Ehemaliges GroßaquariumNachnutzung des Sealife-Gebäudes in Königswinter ist weiter offen

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Oberhalb einer grauen Stufenanlage steht das ovale Gebäude des ehemaligen Sealife-Aquariums.

Seit 31. Dezember 2022 geschlossen: Das Sealife in Königswinter. (Archivbild)

Eine Interimslösung und eine langfristige Nachnutzung für das ehemalige Sealife-Gebäude in Königswinter sind weiter offen.

Eigentlich war das erklärte Ziel von Rat und Verwaltung, einen langen Leerstand im ehemaligen Sealife-Gebäude in der Altstadt zu vermeiden. Zeitweise wurde die Hoffnung laut, man könne ein „Welcome-Center“ als Zwischennutzung des einstigen Großaquariums an der Rheinallee sogar noch in der Sommersaison 2023 starten. Doch aus den Plänen ist erkennbar nichts geworden.

Und wie steht es darüber hinaus um die langfristige Nachnutzung? „Wir brauchen noch ein bisschen Zeit, um den Prozess zu ordnen“, hatte der neue Technische Beigeordnete Fabiano Pinto im August – nicht einmal zwei Wochen nach seinem Dienstantritt in Königswinter – im zuständigen Ausschuss für Stadtentwicklung gesagt.

Umstrittene Umgestaltung der Rheinallee hat höhere Priorität

Dort sollten eigentlich schon die politischen Rahmenbedingungen für die langfristige Nachnutzung festgelegt werden. Doch Pinto meldete noch Klärungsbedarf an. Und dann band der Streit um die Umgestaltung der Rheinallee den neuen Beigeordneten stark ein, wie auf Anfrage auch mehrere Ratsmitglieder einräumen. Sie zeigen durchaus Verständnis, dass das Thema Sealife deshalb ein Stück weit geruht habe.

„Durch den Wechsel der Dezernatsleitung und weiterer prioritärer Projekte, wie der Rheinallee, werden die erforderlichen Überlegungen zur Ausgestaltung und Konzeption verzögert wieder aufgenommen“, teilte auf Anfrage Stadtsprecher Florian Striewe mit. Er bezog das auch auf die Interimsnutzung des Sealife-Gebäudes, das Ende 2022 geschlossen wurde und seit April 2023 im Eigentum der Stadt ist.

Den Zwischenbetrieb hatte die Stadt im Juli ausgeschrieben. Das „Welcome-Center“ solle „zu einem ersten Anlaufpunkt für Touristen und Besucher am Rhein und in der Altstadt werden. Gleichzeitig ist es eine ,Außenstelle' des Siebengebirgsmuseums und der Touristinformation, die Lust auf einen Besuch machen soll“, hieß es in der Ausschreibung.

Aber es ging nur eine Bewerbung ein. Mehrere Ratsmitglieder bestätigten auf Anfrage, dass die vergleichsweise hohen Kosten für die vorgeschlagene Zwischenlösung Bauchschmerzen gemacht haben sollen. Demnach soll es um rund 100 000 Euro allein für den Betrieb gehen.

Stadtsprecher Florian Striewe äußerte sich auf Anfrage zur Höhe der Kosten nicht. „Das Verfahren zur Betreiberauswahl ist noch nicht abgeschlossen. Weitere Details können insofern nicht mitgeteilt werden“, erklärte Striewe lediglich.

CDU-Anfrage zur Interimsnutzung

Am Mittwoch, 25. Oktober, steht das Thema Sealife auf der Tagesordnung der Arbeitsgruppe Ortsentwicklung Altstadt. Zu den Zahlen soll dann womöglich im nicht-öffentlichen Teil etwas gesagt werden, heißt es aus der Kommunalpolitik.

Die CDU-Fraktion hat für die nächste Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung eine Anfrage formuliert und fragt nach dem „Sachstand bezüglich der Interimsnutzung'“ des ehemaligen Sealife-Gebäudes. Immerhin sei ein halbes Jahr vergangen, seit der Ausschuss die Altstadtmanager und die Stadtverwaltung beauftragt habe, deren Vorschlag (für ein Welcome-Center) umzusetzen.

Die CDU fragt darüber hinaus: „Ist es richtig, dass die Altstadtmanager bisher noch keinen Zugang zum Sealife-Gebäude bezüglich der Interimsnutzung erhalten haben?“ Der Ausschuss für Stadtentwicklung tagt das nächste Mal am Mittwoch, 8. November, ab 17 Uhr im Rathaus Oberpleis.

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