HilfsorganisationNeuer Einsatzleitwagen des DRK Siebengebirge ist ein „Raumwunder“

Lesezeit 3 Minuten
Ein Transporter steht mit offener Schiebetür und geöffneter Beifahrertür in einer Halle. Zwei Männer arbeiten in dem Fahrzeug, das durch einen Scheinwerfer ausgeleuchtet wird.

Für rund 45 000 Euro hat das DRK Siebengebirge den neuen Einsatzleitwagen beschafft, in dem Sebastian Münch und Jakob Waßmann die Blaulichtanlage samt Verkabelung sowie den Funk installieren.

Der DRK-Ortsverein Bad Honnef /Königswinter hat für 45.000 Euro einen Einsatzleitwagen beschafft.

„Das ist ein echtes Raumwunder, es gibt Staufächer ohne Ende“, sagt Bereitschaftsleiter Jens Koelzer über die neue Errungenschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Siebengebirge.

Der Einsatzleitwagen (ELW) bietet nicht nur zwei komplette EDV-Arbeitsplätze samt dazugehöriger Technik, im Heck gibt es zudem beispielsweise ein kleines Handwaschbecken und unter einem der Sitze befindet sich eine Hochleistungsbatterie (Mastervoltsystem), die den Betrieb der Technik des ELW für bis zu 48 Stunden ohne externen Stromanschluss oder Motorbetrieb sicherstellen kann.

Wagen aus dem Jahr 2006 bleibt im Fahrzeugbestand

45 000 Euro hat der Ortsverein Bad Honnef/Königswinter aus Eigenmitteln für den VW Crafter aufgebracht, der einen ELW aus dem Jahr 2006 ersetzt, der allerdings als geländefähiges Gefährt im Fahrzeugbestand bleibt. Übernommen wurde der neue Wagen von einer Bundesbehörde, so Geschäftsstellenleiter Jens Koelzer.

Genutzt werden soll er als Abschnittsleitung bei örtlichen DRK-Einsätzen wie R(h)einspaziert oder dem Volkswandertag. Aber darüber hinaus auch im gesamten Kreisgebiet im Zuge des Betreuungsdienstes, der bei größeren Vorfällen die Einsatzkräfte versorgt und sich um Betroffene kümmert.

Kleiner Haken der Neuanschaffung: Der Wagen verfügte nicht über eine Blaulichtanlage. Um das Ehrenamt zu entlasten, so Koelzer, hatte das DRK Siebengebirge eigentlich eine Firma für die Nachrüstung gewinnen wollen. Doch die wollten entweder sehr viel Geld oder hatten überhaupt kein Interesse an einem Auftrag.

Ein Mann hält eine weiße Satellitenschüssel in der Hand und montiert sie an einen Ständer. Auf dem Tisch davor steht eine schwarze Kiste.

Bereitschaftsleiter Jens Koelzer mit der neuen Satellitenanlage, über die das DRK Siebengebirge künftig notfalls kommunizieren kann.

Deshalb installierten dieser Tage die DRK-Mitglieder Sebastian Münch und Jakob Waßmann, beide fachkundig in Sachen Elektrotechnik, die Blaulichtanlage samt Verkabelung sowie den Funk. Im Heck des Fahrzeugs wird künftig eine Satellitenanlage (Starlink) mit an Bord sein, von denen der DRK-Kreisverband laut Koelzer insgesamt fünf auch für die Ortsvereine Troisdorf, Rheinbach, Lohmar sowie Windeck beschafft hat.

Anhänger beschafft für Transport des „All Terrain Vehicle“

Die Bad Honnefer können damit künftig über Analog- und Digitalfunk sowie über Satellit kommunizieren. Eine Konsequenz aus der Flut 2021, aber auch aus der drohenden Energiemangellage, so Koelzer.

Erst im vorigen Jahr hatte das DRK Siebengebirge für rund 40 000 Euro ein „All Terrain Vehicle“ (ATV) vom Typ Polaris Ranger angeschafft, das im bergigen und unwegsamen Gelände zum Einsatz kommt.

Da das Spezialfahrzeug inzwischen schon aus dem Kreis Euskirchen zur Unterstützung angefordert wurde, haben die DRK-ler einen Anhänger gekauft, um das ATV mit seiner groben Bereifung besser über längere Strecken mitnehmen zu können. Die Kosten für den Hänger waren mit 1800 Euro vergleichsweise überschaubar.


Aktion „Kein kalter Kaffee“

Zum „Weltrotkreuztag“ 2023 lässt der DRK-Ortsverein Bad Honnef/Königswinter nach Corona die Aktion „kein kalter Kaffee“ wieder aufleben. Sie soll auf den ehrenamtlichen Bevölkerungsschutz hinweisen. Am Montag, 8. Mai, verteilen die Helfer des DRK deshalb von 6.30 bis 9 Uhr an der Endhaltestelle der Stadtbahnlinie 66 kostenlosen Kaffee an die Pendler. Unterstützt werden sie vom Bad Honnefer Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald (CDU).

Rundschau abonnieren