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Von Krampfadern bis zum Schlaganfall

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Ein perfektes Transportsystem aus Arterien und Venen gewährleistet von Natur aus, dass der menschliche Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt ist. Doch wehe, die Blutgefäße nehmen im Laufe des Lebens Schaden, wie es zum Beispiel durch Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, zu hohe Cholesterinwerte, Bewegungsmangel und Stress leider oft genug geschieht. Dann kommt es früher oder später zu Erkrankungen an den Gefäßen, die nicht nur die Lebensqualität stark einschränken, sondern sogar lebensbedrohlich werden können.

Bei der von Chefredakteur Jost Springensguth moderierten Rundschau-Abendvisite am kommenden Dienstag, 1. April, 19.30 Uhr, im Domforum wird der bekannte Kölner Gefäßchirurg Professor Dr. Svante Horsch, Chefarzt der chirurgischen Klinik im Krankenhaus Porz, über Entstehung, Diagnostik und Therapie des Volksleidens „Gefäßerkrankungen“ sprechen.

Dabei soll es nicht nur um den „Killer Nummer eins“, die Arteriosklerose gehen, sondern auch um venöse Gefäßleiden wie Krampfadern, Thrombose und offene Beine. Diese Erkrankungen des oberflächlichen und tiefen Venensystems beruhen in erster Linie auf einem gestörten Rückfluss des Blutes zum Herzen auf Grund von zu schwachem Bindegewebe und undichten Venenklappen.

Allein fünf Millionen Bundesbürger leiden an Venenerkrankungen, die weitaus mehr sind als ein kosmetisches Problem. Durch Krampfadern zum Beispiel kann eine schmerzhafte Venenentzündung entstehen, durch ein Blutgerinnsel im Bein (Thrombose) eine lebensgefährliche Lungenembolie und durch einen Blutstau unter der Haut ein offenes Geschwür.

Mit Kompressionsstrümpfen, Krampfader-Stripping oder kleinen operativen Eingriffen ist den Patienten für gewöhnlich aber gut zu helfen. Weitaus mehr Sorgen bereitet den Medizinern die steigende Zahl von Patienten mit Arteriosklerose. Durch einen ungesunden Lebensstil, der nicht zuletzt die frühzeitige Entstehung von Diabetes fördert, seien zunehmend auch jüngere Menschen von den hochgradigen Arterienverengungen mit Risiken wie Raucherbein, Herzinfarkt oder Schlaganfall betroffen, so der Kölner Gefäßspezialist. Wird eine bedrohliche Engstelle zum Beispiel an der Halsschlagader festgestellt, hilft in der Regel nur die rasche Operation, um einen Schlaganfall zu verhindern.

Bei verengten Herzkranzgefäßen (Koronare Herzkrankheit) und Verschlüssen in Ober- oder Unterschenkel (Raucherbein) bleibt den Patienten dagegen dank Ballondilatation und Gefäßstützen (stents) heute oft der operative Eingriff erspart. Was selbst bei fortgeschrittenen Durchblutungsstörungen medizinisch inzwischen möglich ist, veranschaulicht Horsch am Beispiel Raucherbein: Durch die Kombination von Bypass-Operation, Gefäßaufdehnung und Stent-Implantation lässt sich in vielen Fällen sogar eine Amputation abwenden.