StadtentwicklungBonn stellt Konzept für Bundesviertel erneut der Öffentlichkeit vor

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Wird es künftig mehr Hochhäuser in Bonn geben? Eine Planung für das Bundesviertel sieht einige neue Wolkenkratzer vor.

Wird es künftig mehr Hochhäuser in Bonn geben? Eine Planung für das Bundesviertel sieht einige neue Wolkenkratzer vor.

Bonn – Das Konzept für die künftige Entwicklung des Bundesviertels, über das die politischen Gremien der Stadt entscheiden müssen, wird am Mittwoch, 5. Februar, um 18.30 Uhr im Wissenschaftszentrum in Bonn, Ahrstraße 45, nochmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dr. Verena Brehm vom Büro Cityförster aus Hannover stellt die wesentlichen Inhalte der Planung vor, ehe sich die Bürger an Schautafeln und in Gesprächen mit Vertretern des Planungsbüros, dem Vorsitzenden des Städtebau- und Gestaltungsbeirates der Stadt, Professor Rolf Westerheide, und Mitarbeitern der Verwaltung über die Zielvorstellungen für den Bereich genauer informieren können.

Angebot im ÖPNV soll erweitert werden

Das Bundesviertel ist nach Angaben der Stadt ein sehr begehrter Standort für Büroansiedlungen. Künftig sollen nach den Plänen der Verwaltung jedoch auch mehr Menschen im Bundesviertel wohnen können, um den Standort urbaner und lebendiger zu gestalten. Dafür soll das Angebot an Gastronomie, Nahversorgung, Kultur- und Freizeitangeboten verbessert werden. Um ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu fördern, soll auch das Angebot im Öffentlichen Nahverkehr und im Radverkehr erweitert werden.

Die Rahmenplanung besteht aus einem Struktur-, einem Nutzungs-, einem Hochhaus- und einem Mobilitätskonzept, in denen Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. In einem Umsetzungskonzept sind zudem impulsgebende „Schlüsselprojekte“ benannt, die zeitnah realisiert werden sollen.

Mieterbund fordert mehr Wohnraum

Nach der Rahmenplanung ist unter anderem der Bau von zwölf Hochhäusern links und rechts der B 9 möglich. Die Geschossfläche in dem 500 Hektar großen Gebiet zwischen Kennedyallee, Zweiter Fährgasse sowie den links- und rechtsrheinischen Bahnlinien soll von jetzt 2,8 Millionen auf 3,7 Millionen Quadratmetern erhöht werden. Zu den 4000 Menschen, die in dem Gebiet leben, sollen in zehn Jahren etwa 10 000 hinzukommen und zu den rund 45 000 Arbeitsplätzen mehr als 15 000. Wenn die neuen Mitarbeiter alle mit dem Auto kommen, droht in dem Gebiet ein Verkehrskollaps.

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Der Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr kritisiert die Planung und fordert, dass mehr Wohnraum im Bundesviertel geschaffen wird. Arbeitsplätze und Wohnen gehörten in einer modernen Stadtplanung zusammen. Die Bürgerinitiative Bonner Baukultur kritisiert vor allem das zur Planung gehörende Hochhauskonzept. Die an „einzelnen Standorten geplanten Hochpunkte zerstückelten die Stadtsilhouette vom Venusberg und vom Siebengebirge“ her. Sie sollten deshalb nur rechts der Südbrücke errichtet werden. Auch der Bürger Bund Bonn und eine Bürgerinitiative lehnen die Rahmenplanung vor allem wegen der Hochhauspläne ab.

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