Glitzernd, laut, schrill und herrlich bunt war die Parade, die sich am Samstag zu Ehren von Kinderprinzessin Carla I. in Bornheim-Waldorf auf den Weg machte - mit 323 Aktiven in 20 Gruppen und zehn Motivwagen.
Enten, Fischer und MeerjungfrauenSo lief der Zug am Samstag in Bornheim-Waldorf

Die Vorgebirgsmädels sind im Kinderzug von Bornheim-Waldorf als Meerjungfrauen unterwegs
Copyright: Petra Reuter
Ob die Angler vom St.-Michael-Chor auch neue Chormitglieder aus dem Meer der närrischen Zugbesucher gefischt haben? Das bleibt abzuwarten. Der Zuspruch für ihre jecke Kostümierung mit gelben Entchen war ihnen auf jeden Fall sicher. Die Parade, die sich zu Ehren von Kinderprinzessin Carla I. am Samstagmittag auf den Weg durch die Straßen Waldorfs gemacht hatten, war glitzernd, laut, schrill und herrlich bunt.

Ente gut, alles gut, gilt beim Sankt-Michael-Chor.
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Viele der Karnevalisten der insgesamt 20 Gruppen hatten ihre Kostüme selbstgenäht und -gebastelt – auch einige der zehn Motivwagen entstanden – einer langen Tradition folgend – in vielen Arbeitsstunden, versteckt vor den Augen neugieriger Blicken, hinter hohen Hofmauern.

Mit Schal des SV Vorgebirge hoch oben auf dem Karnevalswagen.
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Marke „Handarbeit“ waren auch die 35 „Einsitzer“, die sich die Mitglieder des Fanclubs FC Hätzbloot Vürjebirsch über die Schultern gehängt hatten. Ihr Motto: „Nur Autos ohne Sprit? Ens luure wat dat jit“. Die Volleyballfreunde riefen die Jecken auf, mit ihnen ins All zu den Sternen und direkt auch wieder zurück zur Erde zu fliegen. Ihnen folgte der Bauernstammtisch, der gleich einen ganzen Saloon mit auf die närrische Reise nahm.
Galaktisch traten die „Jecke von überall“ in Erscheinung – „Op in Waldörp oder auch die im All, Karneval fiere mer Jecke üverall“, ließen sie das Volk wissen. Ein einfallsreicher Zuschauer reimte direkt aus dem Stehgreif die Antwort: „Heute ist das auch egal – wir freuen uns am Karneval.“

Matrose und Nachwuchsmatrose im Waldorfer Kinderzug.
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Die Stimmung am Straßenrand und im Zug hätte besser kaum sein können. Überall schienen die Menschen einfach nur glücklich, endlich wieder zusammen feiern zu können. Und so hatte auch der Ortsausschuss Waldorf 1955 – und allen voran Zugleiter Markus Enbergs – wahrlich allen Grund zur Freude. 323 aktive Teilnehmer erfüllten den Kinderzug mit Leben.

Wildwest auf Waldorfs Straßen beim Kinderzug.
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Als Piraten hatte die katholischen Frauengemeinschaft St. Michael Waldorf mit eigener Fregatte die Segel gesetzt und die Frauen versprachen: „Wir entern Waldörp“. Fester Bestandteil des närrischen Umzugs sind auch die Funkenmariechen des TSC Rot-Weiß Waldorf.

Die jecke Marine von Waldorf
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Als Meerjungfrauen verkleidet tauchte die Waldorfer Jugend in das jecke Meer ein. Mit ihrem Motto: „Kumm, mir müsse los! Et Meer brucht us“, trieben nur wenige Meter weiter die Vorgebirgsmädchen als Nixen im närrischen Strom. Auch sie hatten sich richtig viel Arbeit mit ihren Kostümen und der Bemalung ihrer Gesichter gemacht. „Damit haben wir heute Morgen schon um acht Uhr angefangen“, verriet eine der Meerjungfrauen. Mit 50 Teilnehmern war der KC Voll Drupp un Fründe die größte Gruppe. Ihr 50-jähriges Bestehen feierten hingegen die Alte Herren SV Vorgebirge.