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Gastro-SzeneFrischer Wind in Poppelsdorf

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Benjamin Wiemer beim Servieren einer Kuhstulle mit frisch geröstetem Kaffee in der Röstkurve in der Meckenheimer Allee 178 in Bonn Poppelsdorf.

Benjamin Wiemer mit frisch geröstetem Kaffee in der Röstkurve in der Meckenheimer Allee in Bonn Poppelsdorf.

Michael Sachse hat zwischen dem Botanischen Garten in Bonn und dem Clemens-August-Platz panasiatische Fusionsküche genossen und Kaffee aus hauseigener Röstung probiert.

Mit der Eröffnung der roestkurve sorgt Benjamin Wiemer dafür, dass die Poppelsdorfer Clemens-August-Straße um eine gastronomische Facette bereichert wird. Der Name des Lokals ergibt sich aus dem Röstvorgang der Kaffeebohnen, bei dem mit mehreren Kurven die Temperaturentwicklung dargestellt und kontrolliert wird. Die roestkurve präsentiert sich als eine Mischung aus Rösterei und Café.

Das Ladenlokal gegenüber dem Botanischen Garten diente zuvor lange als Copy-Shop. Es erstreckt sich über zwei Räume, die drei Monate renoviert wurden. Die Wände hat der Gastgeber mit seinem Team von vielen Tapeten befreit und danach im Industrial Style gestaltet. Sie werden nun mit wechselnden Bildern von Kunststudenten geschmückt. Ins Auge sticht vor allem die Wandmalerei der Künstlerin Sarai Aporta. Eine Weichholzplatte auf schwarzen Keramikfliesen dient als Theke.

Kaffeesorten am 11.08.2023 in der Röstkurve in der Meckenheimer Allee 178 in Bonn Poppelsdorf. Foto Copyright: Petra Reuter

Kaffeesorten in der Röstkurve in der Meckenheimer Allee 178 in Bonn Poppelsdorf.

Wiemer beschäftigt sich seit zwölf Jahren beruflich mit Kaffee und hat als Barista in verschiedenen Cafés gearbeitet. Seit drei Jahren röstet er selbst. Bevor er seine Leidenschaft für den Kaffee und dessen Herstellung entdeckte, hatte er in der Nachbarschaft Geografie studiert. Das Prinzip der Nachhaltigkeit versucht Wiemer konsequent zu verfolgen. Er weiß beispielsweise genau, woher die Bohnen kommen. „Ich möchte Produzenten und Pflückern auf Augenhöhe begegnen und mit möglichst vielen regionalen Partnern zusammenarbeiten“, so der 41-Jährige.

Die Bohnen stammen aus Peru und Honduras, sind Bio und fair gehandelt. Dafür kooperiert Wiemer mit Roasters United, einem europäischen Zusammenschluss von Röstern, die Rohkaffee direkt von produzierenden Kooperativen beziehen. Qualitätstreue gilt auch beim Bezug weiterer Lebensmittel. So kommt etwa das Brot von Max Kugel aus der Südstadt, der Käse vom Hof Bollheim in Zülpich und der Edelkäserei Kalteiche im Siegerland, das Gemüse vom Biohof Bursch in Waldorf oder die süßen Leckereien von Madame Monsieur aus Bad Godesberg.

Was regional nicht erhältlich ist, liefert der Bioladen Himmel und Erde. Ein Espresso kostet 2 Euro, Cappuccino 2,90 Euro und eine Tasse Filter Kaffee 3,10 Euro. Zu den kalten Alternativen zählen Brew on Ice (3,10 Euro), ein Filterkaffee, der auf Eiswürfel gezogen wird oder Affogato (4,50 Euro), ein Espresso auf einer Kugel Vanilleeis. Gegen den Hunger helfen verschiedene Stullen von der Kicherstulle (mit Hummus auf getrockneten Tomaten für 4,50 Euro) bis hin zur Ziegenstulle (mit Kräuterziegenfrischkäse für 5,10 Euro).

Wer Süßspeisen bevorzugt, wird sich über Tartelette und Madeleines aus der französischen Pâtisserie freuen. Samstags und sonntags ergänzen Eclairs und Mille Feuille das Sortiment. roestkurve, Meckenheimer Allee 178, 53115 Bonn, dienstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr, sonntags 11 bis 16 Uhr Mehr als Döner Nebenan hat Nasir Ergün ein Schnellrestaurant eröffnet. Wo zuvor der Botan Grill war, steht nun der Name MahlZeit für ein breites Speiseangebot. Der neue Betreiber hat das kleine Lokal komplett renoviert und mit neuen Küchengeräten ausgerüstet. Das Sortiment könnte vor allem die Studierenden aus den umliegenden Instituten überzeugen.

Als Spezialität gilt der nach einem eigenen Rezept zubereitete Döner. Ein Döner-Teller mit Pommes, Salat und Zaziki kostet 10 Euro. Die Speisekarte beschränkt sich nicht auf türkische Speisen wie Lahmacun (mit Falafel, Salat und Zaziki für 6,50 Euro). Es gibt außerdem Pizza (ab 6,50 Euro), mehrere Pasta-Standardgerichte wie Spaghetti Bolognese (10 Euro), Schnitzel, Fingerfood und Imbiss-Klassiker, darunter Currywurst (4 Euro) oder Pommes frites (kleine Portion für 3 Euro). Ein Trumpf ist die große Terrasse mit 48 Plätzen. Diese wird vermutlich insbesondere bei Fußballübertragungen gut besetzt sein, die künftig über die Leinwand laufen sollen.

MahlZeit, Meckenheimer Allee 180, 53115 Bonn, Telefon (0228) 62 98 88 87, montags bis freitags 11 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags 12 bis 21 Uhr

Schmelztiegel asiatischer Kulturen

Das Antoki in Bonn-Medinghoven macht seit knapp zwei Jahren mit seiner attraktiven Variante der vietnamesischen Küche auf sich aufmerksam. Jetzt hat die Betreiberfamilie ein weiteres Lokal eröffnet. Auf dem Poppelsdorfer Platz leitet Thithanh Huynh fortan das Restaurant Cobami, dessen Name für die unterschiedlichen vietnamesischen Regionen mit ihren spezifischen kulinarischen Besonderheiten steht. So können die Gäste sowohl traditionelle Gerichte aus dem Norden als auch aus dem zentralen Hochland und dem Süden Vietnams genießen. Darüber hinaus werden zusätzlich japanische Spezialitäten aufgetischt.

Sushi-Meister Huynh Binh und Gastgeberin Thithanh Huynh auf der Terrasse des Cobami.

Sushi-Meister Huynh Binh und Gastgeberin Thithanh Huynh auf der Terrasse des Cobami.

Für die Erweiterung der kulinarischen Landkarte führt Thithanh Huynh zwei schlagkräftige Argumente an: Einerseits wurde die Esskultur Vietnams durch die japanische Besetzung während des Zweiten Weltkrieges stark beeinflusst. Andererseits verfügt die Gastgeberin mit Sushi-Meister Huynh Binh über einen kulinarischen Trumpf, der die Küche bereichert. So bilden herzhafte Suppen, würzige Currys und japanisches Sushi einen lukullischen Dreiklang. Die Speisekarte ist enorm. Alleine die Sushi-Offerten strecken sich über mehrere Seiten. Der Kanon eröffnet mit Vorspeisen wie Tuna Tataki (Thunfischfilet in Sesam-Pfeffermantel, Shisokresse und Ponzu-Sauce für 14,90 Euro) oder Crunchy Prawns (drei knusprige Tempura-Garnelen, Salat und Chili-Mayo für 7,90 Euro).

Neben Sushis stehen weitere kulinarische Highlights wie die traditionelle vietnamesische Suppe Pho, Bowls oder gebratene Udon-Nudeln in unterschiedlichen Kombinationen zur Auswahl. Darüber hinaus werden weitere Spezialitäten wie „Black Tower“, Entrecôte mit Salat, Süßkartoffeln, gedämpftem Gemüse und Maronen-Sauce (26,90 Euro), oder „Sweet Salmon“, gegrillter Lachs mit Salat, Süßkartoffeln, gedämpftem Gemüse und Teriyaki-Sauce (18,90 Euro) serviert. Das Getränkeangebot umfasst Flaschenbiere, darunter das landestypische Saigon, eine Auswahl an deutschen Weinen und Cocktails. Zum alkoholfreien Sortiment gehören hausgemachte Limonaden, Eistees und Lassis.

Das Restaurant mit insgesamt 80 Sitzplätzen hat das Team um die Gastgeberin mit viel Holz und Bambus gestaltet, so dass ein fernöstlich angehauchtes Ambiente entsteht. Sowohl im Innenbereich als auch auf der einladend gestalteten großen Terrasse mit circa 60 Sitzgelegenheiten sorgen zahlreiche Topfpflanzen für eine attraktive Wohlfühl-Atmosphäre. Die Gäste wähnen sich in einem grünen Garten.

Cobami, Clemens-August-Straße 69, 53115 Bonn, Telefon (0228) 92 98 49 54, dienstags bis sonntags 11.30 bis 22.30 Uhr. cobami-bonn.de