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BornheimMehrheit will Umgehung für Hersel, Grüne lehnen neue Straße ab

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Hersel_Drohnenfoto_Bahn

Straßenkreuzung und Bahnübergang sind zu entlasten.

Bornheim – Lobende Worte von Seiten der Lokalpolitiker an die Verwaltung kamen in jüngster Zeit eher selten vor – anders am Mittwoch im Stadtentwicklungsausschuss, als die Stadt Bornheim dem Gremium den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan der Umgehungsstraße am Bahnhof Hersel durch das Gewerbegebiet vorlegte, der mehrheitlich gegen die Stimmen der Grünen angenommen wurde. „Wir von der CDU sind positiv überrascht, dass es so schnell ging“, betonte Ratsherr Rüdiger Prinz aus Hersel.

Knotenpunkt in Hersel entlasten

Die künftige Umgehungsstraße, ausgehend von der Roisdorfer Straße (L118), führt durch das Baugebiet He 16, das an das Gewerbegebiet He 28 anschließt, das derzeit entwickelt wird. Die Straße führt an der  Allerstraße entlang über  Alfterer Weg und Mittelweg parallel zur  Bahntrasse der Linie 16 bis zur Stadtgrenze von Bonn (Buschdorf). Diese Lösung hatten  2018 CDU, FDP und UWG ins Spiel gebracht. Dadurch soll der Bahnknotenpunkt mit der Kreuzung Elbestraße (L 300) und Roisdorfer Straße (L 118) entlastet werden.

Die Umgehungsstraße ist laut CDU-Fraktionsgeschäftsführer Sascha A. Mauel „notwendig und dringend“. Sie löse ein Verkehrsproblem und schaffe neue und ebenfalls dringend benötigte Flächen für Gewerbe sowie für den Neubau des Herseler Feuerwehrgerätehauses. Die Löscheinheit ist derzeit noch in der Rheinstraße in beengten und nicht mehr zeitgemäßen Räumlichkeiten untergebracht und soll in den kommenden Jahren in das Gewerbegebiet umziehen.

Wie wichtig eine Entlastung des Herseler Bahnknotenpunktes ist, erläuterte Rüdiger Prinz: Der Ausfall der  veralteten Schrankentechnik schwebe „wie ein Damoklesschwert über uns“. Versagen hier Teile, so wie am Bahnübergang Isarstraße in Uedorf bereits geschehen, dann bleibt der Bahnübergang auf unbestimmte Zeit geschlossen.“ Dies hätte massive negative Auswirkungen auf den Verkehr und damit auf die Gewerbetreibenden, den Handel, die Berufspendler zur Autobahn und in die Rheinorte, die Rettungsdienste und für den Schülerverkehr zur Ursulinenschule zur Folge. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Lutz Wehrend möchte den Bau der Straße „besser heute als morgen“ umgesetzt wissen.

Grüne: "Neue Straßen lösen keine Probleme"

Völlig anders argumentieren die  Grünen. Für sie sind neue Straßen nicht die Lösung von Verkehrsproblemen: „Wer im Jahr 2022 noch immer sagt, dass neue Straßen die Verkehrssituation entlasten, hat in den letzten Jahrzehnten offensichtlich nichts hinzugelernt“ so der verkehrspolitische Sprecher der Bornheimer Grünen, Markus Hochgartz. „Der Neubau dieser Straße ist damit auch eindeutig gegen die Ziele der dringend notwendigen Verkehrswende gerichtet, die zum Erreichen des Klimaziels unabdingbar ist.“

Stadt hat bereits Grundstücke gekauft

Frank W. Krüger (SPD), ehemaliger Ortsvorsteher von Hersel, begrüßte den Beschluss. „Es gibt genügend Gründe, diese Straße zu bauen, wir sollten zügig weiterverfahren, auch um weitere Betriebe anzusiedeln, denn wir spüren ordentlich Druck.“ Lob kam auch von Paul Breuer (ABB).

Wie der Technische Beigeordnete Manfred Schier erklärte, habe die  Stadt bereits erste Grundstücke für den Bau der Straße und die Weiterentwicklung des Gewerbegebietes He 16 angekauft. Gespräche mit weiteren Eigentümern liefen. Um den Bebauungsplan für die Umgehungsstraße auf den Weg zu bringen, musste auch der Flächennutzungsplan geändert werden. Auch dem stimmte die Ausschussmehrheit zu.