Dach undicht – Schule zuMeckenheimer Eltern sind sauer auf die Stadtverwaltung

Janina Kiermas musste mit Tochter Jana zuhause lernen, weil die Schule geschlossen war.
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Meckenheim – Die Eltern der über 200 Schüler der Evangelischen Grundschule Meckenheim sind stinksauer. Obgleich der marode Zustand des Schuldachs der Stadt schon seit längerem bekannt ist, sei auch nach einem bereits Anfang November erstellten Gutachten nichts passiert, beschreibt Janina Kiermas von der Elternpflegschaft den Ablauf der Ereignisse.
Nach einer längeren Trockenphase trat am Samstag das ein, was alle befürchtet hatten: Bei dem vom Wetterdienst angekündigten Regen drang Wasser in einen darunterliegenden Schulraum. Die von Schulleiterin Julia Gahl schnell herbeigerufenen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr stellten vorsorglich den Strom ab und pumpten anschließend das in der ersten Etage gelegene Klassenzimmer aus. Erst am Sonntagabend wurde die Schulleitung von der Verwaltung per E-Mail darüber informiert, dass die Kinder am Montag nicht in die Schule kommen sollen. Es sei abzusehen, dass es bis dahin noch keinen Strom und damit kein Licht in der Schule geben würde, hieß es, so dass die Sicherheit der Kinder nicht gewährleistet werden könne.
Schnelle Suche nach einer Notbetreuung
Rektorin Gahl setzte daraufhin eiligst eine Telefonkette in Gang, um die Nachricht zu verbreiten. Vom Sonntagabend bis zum Montagmorgen hätten sich alle sehr kurzfristig um eine Betreuung der Kinder bemühen müssen, so Janina Kiermas. Die Notbetreuung in der Katholischen Grundschule nebenan nutzten am Montag 15 Kinder. „Es ist unfassbar, dass von der Stadt aus nichts passiert. Die Heizung funktioniert nicht. Die untere Etage ist seit der Flut nicht mehr nutzbar, und jetzt wo alle Klassen nach oben ziehen mussten, regnet es dauerhaft rein. Das ist doch kein Zustand und schon gar keine Atmosphäre, in der Kinder lernen können. Scheint der Stadt aber reichlich egal zu sein – da es seit Wochen bekannt ist“, schrieb eine Mutter bei Facebook. „Es hätte nicht zu dieser Eskalation kommen müssen“, meint auch Janina Kiermas. Die Stadt hätte schon viel früher kreativ werden und sich zumindest einen „Plan B“ überlegen müssen, wurde moniert.
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Durch einen Schulterschluss mit dem Konrad-Adenauer-Gymnasium, der Theodor-Heuss-Realschule und der Geschwister Scholl-Hauptschule kam dann gestern Nachmittag doch noch eine Lösung zustande: Im Rahmen einer Schulleiterkonferenz, an der auch Bürgermeister Holger Jung und der 1. Beigeordnete Hans Dieter Wirtz teilnahmen, wurde vereinbart, dass der Unterricht und die Betreuung für die Grundschüler am nächsten Montag im Pavillon der Realschule startet. Dort wird dann auch zu Mittag gegessen.
Wie lange diese Übergangslösung aufrecht erhalten werden muss, ist noch nicht bekannt. Bis Freitag gibt es weiter eine Notbetreuung in der Katholischen Grundschule in der Altstadt, die anderen Schüler werden zu Hause unterrichtet.
Damit die zehn Klassen der Grundschule auf die acht Räume im Pavillon verteilt werden können, wird jeweils eine Klasse der ersten und zweiten Stufe auf zwei Klassen verteilt. „Das ist eine gute Lösung“, sagte Elternsprecherin Janina Kiermas gestern Abend.