Zwei Infizierte in FlüchtlingsunterkunftCoronafälle in Jugendherberge von Bad Honnef

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Bad Honnef/Kreis Neuwied – In der Jugendherberge Bad Honnef, die seit Ende Mai von der Bezirksregierung als Flüchtlingsunterkunft des Landes angemietet worden ist, gibt es zwei positive Coronafälle. Entsprechende Informationen der Rundschau bestätigte ein Sprecher der Stadt Bad Honnef gestern Abend. Die zwei Personen zeigten leichte Symptome und seien im Haus isoliert. Auch 22 Bewohnerinnen und Bewohner, die zur selben Gruppe (Kohorte) gehörten wie die zwei Infizierten, seien in häuslicher Absonderung.
Die Bezirksregierung hatte die Jugendherberge, die wegen Corona geschlossen war, im Mai für zunächst ein halbes Jahr angemietet, um die bestehenden Landesliegenschaften zu entlasten. In dem Haus sollten Flüchtlinge unterkommen, die aufgrund von Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehörten, sowie Familien mit Kindern.
Betroffene wandten sich ans Personal
Die in der Einrichtung lebenden Menschen seien vom Betreiber im Umgang mit dem Virus sensibilisiert worden, hieß es am Freitag auf Anfrage. So hätten sich die beiden Betroffenen unmittelbar nach Auftreten der ersten Symptome ans Personal gewandt. Wo sie sich infiziert haben, sei noch unklar. Im Rahmen des Schutzkonzeptes sei von Beginn an ein Bereich der Jugendherberge abgetrennt und nicht belegt worden. Dort seien die Infizierten jetzt isoliert worden. Der Betrieb der Einrichtung laufe derzeit „unaufgeregt“ weiter. Es gebe genug Personal und Schutzmaterialien. Wie viele Menschen in der Einrichtung untergebracht sind, blieb zunächst offen. Die Jugendherberge hat 185 Betten, die aber nicht ausgelastet werden sollten, so die Bezirksregierung im Mai.
Corona-Warnstufe „Rot“ droht
Unterdessen schrammte der Kreis Neuwied am Freitag nur haarscharf an der Corona-Warnstufe „Rot“ und damit verbundenen weiteren Einschränkungen vorbei. Gestern wurden laut Krisenstab 13 neue Positivfälle im Kreis Neuwied registriert. Damit erreiche der Landkreis einen Inzidenzwert von 49,7. In den letzten sieben Tagen seien insgesamt 92 neue Fälle registriert worden. Aktuell seien 142 infizierte Personen in Quarantäne.
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„Wir sind ganz kurz vor der Warnstufe Rot und damit auch kurz davor, als Risikogebiet ausgewiesen zu werden. Dies muss allen eine Warnung sein und zu umsichtigem Verhalten verpflichten. In der Warnstufe Rot drohen deutliche Einschränkungen und ein Reiseverbot“, mahnte Landrat Achim Hallerbach. Der Corona Warn- und Aktionsplan Rheinland-Pfalz sehe in der höchsten Warnstufe vor, dass weitere Kontaktbeschränkungen einzuführen sind. So werde zum Beispiel der Kontakt wieder auf maximal fünf Personen beschränkt und Veranstaltungsgrößen weiter reduziert. Auch könne in den Schulen auf einen Fernunterricht gewechselt werden. Ab einem Inzidenzwert von 50 gelte der Kreis Neuwied auch als Risikogebiet mit weiteren Einschränkungen für Reisende. „Es gilt jetzt alles daran zu setzten, dass sich die Situation wieder entspannt und keine weiteren Einschränkungen oder ein Reiseverbot eintreten,“ so der Landrat.