KrisentreffenKonzert der Jungen Philharmonie in Königswinter in letzter Minute gesichert

Lesezeit 2 Minuten
In einer langen Halle stehen schon einige braune Holzstühle für das Konzert bereit. An der Wand lehnen großformatige Streetart-Kunstwerke.

In dieser ehemaligen Fabrikhalle der Firma Zera in der Altstadt von Königswinter kann das Konzert am Sonntag stattfinden.

Das Konzert im Rahmen von „HOTSPOT KW“ kann am Sonntag stattfinden. Die Stadt übt aber scharfe Kritik an Veranstalter Helmut Reinelt.

Wegen des Konzertes der Jungen Philharmonie Köln an diesem Sonntag in einer der ehemaligen Zera-Hallen in der Altstadt hat es am Freitag ein Krisentreffen gegeben, in das sogar Bürgermeister Lutz Wagner eingebunden war. Das Ergebnis: Das Konzert kann wie geplant um 11 Uhr in der „HOTSPOT factory“ (Kellerstraße 4) stattfinden. Die Stadt übt aber scharfe Kritik am Veranstalter.

Am Donnerstagabend hatte Helmut Reinelt, Initiator der Kunst-Aktion „HOTSPOT KW“, gegenüber der Rundschau verschärfte Auflagen der Stadt zum Brandschutz und zum Schallschutz beklagt, von Frustration gesprochen und nicht ausgeschlossen, dass man die Arbeit in Königswinter komplett einstellen könnte.

Während des Konzertes wird eine Brandwache aufgestellt

Auf eine Anfrage der Redaktion zu dem Thema bei der Stadtverwaltung kam Bewegung in die Sache. Freitagmittag hatte man, so Helmut Reinelt, „einen Weg gefunden“, damit das Konzert in einer der Hallen im Erdgeschoss stattfinden könne.

So werde eine Brandschutztür offen gehalten und eine Brandwache aufgestellt sowie eine „Schallschutzprognose“ erstellt, die weniger aufwändig und nicht so teuer sei wie ein Schallschutzgutachten. Laut Helmut Reinelt sind bislang rund 100 Karten verkauft (Preis: 40 Euro; ermäßigt 25 Euro). Die bestuhlte Halle biete Platz für 180 Besucher.

Die Stadt warf indes Helmut Reinelt „Versäumnisse“ vor. Stadtsprecher Florian Striewe betonte, die Stadt unterstütze das Projekt. „Schwierig wird es jedoch dann, wenn der Veranstalter seine selbst aufgestellten und bei der Stadt zur Freigabe beantragten Vorgaben nicht umsetzt und hierfür der Stadt- und Bauverwaltung die Verantwortung zuschiebt. Hinsichtlich des Themas Brandschutz besitzt die Bauaufsichtsbehörde grundsätzlich kein Ermessen, da entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Leib und Leben von Menschen unerlässlich sind.“

Ausnahmeregelung gilt laut Verwaltung nur für die eine Veranstaltung

Bei dem Krisentreffen Freitagmittag seien „Kompensationsmöglichkeiten“ festgelegt worden, die „eine kurzfristige Ausnahmeregelung für die geplante Einzelveranstaltung am Sonntag ermöglichen“. Im März war von acht geplanten Konzerten in der „factory“ die Rede.

Reinelt und die Stadt Königswinter hatten auch 2015 beim Projekt mit XXL-Kunst in den ehemaligen Lemmerz-Hallen einen langen Disput wegen des Brandschutzes.

Rundschau abonnieren