Musikfreunde aus der ganzen Region zog es endlich wieder in den Ratssaal ins Alfterer Rathaus nach Oedekoven zur nunmehr 13. Auflage des Alfterer Jazznacht-Festivals des Kulturkreises Alfter.
Rathaus in OedekovenAlfterer Jazznacht-Festival erlebt ein Revival

Begeistert feierten die Fans die 13. Alfterer Jazznacht, die im Ratssaal in Oedekoven stattfand.
Copyright: Frank Engel-Strebel
Organisiert wurde die Musik-Nacht in bewährter Manier von dem Gielsdorfer Keyboarder und Sänger Christian Ottens, den in der Jazz- und Soulszene alle unter seinem Künstlernamen Yassmo‘ kennen. Drei Jahre lange mussten die Fans auf das Festival wegen der Corona-Pandemie verzichten.
Entgegen der ursprünglichen Planung, die Wiederaufnahme des Events mit der Eröffnung der neuen Kultur- und Sporthalle am Herrenwingert in Alfter zu verbinden, musste das Programm wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten kurzfristig verlegt werden. So fand das beliebte Festival wieder wie gewohnt in „der Wiege der Demokratie“, dem Rathaus in Alfter Oedekoven, statt, wie Yassmo' es nannte.
Helfer und Mitglieder des Kulturkreises verwandelten dazu den Ratssaal in einen kultigen siebziger Jahre Soul- und Jazzclub mit dem beliebten Arenakonzept. Die zahlreichen Zuschauer saßen um die Bühne herum und konnten so hautnah die Musikerinnen und Musiker bei ihren Improvisationen erleben.
Zum Auftakt spielte die Band „Luciel“ mit einem Mix aus geschmackvollen, eingängigen Songs von Neo Soul bis Pop. Dabei verstand es die Band, ihre Songs vielschichtig, mit erzählerischer Dichte, wunderbaren harmonischen Wendungen und vierstimmigem Satzgesang vorzutragen und das Publikum mitzureißen.
Das gut eingespielte Kölner Quartett, bestehend aus den Brüdern David Rynkowski (Gesang, Keyboards) und Florian Rynkowski (Bass, Gesang) wurde bereichert um Philipp Brämswig (Gitarre, Gesang) und Tim Dudek (Drums). Bereits 2019 konnte „Luciel“ mit ihrem Debütalbum „…And That’s All I Remember“ Fans und Fachleute derart begeistern, dass sie für den Preis der Deutschen Schallplattenkrtik nomiert worden waren.
Als zweiter Act des Abends stellte sich das „Manic Phonk Orchestra“ dem Publikum vor. Die Band gründete sich während der Covid19-Pandemie um den talentierten Bonner Schlagzeuger Richard Münchhoff und Yassmo‘.
Bereichert wurde die Gruppevom Bassisten und Produzenten Emanuel Stanley und Gitarrist Mirko Van Stiphaut. „Das Quartett stellte mit ihrem EP-Debüttitel und Statement ,Peacemakers' gleich den Bezug zu den dringlichen Herausforderungen unserer Zeit“, betonte Christian Ottesns.
Mit dem Titel „Fusiontransformer“ präsentierte die Band eine gelungene Hommage an den Schlagzeuger Billy Cobham. Der Fusion-Altmeister war Lehrer von Richard Münchhoff.
Begeistert feierten die Fans das abwechslungsreiche Repertoire des „Manic Phonk Orchestras“ aus soul- und funkorientierten rhythmischen Songs, die richtig in die Beine gingen und die Zuschauer zum mittanzen einluden, bis es am Ende niemanden mehr auf seinem Stuhl hielt.
So mündete die Veranstaltung zum krönenden Abschluss in eine gemeinsame Improvisation aller Musiker in Klassiker „Shake Everything You’ve Got“ von Soulikone Maceo Parker. „Es war ein fantastischer, unvergesslicher Abend“, schwärmte Yassmo‘.