Michael Sachse hat eine Steakmanufaktur in Friesdorf und das „Zartbitter“ in der Südstadt besucht, das zur italienischen CaféBar wurde.
Gastro-SzeneFeine Fleischkultur in der Steakmanufaktur in Friesdorf

Patrick Müller und Iviliana Apostolova haben die Räume ihres ehemaligen „El Caballo“ wieder übernommen.
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„Fleischkultur Steakmanufaktur“ in Friesdorf
Patrick Müller und Iviliana Apostolova sind nach Friesdorf zurückgekehrt. Dort haben sie die Räumlichkeiten ihres ehemaligen spanischen Restaurants „El Caballo“ wieder übernommen. Damit hat das Ehepaar nun ein zweites Standbein. Vor zwei Jahren waren die beiden nach Leichlingen gezogen, um die „Fleischkultur Steakmanufaktur“ im Leverkusener Stadtteil zu führen. Dort werden sie auch weiterhin am Wochenende präsent sein, um Fleischspezialitäten und eingekochte Gerichte anzubieten.
Das Sortiment rund um das Färsenfleisch (Fleisch von jungen weiblichen Rindern) gibt es unter dem Namen Fleischkultur Steakmanufaktur nun aber auch wochentags in Friesdorf. In den Kühlschränken lagern unter anderem T-Bone, Entrecôte oder Filet von der Färse. Von montags bis donnerstags bietet das Paar nun in Müllers elterlichem Haus auf der Annaberger Straße zusätzlich einen Mittagstisch. Das Lokal wird also zum Verkauf und auch gastronomisch genutzt.

Auch vegetarische Gerichte sind im Angebot.
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Die Atmosphäre bleibt dabei unverändert. Mit Holz vertäfelte Wände, viele Altertümchen wie Nähmaschinen, ein Küchenschrank, die Majolika-Zapfsäule oder die mit Kopfbrettern von Weinkisten verzierten Holztische sorgen für ein attraktives Ambiente. Viele der antiken Utensilien hat Patrick Müller auf Flohmärkten in Belgien erstanden. Im Hinterhof verbirgt sich zudem eine Terrasse, auf der die Gäste ihren Wein umrankt und abgeschirmt durch eine Ziegelsteinmauer den Sommer genießen können.
Das Mittagsangebot beschränkt sich augenblicklich auf zwei Offerten – eine davon mit Fleisch, eine zweite ist vegetarisch. Bei unserem Besuch gab es zum Beispiel Frühlingsgemüse mit Basmatireis (8,90 Euro) sowie Schweinefilet vom Duroc-Schwein in Dillrahmsauce und Bratkartoffeln (11,90 Euro). Häufig werden mittags Fleischgerichte von der Färse, etwa Bolognese, Gulasch oder Hüftstreifen serviert.

Es gibt auch sowie Eingelegtes für Zuhause.
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Darüber hinaus sollen bald weitere Kleinigkeiten wie belegte Baguettes zum Beispiel mit Pastrami das Mittagsangebot ergänzen. Patrick Müller plant zudem in Kürze die ersten Grillevents für bis zu 35 Personen. Dann erwartet die Gäste ein dreigängiges Menü. Zwischen Vorspeise und Dessert werden im Hauptgang extravagante Grillstücke vom Tomahawk-Steak bis zum T-Bone-Steak aufgetragen.
Das Getränkesortiment dominieren spanische und italienische Weine. Dazu zählen zum Beispiel Tinto Fino aus den Bodegas Epifanio Rivera aus der Ribera del Duero oder eine Cuvée aus Merlot, Callet, Cabernet Sauvignon und Tempranillo von der mallorquinischen Bodega Son Puig. Eine besondere weiße italienische Traube ist Pecorino. Sie ist die Basis des Passofino vom Weingut Feudi Bizantini aus den Abruzzen.
Fleischkultur Steakmanufaktur, Annaberger Straße 108, Telefon (02 28) 97 14 76 77, montags bis donnerstags 10 bis 17.30 Uhr (Mittagstisch 11.30 bis 14.30 Uhr)
Café „Zartbitter“ in der Südstadt
Ende Januar hatte sich Helge Klassen als langjähriger Chef des Südstadt-Lokals Zartbitter verabschiedet. Zuvor sicherte er die Existenz des von den Stammgästen nur „Zabi“ genannten Lokals. Mit Benedikt Schaumlöffel und Frank Zicken-Heiner tritt ein Duo in die Fußstapfen Klassens. Wurde das Lokal bislang als Wein- und Bierlokal betrieben, so führen die beiden neuen Gastgeber das Eckhaus künftig als italienische CaféBar.
Benedikt Schaumlöffel hat bereits länger im Zartbitter gearbeitet und ist somit gut vorbereitet. Während des Studiums hatte er schon in der Südstadtkneipe Südbahnhof und in einem italienischen Eiscafé in Kessenich weitere gastronomische Erfahrungen sammeln können. „Als Helge sich entschied, das Zabi zu übergeben und mich ansprach, habe ich nach kurzer Bedenkzeit meinen langjährigen Freund Frank gefragt, ob er sich vorstellen könne, die Aufgabe mit mir zusammen anzugehen“, verrät Benedikt Schaumlöffel.
Beide waren sich schnell einig, die Verantwortung zu übernehmen und die Aufgabe anzutreten. Gemeinsam haben sie sich für einen ganztägigen Betrieb entschieden. Tagsüber stehen Kaffeespezialitäten und italienische Kuchen sowie Gebäck im Fokus. Die Kaffeebohnen stammen von der Rösterei Baruli aus Traunstein. „Diese Bohnen nutzt niemand außer uns in der Region. Außerdem kommen sie aus meiner Heimat im Allgäu“, sieht Benedikt Schaumlöffel neben dem Geschmack weitere Gründe für seine Wahl.

Im Café Zartbitter geht es weiter.
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Der Neugastronom zog einst zum Studium von Bayern nach Bonn. Aus der alten Heimat kommen auch die Obstbrände der Brennerei Schnitzer. Die Süßwaren beziehen die beiden Gastgeber von einem italienischen Großbäcker. Außerdem gibt es kleinere Speisen wie eine mediterrane Käseplatte (5 Euro), die Schaumlöffel und Zicken-Heiner selbst zubereiten. Weitere Snacks beziehen sie von einem lokalen Caterer.
Von der Schiefertafel locken unter anderem Quiche Lorraine (5 Euro), Antipasti (6 Euro), Tabouleh mit Roter Bete (5 Euro) oder Arancini (7 Euro). Frisch gezapft werden Früh Kölsch und Flensburger Pils. Weintrinker können auf Dornfelder, Scheurebe, Rivaner und Pinot Blanc vom Weingut Keber aus Wallhausen an der Nahe zurückgreifen.
Das weitere Getränkeangebot konzentriert sich auf italienische Erzeugnisse. Dazu zählen die Flaschenbiere Moretti, Peroni und Ichnusa (non filtrata) oder alkoholfreier Crodino Spritz, ein Bitter aus Crodo in der Lombardei. Das Ambiente haben die neuen Betreiber weitgehend beibehalten. Sowohl innen als auch auf der Terrasse stehen jeweils 40 Sitzgelegenheiten zur Verfügung.
Zartbitter, Argelander Straße 24, 53115 Bonn, Telefon (02 28) 21 07 01, montags bis samstags 10 bis 22 Uhr. zabi-bonn.de