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Trinkwasserleitung verlegtUnmut über die „ewige Baustelle“ in Bornheim-Merten

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28.03.2023 Bei vielen Anwohnern in Bornheim-Merten liegen wegen der Baustelle inzwischen die Nerven blank - aber das Ende ist in Sicht. Foto: Margret Klose

Bei vielen Anwohnern liegen wegen der Baustelle inzwischen die Nerven blank – aber das Ende ist in Sicht.

In Merten wird eine Trinkwasserleitung verlegt, allerdings herrscht bei den Anwohnern Unmut über die Baumstelle. Sogar beim Ortsvorsteher sind deswegen Beschwerden eingegangen.

Noch bis etwa Mitte Mai müssen sich die Bewohner der Mertener Heide gedulden, bis nach etwa einem Jahr auch ihre Baustelle Geschichte sein dürfte. „Anschließend beginnt der vierte Bauabschnitt im Bereich Klosterstraße in Richtung Schottgasse“, kündigte der Sprecher der Stadt, Christoph Lüttgen, aber bereits an. Ziel sei es, bis 2024 die Hochzonentransportleitung für Frischwasser zwischen Botzdorf und Walberberg komplett zu erneuern. Parallel dazu werden auf dem Rüttersweg zum Teil auch Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse erneuert.

Zu Verzögerungen sei es gekommen, weil es in einem Abschnitt vor der Inbetriebnahme hygienische Bedenken gegeben habe. „Dies ist bei Trinkwasserleitungen dieser Dimension und Länge nicht ungewöhnlich“, erläuterte Lüttgen. „Die Erneuerung der Wasserleitungen ist alternativlos“, sagte auf Anfrage auch Mertens Ortsvorsteher Hans-Gerd Feldenkirchen, der aber auch den Unmut der Bevölkerung kennt. Immer wieder bekäme er Anrufe von Bürgern, denen die Baustelle zu lange dauert, zu laut ist und überhaupt überflüssig erscheint. Einige Anrufer hätten ihm vermittelt, sie hielten die Baustellen für völlig willkürlich eingerichtet, nur um die Anwohner zu ärgern. „Der Aufschrei der Bevölkerung wäre aber wahrscheinlich noch um ein Vielfaches lauter, wenn die Frischwasserversorgung auf der Heide nicht mehr garantiert werden könnte“, sagte er.

Dass aktuell auch die Telekom in Merten etwa fünf Baustellen für neue Glasfaserleitungen eingerichtet habe, sei zwar viel, „doch wir alle schreien doch regelrecht nach schnellerem Internet“, erklärte Feldenkirchen. Er jedenfalls sei froh, dass die neuen Kabel jetzt so zügig in die Erde kommen. Die Baustelle insbesondere auf der Heide empfindet zwar auch er als lästig, aber man komme immer gut runter in den Ort – die Umleitungen seien übersichtlich und verständlich ausgeschildert. Die jeweiligen Umwege betragen laut Feldenkirchen maximal einen oder zwei Kilometer.

Anwohnerin hält die Situation für eine „Zumutung“

Das jedoch sieht eine Anwohnerin aus Merten-Heide ganz anders. Zehn Kilometer Umweg habe sie schon auf sich genommen, um hinunter ins Dorf zu kommen. Das empfindet sie nicht nur zeitlich, sondern auch bei den aktuellen Treibstoffkosten als eine Zumutung. „Mitunter gab es nicht einmal ein Durchkommen mit dem Fahrrad“, berichtete sie unserer Zeitung. Und Busse seien zeitweise auch nicht gefahren, so dass sogar die Schulkinder zur Grundschule nach Rösberg laufen müssen. „Menschen mit einer Gehbehinderung sind hier wirklich aufgeschmissen“, erklärte sie in einem Gespräch mit der Rundschau.

Die Leute auf der Heide seien inzwischen stinksauer. Einige hätten sich in ihrer Verzweiflung auch schon an die Stadt gewandt. „Aber dort erfährt man gar nichts“, bedauerte die Frau und fragte: „Wann ist dieses Drama endlich zu Ende?“ Ortsvorsteher Feldenkirchen bestätigte, dass der Bus etwa einen Monat nicht gefahren sei, „doch jetzt fährt wenigstens unser Berghüpfer wieder“. Die Haltestelle sei in der Broichstraße. Und nach wie vor gebe es auch die Möglichkeit, das Anrufsammeltaxi anzurufen. Den Vorwurf, die Bürger nicht über die jeweils aktuelle Baustellensituation zu informieren, wies Stadtsprecher Lüttgen zurück. Regelmäßig werde der Verkehrsbericht auf der städtischen Internetseite veröffentlicht. Auch die Bonner Rundschau hat mehrfach berichtet.

Bestellung des Anrufsammeltaxis unter (0 24 41) 99 45 45 45

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