RadtourBornheimer Grüne demonstrieren für Verkehrswende

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An der Domäne Walberberg startete die Fahrt der Bornheimer Grünen, die dem Radverkehr in der Stadt mehr Geltung verschaffen wollen.

An der Domäne Walberberg startete die Fahrt der Bornheimer Grünen, die dem Radverkehr in der Stadt mehr Geltung verschaffen wollen.

Bornheim – Für ein fahrradfreundliches und -sicheres Bornheim traten am Samstag Bornheims Grüne in die Pedale. Von Walberberg aus radelten sie bis zum Rathaus nach Bornheim. Begleitet wurden die mehr als 40 Männer, Frauen und Kinder von der Polizei, doch auch ohne deren Blaulicht waren die Demonstranten gut zu sehen, denn die meisten trugen grüne T-Shirts.

Einige hatten als sichtbares Zeichen für ihr Bestreben nach einem „grünen Europa“ eine große EU-Flagge in Grün an ihrem Fahrrad befestigt. In erster Linie ging es aber um eine bessere Infrastruktur des Radwegenetzes im Stadtgebiet, eine Sanierung der bestehenden Radwege und um Bürgerradwege nach Bonn und Köln. „Und an den Bahnhöfen brauchen wir Verleihstationen, an Bahnhöfen und Schulen zudem auch abschließbare Fahrradgaragen oder Boxen“, erklärte Grünen-Sprecher Berthold Rothe. Das sei umso wichtiger, damit auch die Fahrer von teuren E-Bikes und Pedelecs ihre Zweiräder sicher abstellen können.

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„Ein Umdenken in der Bevölkerung hin zu alternativen Verkehrsmitteln hat längst begonnen“, ist sich der Grünen-Sprecher sicher. Um so mehr müsse man sich für die Verkehrswende einsetzen, weg vom Auto hin zu Fahrrad, Bahn und Bus. „Aber noch fehlt es schlichtweg an Radwegen, auf denen man sicher, ruhig und leicht fahren kann“, merkte Rothe an. An den Schnittstellen der Kreis-, Landes- und Bundesstraße sei es teilweise sogar extrem gefährlich. Erst vor ein paar Wochen ist Bornheims ADFC-Sprecher Gerd Müller-Brockhausen an einer solchen Kreuzung tödlich verunglückt.

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Die Protestfahrt wurde sogar auf dem Radweg mit Blaulicht von hinten abgesichert. 

Unmöglich findet Rothe, dass beim Ausbau der Landesstraße 182 nach Heimerzheim der Radweg „komplett vergessen“ worden sei. „Wir brauchen auch in der Verwaltung qualifizierte Planer“, regte Rothe an. Immerhin hätten mehr als 90 Prozent aller Bornheimer Einwohner mindestens ein Fahrrad. „Auf 1000 Einwohner kommen hingegen nur 600 Autos“, so Rothe. So gesehen gebe es also viel mehr Fahrradfahrer als Autofahrer. Das Thema Fahrradverkehr müsse Priorität im Planungsausschuss des Stadtrates bekommen, „denn eigentlich hat Fahrradfahren nur Vorteile. Was fehlt, sind die sicheren und guten Radwege“, ergänzte Cynthia Roggenkamp. ebenfalls Sprecherin der Bornheimer Grünen. „Da reicht schon ein Augenblick der Unachtsamkeit“, warnt Ratsmitglied Arnd Kuhn, der selbst einmal Augenzeuge eines schweren Unfalls mit Rettungseinsatz war („Ich sah die Person durch die Luft fliegen“). Die Bilder könne man nie vergessen.

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