UmweltministerkonferenzLandwirte demonstrieren in Königswinter gegen „Problemwölfe“

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Demonstration bei Konferenz der Landesumweltminister auf dem Petersberg für Wolfsmanagement und Entnahme von Problemwölfen.

Für eine andere Wolfspolitik demonstrierten Landwirte an der Auffahrt zum Petersberg.

Landwirte gingen anlässlich der Landesumweltministerkonferenz gegen die aktuelle Wolfspolitik auf die Straße und forderten einen Kurswechsel.

„Es reicht – Auffällige Wölfe entnehmen“, „Unsere Tiere sind kein Wolfsfutter“ oder „Wolfsmanagement jetzt“, hieß es auf Plakaten, mit denen Landwirte und Weidetierhalter am Donnerstag an der Auffahrt zum Petersberg demonstrierten.

Oben auf dem Plateau, im Grandhotel und einstigen Gästehaus der Bundesregierung, tagten die Landesumweltminister. An die erging die Forderung: „Wolfspolitik: Jetzt ändern!“. Das stand auch auf einem Banner, das ein Flugzeug hinter sich her zog, während es über der Region kreiste.

Von „Wut und Betroffenheit“ unter den Bauern wegen zahlreicher Risse durch Wölfe sprach Bernhard Conzen, der Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV).

Deutschland mit höchster Dichte an Wölfen in Europa – Bestand nehme zu

„Erste Tierhalter haben die Weidehaltung eingestellt oder die Tierhaltung ganz aufgegeben“, sagte Conzen an der Auffahrt zum Petersberg, bevor er zusammen mit Eberhard Hartelt, dem Umweltbeauftragten des Deutschen Bauernverbandes, und Max Elverfeldt, dem Sprecher des Aktionsbündnisses Forum Natur, eine „Gemeinsame Erklärung“ an NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) übergeben wollte.

Darin fordern die am Bündnis beteiligten Verbände unter anderem „eine unverzügliche Entnahme von Wölfen, welche Tiere gerissen oder verletzt haben (...)“ und eine „Regulierung des Wolfsbestandes insgesamt“. Eberhard Hartelt sagte vor der Presse, Deutschland habe mit rund 2000 Tieren die höchste Populationsdichte in ganz Europa und der Bestand der Tiere nehme exponentiell zu.

Laut Bernhard Conzen sind 2021 durch 975 Übergriffe von Wölfen 3374 Weidetiere gerissen oder verletzt worden oder würden seither vermisst. NRW sei seit der Ausweisung der ersten Wolfsgebietes 2018 von Nutztierrissen betroffen. In der hiesigen Region gebe es mit dem „Leuscheider Rudel“ ein auf Rheinland Pfalz übergreifendes Wolfsgebiet.

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