CJD KönigswinterUmjubelte Auftritte bei der Prunksitzung der Bad Honnefer KG

Den Auftakt für das mehr als fünfstündige Programm machten die „Fidele Kölsche“.
Copyright: Ralf Klodt
Königswinter/Bad Honnef – Die Botschaft des Abends kam von Arno Wichelhoven: „Karnevalsvereine lassen sich nicht im Regen stehen. Sie helfen einander, so gut es geht.“ Der Präsident der Fidelen Freunde Postalia meinte die Kursaal-Renovierung in Bad Honnef und den daraus resultierenden Umzug der KG Halt Pol in die Königswinterer CJD-Aula. Zwei Jahre tüftelten Vertreter der Bad Honnefer Gesellschaft, der Postalia und der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft an dem Plan. 550 Jecken erlebten am Mittwoch eine perfekte Umsetzung. Zehn Top-Acts sorgten für einen mehr als fünfstündigen Marathon des Frohsinns.
Den größten Jubel erhielt der wohl unbekannteste Name im Programm: Lieselotte Lotterlappen brachte das Publikum um kurz vor Mitternacht mit kecken, manchmal etwas frechen Sprüchen schnell auf ihre Seite. „Bei dem Jackett fällt mir ein: Ich muss unbedingt neue Geschirrtücher kaufen“, sagte sie beim Anblick eines Karnevalskostüms. Zu Sitzungspräsident Jörg Pütz meinte die kesse Figur: „Bei dir kann ich spüren, wie deine Hornhaut meine Cellulite streichelt.“ Die Narren wollten Joachim Jung, der Lotterlappen verkörpert, nicht gehen lassen, auch wenn mit den Klüngelköpp und Domstürmern anschließend noch zwei Bands in den Startlöchern standen.
Einen umjubelten Kurzauftritt legten auch die Paveier hin. Vor allem „Leev Marie“ und ihre neue Sessionsnummer „Sieben Nächte lang in Amsterdam“ sorgten für ekstatischen Jubel auf den Rängen. Das vielleicht herzlichste Lied der fünften Jahreszeit stammt von Cat Ballou. „Heimweh“ präsentierte die Band natürlich auch in Königswinter.

Schön kostümiert feierten insgesamt 550 Jecken in der CJD-Aula.
Copyright: Klodt
Altstadtprinzessin Annika I. kam mit ganz großem Gefolge. Denn nicht nur einige Mitglieder des Festausschusses Altstadt-Karneval, sondern auch des Spielmannszugs TV Eiche und der Bad Honnefer Stadtsoldaten geleiteten die Majestät. Ein tolles Bild mit so viel Symbolkraft bot sich den Jecken. Präsident Pütz bedankte sich für die Gastfreundschaft und Mithilfe der Königswinterer Karnevalisten an dem Abend. Regentin Annika bedankte sich für den „herrlichen und grandiosen Einzug – und das an einem Mittwochabend. So leben und lieben wir den Karneval“.
Sportliche Höchstleistungen zu kölschen Tön präsentierten die Hellige Knäächte und Mägde, die Huusmeister vum Bundesdaach (Frank Fander und Axel Foppen) spannen das Klimapaket der Bundesregierung weiter („soll et mal 'ne Kreuzfahrt sein, dann kostet die den Führerschein“), und die Fidelen Kölsche brachten eine kleine Abordnung von Vertretern des kölschen Fastelovends auf die Bühne. Guido Cantz begrüßte die Bad Honnefer in der „Diaspora“, um daraufhin in Bezug auf das Kurhaus zu loben: „Eine Sanierung im Zeit- und Kostenrahmen – das wäre zum Beispiel in Köln undenkbar.“