Bei einem Dachstuhlbrand in Bornheim am Sonntag erlitten zwei Bewohner Rauchgasvergiftungen, zwei Frauen galten zunächst als vermisst. Eine hatte sich im Keller versteckt.
Dachstuhlbrand in BornheimBewohnerin harrt zwei Stunden im Keller des brennenden Hauses aus

Die Dachgeschosswohnung stand komplett in Flammen.
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Stundenlang lag am Sonntagnachmittag beißender Rauch über Roisdorf. Der Dachstuhl eines Mehrparteienhauses stand in Flammen. Zwei Personen galten längere Zeit als vermisst, wurden aber lebend gefunden – eine Bewohnerin hatte im Keller Schutz gesucht. Insgesamt wurden drei Menschen verletzt. Die Feuerwehr war mit rund 120 Kräften im Einsatz.
„Menschenleben in Gefahr“ lautete das Alarmstichwort, als die ersten Einheiten um kurz nach 12 Uhr zur Trierer Straße gerufen wurden. Schon auf der Anfahrt konnten sie die schwarze Rauchsäule sehen, die über einer Dachgeschosswohnung emporstieg. In dem Mehrparteienhaus, das aus zwei Hälften besteht, seien insgesamt 21 Personen gemeldet, sagte Simon Lanzerath, stellvertretender Pressesprecher der Feuerwehr Bornheim. „Mehrere Trupps sind unter Atemschutz ins Gebäude gegangen, um die Menschen herauszuholen. 19 hatten wir gefunden, zwei weitere Personen, darunter die Bewohnerin der Brandwohnung, galten zunächst als vermisst“, sagte er.
Bewohnerin war nicht zu finden
„Wir konnten die Wohnung aber nicht mehr betreten, sie brannte in voller Ausdehnung. Wir mussten hoffen, dass sie sich irgendwo anders aufhielt.“ Auch eine Bewohnerin einer Kellerwohnung sei zunächst nicht aufzufinden gewesen. „Zwei Personen hatten eine Rauchgasvergiftung erlitten, eine von ihnen wurde ins Krankenhaus gebracht, die andere wurde in Absprache mit dem Rettungsdienst den Angehörigen übergeben“, so der Pressesprecher.
Währenddessen fraß sich das Feuer weiter den Dachstuhl entlang, über die gesamte Länge der Haushälfte schlugen Flammen empor. Die Feuerwehrleute legten eine Schlauchleitung durch die Wohnungen auf einen Balkon, um von der anderen Seite löschen zu können. Zum Einsatz kamen außerdem Drehleitern aus Alfter und Bonn. „Das Bornheimer Fahrzeug hatte einen Defekt, deswegen wurde da gar nicht groß geschaut, sondern direkt eine andere alarmiert“, sagte Lanzerath. Die Drehleitern standen parallel vor dem Gebäude und Feuerwehrleute löschten von oben.

Auf Drehleitern aus Alfter und Bonn löschten Einsatzkräfte von oben.
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Es gelang den Einsatzkräften, ein Übergreifen auf die zweite Hälfte des Hauses zu verhindern. Zwei Feuerwehrleute positionierten sich im Treppenhaus, um direkt Alarm schlagen zu können, sollten sie einen Überschlag entdecken. Die Brandlast in dem Dachstuhl, der teilweise einstürzte, war enorm. Nach knapp zwei Stunden kam die erlösende Nachricht für die Feuerwehrleute und die bangenden Angehörigen: „Die Polizei hat die Bewohnerin der Kellerwohnung telefonisch erreicht, sie war nicht zu Hause.
Das Zuhause verloren
Die Bewohnerin der Brandwohnung hatte sich in einem Kellerverschlag versteckt, da haben wir sie gefunden.“ Die Frau habe zwei Stunden in dem brennenden Gebäude überlebt. Aufrecht gehend wurde sie nach draußen geführt und in einen Rettungswagen geschoben. Auch sie kam leicht verletzt ins Krankenhaus. Das Ordnungsamt öffnete das Foyer des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, damit sich die Bewohnerinnen und Bewohner dort aufhalten konnten. Einige von ihnen werden womöglich in einigen Tagen zurückkehren können, andere haben ihr Zuhause verloren. Das Ordnungsamt kümmerte sich um die Unterbringung für die Nacht auf Montag.
Die Brandursache ist unklar, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in den späten Nachmittag. Einige Feuerwehrleute brachte das in Zeitnot: „Einige mussten noch bei der Stichwahl wählen, andere sind im Wahlvorstand. Wir haben nach einiger Zeit Kräfte aus dem Einsatz herausgelöst.“