Hobby-LandwirtschaftFamilie Steinbüchel betreibt in Königswinter kleinen Hof-Verkauf

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Ein Mann und ein Junge stehen vor einem Holzstand mit dem Schild Kartoffelkiste und nehmen Hühnereier aus einem Pappkarton.

Eier und Kartoffeln gehören unter anderem zu den Produkten, die Klaus Steinbüchel und sein Sohn Peter in dem kleinen Hof-Verkauf im Ortsteil Rauschendorf anbieten.

Weil es entspannend ist und Spaß macht, haben Klaus und Antje Steinbüchel in Rauschendorf eine Nebenerwerbslandwirtschaft aufgebaut.

In dem kleinen Hof der Familie Steinbüchel in Rauschendorf nimmt zurzeit ein ehemaliger Bauwagen ziemlich viel Platz ein. Demnächst wird das graue Gefährt umgebaut, und zwar zum mobilen Hühnerstall.

Statt bisher 30 wollen Klaus und Antje Steinbüchel künftig bis zu 80 Tiere halten und deren Eier zum Kauf anbieten in ihrem kleinen Hof, der bis Anfang der 1980er Jahre eine Dorfmetzgerei beherbergte, wie das Ehepaar berichtet.

Wurstküche wurde zum Gemüselager

Die einstige Wurstküche ist heute Lager für Kartoffeln und anderes Feldgemüse wie Möhren, Zwiebeln oder auch Zucchini, die von den Steinbüchels angebaut und verkauft werden.

Allerdings sind die beiden keine Haupterwerbs-, sondern Hobby-Landwirte, die sich in den vergangenen Jahren den kleinen Hofverkauf aufgebaut haben. Rund sieben Hektar Fläche in Rauschendorf bewirtschaften die beiden. Engagiert unterstützt werden sie von ihrem 14-jährigen Sohn Peter, der später mal eine Ausbildung in der Landwirtschaft machen will, wie er verrät.

Äpfel und Birnen von den Streuobstwiesen werden zu Saft verarbeitet

Ein Teil der Flächen sind aber Streuobstwiesen, deren Äpfel und Birnen sie zu Saft verarbeiten und ebenfalls im „Steinbüchels Hof“ anbieten. Klaus Steinbüchel (45) arbeitet hauptberuflich für die Stadtwerke Troisdorf, Antje Steinbüchel (42) ist Juristin. Warum da noch die Nebenerwerbslandwirtschaft?

Weil es entspannend sei, weil man bei der Arbeit abschalten könne, weil es einfach Spaß mache und nicht zuletzt weil man als Selbstversorger wisse, welche Qualität man habe, zählen die Steinbüchels gleich mehrere Gründe auf. Ihre Produkte seien zwar nicht offizielle zertifiziert, hätten jedoch Bio-Qualität, sagt Klaus Steinbüchel.

Ein Mann steht neben einem roten Traktor.

Nebenerwerbslandwirt Klaus Steinbüchel mit einem seiner Traktoren, die bei der VHS-Veranstaltung im Mittelpunkt stehen.

Aber: „Wenn wir davon leben müssten, könnten wir es nicht machen“, stellt der 45-Jährige klar. Dafür reichten die Flächen nicht, und niemand im Ort biete sein Land zum Kauf an. Durch den Warenverkauf würden aber auf jeden Fall die Kosten gedeckt und es bleibe meist ein bisschen übrig.

Neben dem Hoftor stehen die Waren und die Kasse in einem kleinen Holzverschlag an der Straße. Das Geschäft läuft also auf Vertrauensbasis. Und alle Kunden bezahlen korrekt, heben die Hobby-Landwirte hervor. Wenn einer mal gerade nicht genug Geld dabei habe, werde es später mit einem kleinen erklärenden Zettel nachgeliefert.

Aber kaum jemand, wundert sich das Ehepaar, traut sich auf den Hof um beispielsweise nach weiterer Ware zu fragen, wenn der Stand an der Straße mal leer ist. „Die Leute könnten auch gerne fragen, was es nächste Woche gibt“, lädt Antje Steinbüchel die Kunden zu mehr Offenheit ein.

Zum „Fuhrpark“ der Familie Steinbüchel gehören zwei Traktoren. Der 40 Jahre alte rote Fiat 70/90 und der grüne John Deere 5080 stehen an diesem Samstag zum zweiten Mal im Mittelpunkt eines Angebots der Volkshochschule Siebengebirge (siehe unten), bei der Klaus Steinbüchel in die Rolle des Dozenten schlüpft.

Gemüse wird mit E-Lastenrad von den Feldern zum Hof gefahren

Aber auch ein E-Lastenrad nennen die Steinbüchels ihr Eigen, das zum täglichen Transport des Gemüses von den Feldern zum Hof dient, wie Antje Steinbüchel erklärt. Wegen des mobilen Hühnerstalls, dessen Standort sie alle vier Wochen ändern, müssen die Hobby-Landwirte jeden Tag mindestens einmal nach den Tieren sehen. Wenn im Sommer auf den Feldern täglich viel zu tun ist, kommen laut Antje Steinbüchel auch die Großeltern und Geschwister zur Unterstützung. Das ganze Projekt sei halt „Familiensache“.

„Steinbüchels Hof“, Am Tor 10, 53639 Königswinter-Rauschendorf.


Traktoren-ABC

Einen „Familiennachmittag mit Traktor“ bietet die Volkshochschule (VHS) Siebengebirge am Samstag, 13. Mai, an. Von „A“ wie Anmachen über „I“ wie Instandhaltung bis zu „Z“ wie Zubehör erfahren Teilnehmer beim „Traktoren-ABC“ alles zum Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen, heißt es in der Ankündigung. Die Aktion mit Hobby-Landwirt Klaus Steinbüchel eigne sich speziell für Kinder sowie für Menschen, die beim Wort „Traktor“ immer noch leuchtende Augen bekämen. Treffpunkt ist am Samstag um 15 Uhr der Heinrich-Kurscheid-Platz in Rauschendorf. Die Teilnahme kostet 7,20 Euro. Anmeldung unter kontakt@vhs-siebengebirge.de oder 0 22 44/ 889 207. (csc)

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