„Zeigen, dass wir noch da sind“Alfterer Ortsvereine präsentieren gemeinsames Banner

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Nicht zu übersehen: Am Zaun des Schlossparks hängt das neue, vom Ortsausschuss initiierte Banner.

Nicht zu übersehen: Am Zaun des Schlossparks hängt das neue, vom Ortsausschuss initiierte Banner.

Alfter – „Wir haben nur ein kleines Maibäumchen auf der Festwiese aufgestellt und konnten nicht mal mit einem Glas Kölsch anstoßen. Wir wollen etwas unternehmen und zeigen, dass unsere Vereine noch leben!“, sagte Klaus Hergarten, Vorsitzender des Alfterer Ortsausschusses, der Rundschau. So kamen er und seine Stellvertreterin Gabi Haag auf die Idee, am Zaun des Schlossparks ein Banner aufzuhängen, auf dem sich alle Ortsvereine mit ihren Logos präsentieren können.

Keine Einkommen, während die Kosten weiterlaufen

Die Stimmung sei gedrückt, schilderte Hergarten, der selber im Männergesangverein „Concordia Alfter“ singt: „Seit Oktober 2019 hatten wir keine Auftritte mehr, uns fehlen die Einnahmen, aber auch das gesellige Beisammensein.“ Natürlich könne man zu Hause allein seine Stimme trainieren, doch viel Spaß mache dies nicht: „Online ist hier keine Perspektive.“ Auch die Tanz- und Musikgruppen der Prinzengarde hätten weder Einnahmen noch Auftritte, Proben seien derzeit nicht möglich.

Dafür hätten einige Vereine Kosten, die weiterlaufen, etwa Honorare für Tanztrainer oder Dirigenten. Schlimm findet Klaus Hergarten die Situation für Kinder und Jugendliche. Sie haben keine Schule, keinen Vereinssport: „Ihnen wird alles genommen, vom Spaß an der Bewegung und am Sport bis hin zur Sozialkompetenz.“ Und ob nach weiteren Lockerungen alle Mitglieder noch zu bewegen sind, in die Vereine zurückzukehren, wagt Hergarten h zu bezweifeln: „Wenn ich mir die Altersstruktur in unserem Männergesangverein ansehe, habe ich Sorgen.“

Einige Vereine werden Pandemie nicht überleben

Wenig Zuversicht hat Klaus Hergarten auch, wenn er an die kommenden Monate denkt. Die Kirmes im Juli habe er bereits abgehakt, Köttzüge werde es 2021 wohl auch nicht geben und Karneval im Saal könne er sich auch nicht vorstellen. Sämtliche Schützen- und Junggesellenfeste seien bereits abgesagt. Er schätzt, dass mancher Verein die Pandemie finanziell nicht überstehen werde. Es fehle auch an Planungssicherheit. Man könne Brauchtumsfeste schließlich nicht von heute auf morgen organisieren, man brauchte Helfer, die Gastwirte benötigten Personal und müssten rechtzeitig wissen, wie viele Getränke oder Lebensmittel sie ordern müssen.

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Sollten die Infektionszahlen wieder steigen, könne von heute auf morgen wieder alles dicht sein: „Bevor die Inzidenz von 35 nicht erreicht ist, plane ich nichts“, sagt der Ortsausschussvorsitzende und wirft einen Blick zurück: „Hätten wir jetzt unsere 950-Jahr-Feier gehabt, hätten wir gezittert.“ Die fand glücklicherweise bereits 2017 statt.

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