Die Ahrtalbahn nimmt den Betrieb ab dem Fahrplanwechsel zum 14. Dezember wieder auf, was nach der Flutkatastrophe 2021 ein bedeutender Meilenstein ist.
WiederinbetriebnahmeAhrtalbahn fährt ab Mitte Dezember wieder bis Ahrbrück

Eine Herkulesaufgabe war der Wiederaufbau der völlig zerstörten Ahrtalbahn. Hier eine Archivaufnahme aus dem Sommer diesen Jahres aus Dernau.
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Gute Nachrichten für die Menschen im Ahrtal: Viereinhalb Jahre nach der Flutkatastrophe mit mehr als 130 Toten und Sachschäden in Milliardenhöhe wird ab dem Fahrplanwechsel 14. Dezember die Ahrtalbahn wieder ihren Betrieb aufnehmen.
Zwei Tage zuvor, am 12. Dezember, wird die Wiederinbetriebnahme mit einem kostenlosen Pendelverkehr auf der Strecke zwischen Dernau und Ahrbrück gefeiert. Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) und die neue Bahnchefin Evelyn Palla haben ihr Kommen zugesagt.
Linienverkehr zunächst noch eingeschränkt
Zunächst werden zwei Linien auf der Ahrstrecke verkehren, teilt die Bahn mit. Eine der beiden Linien werde es nicht bis Ahrbrück schaffen und bereits vorher wenden müssen, damit der entgegenkommende Zug kreuzen kann. Hintergrund ist der Neubau einer Hochwasserstützwand in Heimersheim, weshalb auf den möglichen Wiederaufbau des zweiten Streckengleises in alter Lage verzichtet und der Haltepunkt Richtung Lohrsdorf verschoben wurde. Damit war die Grundlage geschaffen, um der Ahr zukünftig mehr Raum zu geben. Nach dem zwischenzeitlich erfolgten Baubeginn ist die Fertigstellung des zweiten Gleises im Frühjahr 2026 geplant. In der Zwischenzeit funktioniert der vorgesehene 20/40-Min-Takt auf der Ahrtalbahn nicht, weil Kreuzungen der Züge in andere zweigleisige Abschnitte beziehungsweise den Bahnhof Remagen verschoben werden müssen. Die Konsequenzen sind in Teilen längere Standzeiten in Remagen und veränderte Fahrzeiten.
Wiederaufbau war eine Herkulesaufgabe
Die schweren Unwetter im Juli 2021 hatten die Bahninfrastruktur an der Ahr in einem historischen Ausmaß zerstört. Bis heute pendeln nur Züge zwischen Remagen und Walporzheim. Auf dem völlig zerstörten Abschnitt zwischen Walporzheim und Ahrbrück wurden seit dem Sommer 2023 insgesamt 15 Brücken neu gebaut, sieben Brücken saniert, alle Stützbauwerke und Durchlässe ersetzt beziehungsweise saniert, Bahndämme wiederhergestellt und sechs Bahnstationen erneuert. 36 Kilometer Schienen, neun Weichen, 28.000 Schwellen und 60.000 Tonnen Schotter wurden verbaut. Im Rahmen der Elektrifizierung im gesamten Streckenbereich wurden 880 Mastfundamente und 55 Kilometer Oberleitung und 84 neue Signale installiert sowie 19 Bahnübergänge technisch erneuert und an das neue elektronische Stellwerk in Ahrweiler angeschlossen.
