In Bornheim-Kardorf ging es um 14.44 Uhr an Weiberfastnacht mit dem jecken Treiben auf dem Karnevalszug los.
Fünfte JahreszeitBunt, laut und farbenfroh ziehen Jecken durch Bornheim-Kardorf

Ganz zum Schluss der jecken Karawane in Kardorf waren die Junggesellen unterwegs. Ihr Markenzeichen ist unter anderem die laute Musik, die sie aus den Boxen krachen lassen.
Copyright: Margret Klose
Bunt, laut und farbenfroh ging es am Donnerstagnachmittag in Kardorf zu. Hunderte Menschen waren schon lange vor dem Start des Karnevalszuges gekommen, um sich am Straßenrand die besten Plätze auszusuchen. Der Jubel war dort dann mindestens genauso laut und fröhlich, wie im Zug. Pünktlich um 14.44 Uhr konnte Zugleiter Markus Hunke das Startzeichen geben. Insgesamt 32 Gruppen hatten sich hinter ihm aufgestellt. Ganz vorne gingen als Meistermaler die Kinder mit ihren Eltern und Erzieher des katholischen Kindergartens. Und so wie Benni (8) waren auch einige ältere Geschwisterkinder mit dabei. Darüber freute sich auch Bennis kleine Schwester Maggy.
Den jüngeren Karnevalisten angeschlossen

„Die Mama hat mich so bunt angemalt“, verriet Leonard und freute sich, dass seine Mutti Jenny Kuhl genauso bunt aussah wie er.
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Ihnen auf den Fersen waren liebe Muertos der Vürjebirchsperlen. Ihr Motto: „Op die Liebe und et Läave, op die Freiheit und d’r Dud“. Neu in der Gruppe sind zwei „alte Hasen“: Maria Münch-Stüsser und Ursula Gierlich. Mehr als 60-Mal sind sie schon im Zug in Kardorf mitgegangen – früher im Kardorfer Elferrat. „Jetzt haben wir uns den jüngeren Karnevalisten angeschlossen“, erzählte Münch-Stüsser und ergänzt: „Es ist nämlich ganz egal wie alt man ist, es ist einfach immer schön dabei zu sein und mitzufeiern“.
Das findet auch Romina Feuser, die mit ihrer Tochter Leonie und ihrer Freundin Jolina zum närrischen Straßenfest gekommen war. Und damit ihre Zöpfe links und rechts ganz weit abstanden, hatte sie sich sogar Draht in ihr Haar gebunden.
Kardorfer Junggesellen durften beim Zug nicht fehlen

Sie lieben das Leben, die Freiheit und den Karneval: Die Vürjebirchsperle - diesmal als Muertos gedenken sie auch der Toten.
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Das große Gemeinschaftsgefühl, bei dem einer auf den anderen aufpasst, trägt auch die jungen Leute des neu gegründeten Vereins Flüssigbier. „Wir sind ein Rösberg-Hemmericher Verein für Jugendliche und Erwachsene, mit dem Ziel, gemeinsam die Freizeit zu gestalten“, erklärte der zweite Vorsitzende Alessandro Schwarz. Im Karnevalszug seien sie auch deswegen mit dabei, um zum Erhalt der Tradition beizutragen. Als Schmetterlinge flatterten ihnen die Teenager vom Thekenturnverein hinterher, gefolgt von einer großen Gruppe gut gelaunter Vampire. „Wir sind alles Freunde“, rief ein Vampir. Ihr gemeinsames Motto hatten sie sich auf ihre Handkarre geschrieben: „Och Vamp-Biere don jähn Karneval fiere.“ „Im vergangenen Jahr waren wir die Clowns“, erklärte eine der Vampire.

Benni und Maggy (5) als Meistermaler vom katholischen Kindergarten.
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Was aber wäre der Kardorfer Zug ohne die Junggesellen. „Sie bringen bei ihren Festen und Veranstaltungen hier im Ort rund ums Jahr die Menschen zusammen“, lobte Hunke das Engagement. Im Zug ist eines ihrer Markenzeichen die laute Musik. „Dabei kommt Stimmung auf“, sagte einer der fast 40 jungen Burschen, die diesmal allesamt als Musiker Ski Aggu mit langen blonden Haaren unterwegs waren. Sicher konnte sich in Kardorf im Übrigen jeder Jeck fühlen. Nicht nur die Ordnungskräfte aus der Verwaltung passten auf die Karnevalisten auf, sondern auch ein kompletter Einsatzzug der Polizei und mehr als 40 Rettungskräfte des DRK.