Bauarbeiter in Hersel hatten großes Glück: Bei Explosion einer Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde niemand verletzt.
Keine Verletzten in HerselKriegsbombe explodierte auf Baustelle

Nach der Explosion der Phosphor-Bombe ruhen jetzt erst einmal die Arbeiten auf der Baustelle an der Mainstraße in Hersel.
Copyright: Margret Klose
Die Detonation einer 15 Kilogramm schweren, englischen Phosphor-Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat am Samstagmorgen gegen 8 Uhr die Arbeiter auf einer Baustelle in Bornheim Hersel in der Mainstraße aufgeschreckt. Dort wird aktuell eine große Logistikhalle gebaut. Zwischen Erde und Schutt war die Bombe wohl auf die Förderbänder einer Zerkleinerungsmaschinerie geraten, die auf der Baustelle zu diesem Zeitpunkt in Betrieb war. Verletzt wurde niemand.
Mitarbeiter haben später den Feuerwehrleuten und den Mitarbeitern vom Ordnungsamt berichtet, dass sie eine weiße, beißend riechende Rauchwolke gesehen haben, die sich aber auch schnell in der Luft verflüchtigt und aufgelöst habe. Arbeiter wurden umgehend untersucht Geistesgegenwärtig alarmierten sie die Feuerwehr, die auch schnell mit mehreren Einsatzkräften inklusive Rettungsdienst und Notarzt zur Einsatzstelle fuhr. Alle acht betroffenen Arbeiter wurden direkt vom Rettungsdienst untersucht.
Gleichzeitig wurde auch das Ordnungsamt der Stadt Bornheim über die Geschehnisse informiert, die auch unverzüglich den Kampfmittelbeseitigungsdienst anforderte. „Gott sei Dank ist niemand verletzt worden“, sagte der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bornheim, Ulrich Breuer. Die Erleichterung war dem erfahrenen Feuerwehrmann anzumerken. Die Feuerwehrleute haben den Fundort dann auch aus Sicherheitsgründen im Umkreis von 100 Metern abgesperrt.
Kleidung sofort gewechselt
Um auszuschließen, dass sich auf der Kleidung der Arbeiter möglicherweise aus der Bombe in die Umwelt abgegebene Schadstoffe abgesetzt haben könnten, sorgten die Mitarbeiter des Ordnungsamts dafür, dass alle Arbeiter sofort saubere und frische Kleidung bekamen. Noch vor Ort im nahen Restaurant Xiao haben sich die Arbeiter dann auch waschen und umziehen können. Die Baustelle befindet sich außerhalb der Wohnbebauung. „Schon als wir wenige Minuten nach der Alarmierung hier eintrafen, hatte sich die weiße Wolke Richtung Felder vollkommen aufgelöst und verflüchtigt“, sagte Breuer. Messungen seien deswegen nicht mehr erforderlich gewesen. „Wir konnten davon ausgehen, dass für die Bevölkerung keinerlei Gefahren bestanden“, erklärte er.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst kam aus Bergheim und war relativ schnell am Einsatzort. Wie Breuer erläuterte, haben die Fachleute das Projektil eingesammelt. Die Leiterin des Ordnungsamtes, Sabine Walter, hat die Baustelle dann erst einmal stillgelegt. In Absprache mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst wolle man sich am heutigen Montag über weitere Maßnahmen abstimmen. Auch Walter war erleichtert: „Wir hatten wirklich sehr großes Glück, dass hier kein Mensch durch die Detonation verletzt wurde“, sagte sie.
Dank für spontane Hilfe
Von Herzen dankte sie auch dem Inhaber des Restaurant Xiao, der sich spontan dazu bereit erklärt habe, die Arbeiter aufzunehmen, damit sie sich in seinen Räumen frisch machen und umziehen konnten. „Die Kleidung der Arbeiter muss jetzt von einer Fachfirma speziell gereinigt oder fachlich entsorgt werden“, so Walter. Im Weiteren erklärte sie dann, dass die Bombe nicht klassisch am Zünder explodierte: „Diese Bombe wurde wahrscheinlich durch die Erschütterungen auf dem Förderband an ihrer Außenhülle beschädigt und so zur Explosion gebracht“, erklärte sie.
Das Gefährliche einer solchen Brandbombe, beschrieb sie, sei nicht nur ihre Detonationswirkung. „Extrem gefährlich sind die austretenden Dämpfe, die zu großen Bränden führen können“, so Walter. Und: „Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn sich die Arbeiter bei der Detonation der Nähe der Bombe aufgehalten und den Phosphor abbekommen hätten.“
