Bonn„Ziehung der Lottozahlen“ ist reif fürs Museum

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Das ausgediente Ziehungsgerät ist nun im Besitz der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

„Lottofee“ Franziska Reichenbacher und der Sammlungsdirektor der Stiftung Haus der Geschichte, Dr. Manfred Wichmann

Es ist ein Stück Fernsehgeschichte: das Ziehungsgerät der Lottozahlen „6 aus 49“. Nun ist ein Exemplar im Besitz der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland übergegangen. 

Die Ziehung der Lottozahlen, für viele Millionen Bundesbürger ist sie der Traum vom großen Geld. Sieben Millionen spielen regelmäßig Lotto oder Toto, rund 29 Millionen zumindest gelegentlich. Am beliebtesten ist dabei „6 aus 49“. Als im Januar die deutsche Fernsehlotterie ein neues Ziehungsgerät in Betrieb nahm, schlug wohl die Stunde für das Haus der Geschichte (HdG). Jedenfalls ist das alte Gerät, es war von 2000 bis 2023 im Einsatz und machte schätzungsweise 2300 Spieler über Nacht zu Millionären, nunmehr im Besitz des HdG. Lottofee Franziska Reichenbacher übergab das Gerät gestern an die Stiftung Haus der Geschichte.

Klang der fallenden Kugeln ist vielen noch im Ohr

Der Präsident der Stiftung, Prof. Dr. Harald Biermann, freut sich über den Neuzugang: „Millionen von Fernsehzuschauerinnen und-zuschauern haben in den vergangenen Jahrzehnten vor dem Bildschirm gebangt, ob ihre Zahlen gewonnen haben. Der Klang des Geräts und der fallenden Kugeln ist vielen noch im Ohr. Das Lotto-Ziehungsgerät ergänzt unsere Sammlungen und ist ein spannendes Objekt, mit dem wir im Museum Alltags- und Fernsehgeschichte erzählen können.“ Wann es erstmals im Museum gezeigt werden wird, ist noch offen.

1955 erste Ziehung in Hamburg

Übrigens: Die erste Ziehung der Lottozahlen fand 1955 in Hamburg statt, noch ohne Kameras. Die erste live übertragene Fernsehziehung fand am 4. September 1965 statt. Seitdem produziert der Hessische Rundfunk die Sendung für die ARD. Sie wird jeden Samstag ausgestrahlt. Seit 2013 erfolgt die Ziehung in einem Studio des Saarländischen Rundfunks. Früher wurde die Ziehung live im Fernsehen übertragen und Millionen Menschen schauten am Bildschirm zu. Bei den Fernsehziehungen gab es stets eine sogenannte „Lottofee“, die die Kugeln ablas, verkündete bzw. die Sendung moderierte. Vertretungen ausgenommen gab es davon bisher nur drei: Karin Dinslage von 1965-67, Karin Tietze-Ludwig von 1967 bis 1998 und Franziska Reichenbacher seit 1998. (kmü)

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