KunstprojektIn ehemaliger Fabrik in Königswinter trifft Klassik auf Streetart – diese Konzerte sind geplant

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Im Vordergrund stehen in der ehemaligen Fabrikhalle braune Stühle, links an der Wand lehnen großformatige Streetart-Kunstwerke.

Die ersten Stühle stehen schon: In dieser Halle veranstalten die „HOTSPOT KW“-Macher in diesem Jahr Konzerte.

Die Macher des Kunstprojekts „HOTSPOT KW“ planen Konzerte in den ehemaligen Zera-Hallen in der Altstadt. Für 180 Zuhörer ist Platz.

Nach der Devise „Klassik trifft auf Streetart“ soll nach der Winterpause sozusagen der kulturelle Neustart in der Altstadt erfolgen. Und wie zum Beweis standen am Freitag in einer Halle, die früher zur Firma Zera gehörte, großformatige Arbeiten des Streetart-Künstlers Mark Reling, während der Musiker Volker Hartung seiner Geige einige Töne entlockte und so zeigte, dass sich die Akustik in dem ungeheizten Raum durchaus hören lassen kann.

Ende April gibt Hartung mit der Jungen Philharmonie Köln in der „Factory“ ein Konzert. Die „Fabrik“ ist ein Baustein im Konzept von Franca Perschen und Helmut Reinelt, den Machern der Kulturaktion „HOTSPOT KW“.

Streetart-Künstler gestalteten Hausfassaden in der Fußgängerzone

Zu der gehört unter anderem die Fassadengestaltung von drei Gebäuden in der Fußgängerzone durch Streetart-Künstler. In der „Factory“ (Kellerstraße 4) haben schon vergangenes Jahr junge Künstler aus der Region in den oberen Etagen „Projekträume“ geschaffen, eine Art Mischung aus Galerie und Atelier. Für Ausstellungen standen zwei Räume im Erdgeschoss zur Verfügung.

Seit Donnerstag, freute sich gestern Helmut Reinelt, gibt es aber auch in der großen Halle im Erdgeschoss, die für Konzerte genutzt werden soll, endlich Strom und Licht. Und es stehen schon die ersten Stühle dort, die ein wenig den Charme vergangener Zeiten versprühen. Sie stammen laut Reinelt aus dem Hotel Loreley und dem Drachenfelshotel, alles Immobilien, die wie das ehemalige Zera-Areal der Verianos gehören, die die Reihe „HOTSPOT KW“ unterstützt.

180 Plätze könne man bieten, berichtete Helmut Reinelt, der nach eigenem Bekunden noch nicht alle baurechtlichen Genehmigungen hat, aber zuversichtlich ist. Mit dem Bauamt sei man in einem „guten Dialog“. Der Brandschutz etwa habe sich nicht als so kompliziert erwiesen. Reinelt: „Ich bin guten Mutes, dass wir es hinkriegen.“

Das Projekt könne „unheimlich Kraft entwickeln", sagte er über die „Factory“ als Kunst- und Kulturzentrum, das zunächst auf zwei Jahre angelegt sei. Die Konzertplanung laufe erstmal für ein Jahr. Bewusst schaue man über Königswinter hinaus und betrachte das Siebengebirge als Ganzes, so Reinelt und Perschen, die in der „Factory“ beispielsweise auch mit dem Zeughaus-Kleinkunstkeller in Bad Honnef kooperieren.

Junge Philharmonie Köln will insgesamt acht Konzerte geben

Acht Konzerte, darunter vier mit Kammerorchesterbesetzung, will Volker Hartung mit der Jungen Philharmonie Köln in diesem Jahr in der „Factory“ geben. Auftakt ist am Sonntag, 23. April, um 11 Uhr mit einem „Frühlingsrauschen“, Auf dem Programm stehen Werke unter anderem von Vivaldi, Bach und Mozart.

Karten kosten 40 Euro (ermäßigt 25 Euro); Kinder von fünf bis zwölf Jahren haben freien Eintritt, müssen wegen der begrenzten Zahl an Plätzen aber angemeldet werden (info@junge-philharmonie-koeln.com). Karten gibt es unter anderem im Kaffeehaus in der Hauptstraße 424 in der Altstadt oder in Bad Honnef in der Buchhandlung Werber, Hauptstraße 40.

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