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Restaurant „Schätzmühle“Motorradfahrer im Visier

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Anno Buschmann vor seiner Neuerwerbung, dem „Restaurant Schätzmühle“ - Das Lokal ist den Lindlarern über Jahrzehnte als Ausflugs ziel bekannt. Jetzt wird das Haus saniert. (Bild: Hillenbach)

LINDLAR-SCHÄTZMÜHLE – LINDLAR-SCHÄTZMÜHLE. 15 Container Müll und Schutt hat Anno Buschmann aus den Räumen geholt, bevor er mit der eigentlichen Arbeit anfangen konnte: Die Wände frei legen, die Decken abmachen, um das Gebälk auf Holzwürmer zu untersuchen, die Leitungen zu sanieren, und, und, und: Mit Volldampf ist Buschmann bei der Arbeit - und selbst wenn er kein endgültiges Datum nennen möchte: So ganz hat er sein Ziel, die „Schätzmühle“ im kommenden Jahr neu zu eröffnen, nicht aus den Augen verloren. „Auch wenn wir jeweils eine neue Überraschung erleben, wenn wir eine Wand aufmachen.“

Gebäude bei Versteigerung erworben

Nachdem das „Restaurant Schätzmühle“ zwangsversteigert wurde, hat Anno Buschmann das Haus zusammen mit seinem Freund Albert Fuhs erworben. „Ich kenne es noch von früher als Motorradfahrer“, sagt er. „Wir sind Sonntagmorgens immer mit dem Moped hergefahren.“

Immer wieder fragte er in den vergangenen Jahren nach, ob das Haus nicht zu kaufen sei. „Dann, zur Kinderkommunion im vergangenen Jahr, rief man mich an, dass das Haus am Mittwoch in die Versteigerung geht. Da musste es ganz schnell gehen.“ Obwohl Gäste im Haus waren, machte sich Buschmann, der in Engelskirchen-Much wohnt, sofort auf nach Lindlar.

„Ich möchte einen Motorradfahrer- und Oldtimertreff mit einer guten kleinen Küche daraus machen“, so Buschmann. „Es soll nicht so bieder werden wie es war und jüngeres Publikum ansprechen. Das Haus hat eine tolle Lage. Ich erhoffe mir viel davon.“

Zurzeit ist er dabei, im Erdgeschoss eine Wohnung herzurichten. Diese wird von der eigentlichen Kneipe mit Blick auf die idyllischen Forellenteiche abgetrennt. Auch das Obergeschoss wird saniert, das gesamte Haus wärmegedämmt und draußen ein Biergarten hergerichtet. „Bisher geht alles glatt“, ist Buschmann erleichtert, der angetan ist von der guten Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kreis. „Das Haus ist vom Kern her in Ordnung. Die meisten Fenster sind halbwegs neu, das Dach ist intakt und es gibt abgesehen von der Außenwand im alten Bierkeller sonst keine feuchte Wand im Gebäude.“

1467 wurde die Schätzmühle, bezeichnet als die „moele zu schagtzhuyss“ erstmals erwähnt, weiß Arent Laudenberg, dessen Großvater 1911 die alte Wassermühle mitsamt Bäckerei und Landwirtschaft erworben hat. „Schon zu Zeiten des Kaufs hat auch eine Wirtschaft bestanden.“ Zudem verbinden viele Lindlarer schöne Erinnerungen mit dem Haus, das zwischen 1938 und 1950 als Tanzlokal, und zwischen 1947 und 1953 auch als Badeanstalt bekannt war. Gehören heute drei Teiche dazu, gab es früher eine einzige große Wasserfläche.

Auch Buschmann ist von dem Gebäude fasziniert. „Deswegen möchte ich nichts überstürzen. Wir wollen die Sanierung ordentlich machen - selbst wenn es bedeutet, dass wir erst 2011 eröffnen.“