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Böll-Schule wird umgewandeltBornheim erhält zweite Gesamtschule

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Böllschule

Die Böll-Schule (Archivbild)

Bornheim-Merten – Mit Schuljahresbeginn 2020/21 wird die Heinrich-Böll-Sekundarschule (HBS) als Gesamtschule fortgeführt: „Alle Klassen werden damit auf einen Schlag zur Gesamtschule und ich bin froh, dass die Bezirksregierung Köln diesen Weg mitgeht“, erklärte Bornheims Sozialdezernentin Alice von Bülow im Schulausschuss. Zuvor hatte sich auch die Schulkonferenz der Mertener Lernstätte einstimmig für die Umwandlung zur Gesamtschule ausgesprochen.

Auch die politischen Gremien ziehen mittlerweile an einem Strang. Plädierten zunächst nur SPD, Grüne, Linke und ABB für die Umwandlung, lenkte auch das Mehrheitsbündnis aus CDU, FDP und UWG noch ein (wir berichteten). Auf Antrag der Grünen gab der Ausschuss im März der Verwaltung einen Prüfauftrag auf den Weg, um für die jüngste Sitzung „ergänzende Informationen“ vorzulegen: „Dies war ein enormer Kraftakt für die Verwaltung“, meinte von Bülow, „es freut uns aber sehr, dass es uns gelungen ist, dass die Schule eigenständig zur Gesamtschule werden kann, denn Merten ist ein starker Standort. Jetzt müssen wir Gas geben bei der Bauplanung, damit wir für die Oberstufe ein Gebäude bekommen.“

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Die Schulkonferenz empfahl der Stadt Bornheim als Schulträgerin die Umwandlung zu einer vierzügigen Gesamtschule mit eigener zweizügiger Oberstufe, da für die Eltern und Schüler nur eine Schule interessant sei, „die das gesamte Leistungsspektrum abdeckt“. Klaus Hannak, Schulleiter der HBS, begrüßte die Entscheidung und freute sich, dass die Politik „pragmatisch und nicht schulideologisch“ entschieden habe. Er sicherte zu, dass man sich auch um die leistungsschwächeren Schüler kümmern werde.

Zudem wolle die Schule sich unterscheidbar machen von der Europaschule, der ersten Gesamtschule in Bornheim. Hier baten CDU und FDP, in einer der kommenden Sitzungen das pädagogische Konzept vorzustellen. Eike Brandt, Schulleiter der Europaschule, begrüßte ebenfalls diesen Konsens: „Es ist genau die richtige Entscheidung zwischen Kooperation und Konkurrenz, ich stehe voll und ganz hinter dieser Schulform.“ „Wir freuen uns, dass uns allen dies nun gelungen ist“, meinte Manfred Quadt-Herte (Grüne), „ich glaube, dass wir mit unserer zweiten Gesamtschule schneller sind als die Alfterer und Wesselinger“.

„Der Schritt ist richtig und wichtig“

Ute Krüger (SPD): „Das ist die Chance, damit die Sekundarschule zukunftsfähig wird.“ Georg Horch, parteiloses Mitglied im Ausschuss, lobte die Verwaltung: „Der Schritt ist richtig und wichtig.“ Gabriele Kretschmer (CDU) räumte ein, dass es sich ihre Fraktion in dieser Frage „nicht leicht gemacht“ habe: „Aber an erster Stelle steht der Elternwille und wir möchten weiterhin eine gute Schullandschaft für Bornheim.“ Heinz Müller (UWG) meinte: „Wir begrüßen diesen Konsens. Doch jetzt müssen wir mächtig Druck machen, um den Neubau auf den Weg zu bringen.“

Bei aller Begeisterung, einen Wermutstropfen gibt es dennoch, wie HBS-Schulleiter Klaus Hannak erklärte. Der Personalschlüssel werde sich ändern: „Wir verlieren den Anspruch auf fünf Lehrerstellen. Das ist für uns nicht so günstig, aber letztendlich nicht ausschlaggebend.“

Gabriele Kretschmer appellierte noch an die Nachbarkommunen, ebenfalls Gesamtschulen einzurichten: „Sie dürfen sich jetzt nicht ausruhen, wenn Bornheim eine zweite Gesamtschule bekommt.“