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Großeinsatz in der NachtHalle in Bornheim komplett ausgebrannt – Schadstoffe frei

3 min
Die Flammen schlugen zeitweise höher als zehn Meter aus der Lagerhalle.

Die Flammen schlugen zeitweise höher als zehn Meter aus der Lagerhalle.

Eine Halle in Bornheim-Hersel ist in der Nacht komplett ausgebrannt. Rauch und Asche verteilten sich im Umfeld, weshalb Anwohner Lüftungen ausschalten und Fahrzeuge abspülen mussten.

Mit dem Tageslicht wird am Montagmorgen (10. Februar) das ganze Ausmaß des verheerenden Feuers sichtbar, das in der Nacht zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte geführt hat: Eine etwa 30 mal 50 Meter große Lagerhalle an der Roisdorfer Straße in Bornheim-Hersel liegt in Schutt und Asche. Fahrzeuge, die darin standen, sowie Gerätschaften und Werkzeuge sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Die Hitze des Feuers hat die Fensterscheiben bersten lassen. Das Dach ist in Teilen eingestürzt, die Stahlkonstruktion des Gebäudes verbogen und abgerissen. Über allem hängt der Geruch von verbranntem Gummi und Rauch.

Weil sich Rußpartikel auf den Fahrzeugen abgesetzt haben könnten, wurde die Einsatzfahrzeuge, aber auch private Pkws aus dem direkten Umfeld des Brandorts von der Feuerwehr abgespritzt.

Weil sich Rußpartikel auf den Fahrzeugen abgesetzt haben könnten, wurde die Einsatzfahrzeuge, aber auch private Pkws aus dem direkten Umfeld des Brandorts von der Feuerwehr abgespritzt.

Laut Feuerwehr ist die Halle nun einsturzgefährdet. Mehrere der insgesamt mehr als 80 freiwilligen Feuerwehrleute, die alleine aus dem Stadtgebiet Bornheim in der Nacht zur Einsatzstelle gerufen worden waren, sitzen an diesem Morgen erschöpft an ihren Fahrzeugen. Die Strapazen der Nacht sind ihnen deutlich anzusehen.

Fahrzeuge und Gebäudeteile sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Fahrzeuge und Gebäudeteile sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Gegen 3.30 Uhr waren die ersten Meldungen bei den Leitstellen von Feuerwehr und Polizei eingegangen. Schon während der Anfahrt sahen die Feuerwehrleute die Flammen. Die Halle brannte in voller Ausdehnung. Noch von unterwegs riefen die Einsatzkräfte Kameraden zur Verstärkung herbei. Mit einer zweiten Drehleiter unterstützte bald die Feuerwehr Wesseling ihre Bornheimer Kollegen. Auch Kameraden der Feuerwehren aus Alfter und Swisttal kamen den Bornheimern zur Hilfe. Nur mit schwerem Atemschutzgerät konnten sich die Feuerwehrleute dem Brandort nähern.

Bornheim: Übergreifen der Flammen verhindert

„Gelöscht wurde von allen Seiten mit sieben C-Rohren, zwei B-Rohren, mit zwei Wasserwerfern und über zwei Drehleitern“, berichtete Bornheims Feuerwehrsprecher Ulrich Breuer. Zeitweise prasselten so mehr als 6000 Liter Wasser in der Minute auf das Inferno. Durch den massiven Löschangriff gelang es den Feuerwehrleuten, die unter der Leitung von Gottfried Kreuzberg standen, ein Übergreifen der Flammen auf ein angrenzendes Gebäude zu verhindern. Die Lagerhalle brannte jedoch komplett aus.

Im Einsatz waren Drohnen der Feuerwehr und der Polizei

Im Einsatz waren Drohnen der Feuerwehr und der Polizei

Die Roisdorfer Straße wurde zwischen der Autobahnzufahrt nach Köln und der B9 komplett gesperrt. Noch während der Löscharbeiten führte eine Spezialeinheit aus Siegburg regelmäßige Messungen der Luft durch. „Die Ergebnisse waren zunächst auch alle negativ“, erklärte Breuer. Erst am Morgen haben Mitarbeiter des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen unmittelbar am Boden im Bereich der Einsatzstelle Schadstoffe festgestellt.

Feuerwehrleute am Halleneingang. Noch kann zur Brandursache nichts gesagt werden.

Feuerwehrleute am Halleneingang. Noch kann zur Brandursache nichts gesagt werden.

„Wir haben deswegen den Anwohnern im Nahbereich der Einsatzstelle angeboten und empfohlen, ihre Fahrzeuge direkt vor Ort von den Feuerwehrleuten oberflächlich abwaschen zu lassen“, erklärte die Leiterin des Bornheimer Ordnungsamts Sabine Walter. Als reine Vorsichtsmaßnahme empfahl sie den Anwohnern auch die versiegelten Einfahrten und Terrassen mit Wasser abzuspritzen. Es gehe vorrangig darum, mögliche Rußpartikel abzuwaschen, damit sie nicht durch die Luft wirbeln und dabei immer kleiner und somit auch gefährlicher werden. Für Äcker und Gärten seien sie kein Problem.

Die Halle gilt als einsturzgefährdet. Reifen kann man jetzt hier nicht mehr wechseln.

Die Halle gilt als einsturzgefährdet. Reifen kann man jetzt hier nicht mehr wechseln.

Parallel dazu haben am Montagmorgen Brandermittler der Kriminalpolizei Bonn ihre Arbeit zur Klärung der Brandursache aufgenommen. Nachdem die Drohne der Feuerwehr gelandet war, startete die Polizeidrohne, um aus der Luft die Einsatzstelle ganz genau und detailliert zu untersuchen.

Wie ein Sprecher der zuständigen Polizeibehörde erklärte, liege bisher jedoch noch kein Ergebnis vor. Die Ermittlungen laufen.

Bevor am Nachmittag die Roisdorfer Straße für den Verkehr wieder freigegeben werden kann, muss sie von einem Spezialunternehmen gereinigt werden.