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„Bornheimer Ortsgespräch“Bernd Stelter schöpft seine Ideen aus dem Leben

Lesezeit 3 Minuten
Bernd Stelter setzt an in ein Mikrofon zu sprechen.

Kurzweilig und informativ war auch die neue Auflage von Dominik Pinsdorfs Ortsgespräch - diesmal mit Bernd Stelter.

Der Comedian und Wahl-Bornheimer Bernd Stelter plauderte beim "Bornheimer Ortsgespräch" aus seinem Leben und erzhält wunderbare Geschichten.

Er schaut lieber Fußball, als selbst zu spielen, Wandern ist ihm lieber als Joggen und Urlaub am Meer zieht er den Bergen vor. Und an diesem Abend hätte er eigentlich in seinem Garten gesessen. Die interessierten Zuhörer erfuhren so manches über Comedian und Wahl-Bornheimer Bernd Stelter. Er plauderte locker und unterhaltsam mit Ortsvorsteher Dominik Pinsdorf in dessen Reihe „Bornheimer Ortsgespräch – Miteinander im Dialog“ in der Kaiserhalle.

Bernd Stelter überzeugt als Geschichtenerzähler

Menschen miteinander ins Gespräch bringen, das ist Ziel der Veranstaltungsreihe. Schon als Vorsitzender des Stadtjugendrings hatte Pinsdorf interessante Leute, vornehmlich Politiker, nach Bornheim geholt und an einen Tisch gebracht. „Gelebte Demokratie heißt auch, sich miteinander auszutauschen, sich gegenseitig zuzuhören und im Gespräch zu bleiben“, so Pinsdorf.

Seine Rechnung ging auch diesmal hundertprozentig auf. Bernd Stelter erwies sich einmal mehr als wunderbarer Geschichtenerzähler: Als er etwa zu seinem ersten Auftritt gefragt wurde, verriet er direkt auch, dass er am selben Tag seine Frau Anke kennengelernt habe. „Und das kam so“, sagte er und nahm seine Zuhörerschaft mit ins Jahr 1988, in die Sartory Säle nach Köln.

Damals sei er der erste Mensch gewesen, der Comedy im Karneval präsentiert habe. „Das war etwas völlig Neues, kam prima an und ich wurde richtig vom Publikum gefeiert“, erzählte er. Und weil er für Lob unbegrenzt aufnahmefähig sei, habe er es in der Pause richtig genossen, dass ihn gleich ein ganzer Damenkegelclub umschwärmte.

Die „blödeste Anmache“ führte in die Ehe

Um sich von den Damen zu befreien sei er zu einer Frau gegangen, die ein paar Tische weiter im Foyer stand: „Ob sie sich als seine Freundin ausgeben würde“, habe er sie gefragt. „Das ist ja wohl die blödeste Anmache, die ich je gehört habe“, habe sie geantwortet. Es hat ganz offensichtlich doch geklappt: „Wir sind inzwischen seit über 40 Jahren verheiratet“, schmunzelte Stelter.

Kurzweilig und unterhaltsam erzählte er auch von seiner ersten Begegnung 1998 mit Rudi Carrell. Es sei bei einem Medientreffen gewesen, als ihm jemand auf die Schultern tippte: „Hast du Lust auf ‚7 Tage, 7 Köpfe‘?“, hörte er eine dunkle Stimme mit holländischem Akzent sagen. „Na klar“, habe er geantwortet. Und mit den Worten „ich rufe morgen früh an“ sei Carrell auch schon wieder weg gewesen. „Wie soll das gehen, ich habe doch eine Geheimnummer?“, habe sich Stelter gewundert. „Aber er hat Wort gehalten! Geheimnummern waren für Rudi Carrell gar kein Problem“, klärte Stelter auf.

Viel Beifall erhielt er für sein Engagement und seine finanzielle Unterstützung auch für die Bürgerstiftung „Unsere Kinder unsere Zukunft“, deren Grundstock er bei Jörg Pilawas Rate-Show erspielt und die 37.000 Euro in Bornheim eingesetzt hatte. Stelter: „Ich hatte viel Glück im Leben, davon möchte ich gerne etwas abgeben.“

Nach Dominik Pinsdorf folgte die Zuschauerrunde. Ob die Fragen vorher abgesprochen worden sind, wollten die Gäste wissen. „Ich habe nicht einmal gewusst, zu welchen Themen ich hier befragt werden soll“, antwortete Stelter.

Zur Bühne wollte ich schon, als ich als Kind die ZDF-Hitparade gesehen habe.
Bernd Stelter, Comedian

Ein anderer Gast fragte: „Wollten Sie schon immer zur Bühne?“ Dazu Stelter: „Zur Bühne wollte ich schon, als ich als Kind die ZDF-Hitparade gesehen habe.“ „Und woher nehmen Sie all die vielen Ideen für Ihre Lieder“, wurde er gefragt. „Die schöpfe ich aus dem Leben“, antwortete Stelter. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass man mit offenen Augen durch die Welt gehe.

Mit einem Gesangsvortrag verabschiedete sich Stelter nach fast zwei Stunden vom Publikum, nicht ohne augenzwinkernd zu betonen: „Also ich an ihrer Stelle wäre heute Abend nicht gekommen.“