Der Bonner Hauptbahnhof musste am Donnerstagabend gesperrt werden. Grund waren ein Hartschalen-Koffer und eine Reisetasche.
Herrenlose KofferLange Sperrung und Großeinsatz am Bonner Hbf – Verdächtiger soll Kosten tragen

Eine Polizei-Absperrband und Einsatzkräfte am Bonner Hauptbahnhof zu sehen. Der Fund zweier vermeintlich herrenloser Gepäckstücke hat am Bonner Hauptbahnhof einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst.
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Nach dem Fund zweier herrenloser Gepäckstücke musste der Bonner Hauptbahnhof am Donnerstagabend (12. Dezember) für mehrere Stunden gesperrt werden. Der Verdächtige konnte ermittelt werden, er ist in der Vergangenheit bereits wiederholt wegen ähnlicher Delikte in Erscheinung getreten. Die Polizei war im Großeinsatz.
Herrenlose Gepäckstücke am Bonner Hauptbahnhof – Verdächtige Kabel und Essig-Geruch
In einer an einem Gleis stehenden Regionalbahn seien einem Mitarbeiter am späten Donnerstagabend ein Hartschalenkoffer sowie ein Jutebeutel aufgefallen, berichtete ein Sprecher der Bundespolizei. Aus dem Koffer habe ein Kabel geragt, und der Jutebeutel habe einen „essigähnlichen Geruch“ verströmt.
Einsatzkräfte hätten sodann den Hauptbahnhof gesperrt und evakuiert. Nach mehreren Stunden hätten die Ermittlungen letztendlich ergeben, dass von den zwei Gepäckstücken keinerlei Gefahr ausgehe. Auch der Eigentümer habe sich gemeldet. Er hatte seinen Koffer offenbar mitsamt eines ladenden Handys im unteren Bereich des Zuges abgestellt und war ins Oberdeck gegangen.
Bonner Hauptbahnhof: Verdächtiger behindert Einsatz der Polizei – Nicht zum ersten Mal
Aufgrund seines unkooperativen Verhaltens habe der 29-Jährige jedoch den Beamtinnen und Beamten die Arbeit erschwert, berichtete der Sprecher weiter: Er habe sich in Widersprüche verstrickt und danach gar nicht mehr geäußert.
Später teilte die Polizei mit, der Verdächtige sei bereits in den vergangenen zwei Jahren bereits mehrfach in gleichgelagerten Fällen polizeilich in Erscheinung getreten. „Mehrfach hatte er sein Gepäck unbeaufsichtigt stehen lassen und somit Polizeieinsätze ausgelöst“, teilte ein Pressesprecher am Freitag (12. Dezember) mit.
Das wird teuer: Verdächtiger soll Kosten für Großeinsatz am Bonner Hauptbahnhof tragen
Gegen den Serben wurde eine Strafanzeige wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten gefertigt. Zudem müsse er die Kosten für den Einsatz tragen, so die Polizei weiter.
Das könnte teuer werden für den Eigentümer der Gepäckstücke. Großeinsatz, Entschärfer-Team: „Die Kosten für den Einsatz belaufen sich auf mehrere Tausend Euro“, erklärte eine Pressesprecherin der Bundespolizei Sankt Augustin auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Allein der Einsatz des Entschärfer-Teams summiert sich demnach auf über 1000 Euro. Und das bestand nur aus zwei Personen. Hinzu kommen die Kosten für die Dutzenden-Polizeikräfte, die von Donnerstag auf Freitag über acht Stunden lang im Einsatz waren.
Bei Reisenden sorgte der Einsatz für erhebliche Verzögerungen. Wer auch mit den Stadtbahnlinien nicht an sein Ziel kommen konnte, musste stundenlang warten. Am Freitagmorgen war die Sperrung wieder aufgehoben. Zu den genauen Hintergründen gab es zunächst keine Informationen. (jv/dpa/sku)
