Wipperfürth und HückeswagenGemeinsamer Bauhof wird umgesetzt

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Die Tage des alten Bauhofessind nach der Ratsentscheidung nun gezählt. (Foto: Schmitz)

Die Tage des alten Bauhofessind nach der Ratsentscheidung nun gezählt. (Foto: Schmitz)

Wipperfürth – Mehr als drei Jahre hat es gedauert, jetzt geht es los mit dem gemeinsamen Bauhof der Städte Wipperfürth und Hückeswagen. In seiner jüngsten Sitzung, die von Wahlkampfverhalten geprägt war (s. Kommentar) stimmte der Stadtrat einstimmig der öffentlich-rechtlichen Erklärung mit der Stadt Hückeswagen zu. Der Rat der Nachbarstadt hatte in seiner Sitzung in der vorigen Woche mit seiner Zustimmung ebenfalls grünes Licht für die Umsetzung des Projektes im Rahmen von „shared services“ gegeben.

Die Wippefürther Stadtverordneten stimmten ebenfalls einstimmig dem Gesellschaftsvertrag „Bauhof Wipperfürth – Hückeswagen GbR“ und der Übernahme einer Kommunalbürgschaft zugunsten der GbR in Höhe von gut zwei Millionen Euro zu. Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts wird von den Entwicklungsgesellschaften der beiden Kommunen gebildet. Die GbR soll den Bauhof errichten, betreiben und vermieten. Die Bürgschaft ist erforderlich, damit die Bauhof GbR einen Kredit zu kommunalüblichen Bedingungen aufnehmen kann. Die Wipperfürther sind zu 59 und die Hückeswagener zu 41 Prozent an der Finanzierung der Kosten, die auf 3,5 Millionen Euro gedeckelt sind, beteiligt.

Wipperfürth trägt 59, Hückeswagen 41 Prozent der Kosten

„Nach drei Jahren diskutieren sind wir endlich soweit. Jetzt wird es konkret“, sagte SPD-Fraktionschef Frank Mederlet. Er sei optimistisch für die Zukunft, dazu hätten angesichts der aktuellen Wahlergebnisse nicht alle Grund. „Nicht wahr, Herr Schnepper“, wandte er sich an den FDP-Fraktionschef und erntete lautes Gelächter von den Ratskollegen. Das von Decker Consulting anfangs ermittelte Einsparpotenzial von 4,3 Millionen Euro in zehn Jahren durch einen gemeinsamen Bauhof seien unrealistisch. Und es könne durchaus sein, dass künftig auch das Leistungsangebot des Bauhofs reduziert werden müsse. Von Anfang an sei es die Politik des Rates gewesen, die Personaleinsparung so zu gestalten, dass keiner der Bauhofmitarbeiter Angst um seinen Arbeitsplatz haben müsse.

Auch CDU-Fraktionschef Friedhelm Scherkenbach zeigte sich zufrieden: „Wir sind froh, dass wir endlich dazukommen, den Bauhof in Gang zu setzten. Aus nachvollziehbaren Gründen habe es Stockungen gegeben. Er bat die Verwaltung, den Zeitplan für die Umsetzung des Baus einzuhalten.

Harald Koppelberg von der UWG bezweifelte ebenfalls, dass 4,3 Millionen Euro eingespart werden könnten. Der Bauhof werde die Bürger nicht 3,5 Millionen Euro, sondern durch Zinsen etc. rund sechs Millionen Euro kosten. Dem widersprach Kämmerer Frank Trompetter. Zinsen und Tilgung könne man nicht einrechnen, das werde bei anderen Projekten auch nicht getan. Wipperfürth zahle für einen nagelneuen Bauhof 2,1 Millionen Euro.

Es sei ein langer Weg gewesen und vieles nicht glücklich gelaufen, meinte Andreas Schmitz, Fraktionschef der Grünen. Es sei eine große Stunde für Wipperfürth und Hückeswagen und man könne stolz sein. Das Projekt dürfe keine Drahtzieherei II werden, warnte er. Von einem Meilenstein der kommunalen Zusammenarbeit der beiden Städte sprach Bürgermeister Michael von Rekowski.

Er habe anfangs dem Projekt kritisch gegenüber gestanden, betonte Günter Stein von der SPD. Doch es habe dann den Weg zu einer guten Lösung gegeben. Es freue ihn, dass auch das sportliche Angebot in der Tennishalle erhalten bleibe.

Für die FDP begrüßte Fraktionschef Josef W. Schnepper, dass es nun mit dem Bauhof endlich losgehe. Auch er zeigte sich skeptisch, was die Höhe der prognostizierten Einsparung angeht.

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