Kinder haben hier viele Freunde“, erläutert Hillebrand die Rückkehr nach Kerpen. Von 1988 bis 1997 residierte er mit Familie und Firma auf Burg Hemmersbach - bis Geschäfte im Osten das Unternehmen in den Ruin schlingern ließen und die Zwangsversteigerung des Herrensitzes drohte.

Nun will sich Hillebrand die 45-minütige Fahrt von Remagen nach Bergheim-Ichendorf sparen, wo die Geschwister Hillebrand GmbH ihren Sitz im früheren Gebäude der Trips-Stiftung an der Fischbachstraße hat. Hier arbeitet Hillebrand als „Berater der Geschäftsleitung und Gesellschaftervertreter“ seiner minderjährigen Kinder.

Das Unternehmen seiner Kinder entwickelt Grundstücke bis zum fertigen Bebauungsplan und baut denkmalgeschützte Gebäude etwa zu Wohnhäusern oder Seniorenheimen um. Umsatz nach Hillebrands Angaben: rund 70 Millionen Euro. „Besser klein und gesund als krank und groߓ, sagt Hillebrand, der sich in den 80er und 90er Jahren mit dem Kauf von Schlössern und Burgen für seine 15 Kinder einen Namen als „Burgenkönig“ machte.

Schloss Mödrath soll aber nicht nur Familiensitz sein. In dem 1830 gebauten Herrenhaus, in dem zurzeit noch die Maler werkeln, will Hillebrand auch die Verwaltung der privaten Immobilien unterbringen, etwa der Häuser in Kanada, wo alle Kinder ein vermietetes „Cottage“ besitzen. Damit sich die verbliebenen Kinder - noch fünf sind minderjährig - auf dem Anwesen auch richtig wohl fühlen, hat er den Besitz erweitert. „Zwei der Kinder sind begeisterte Reiter.“