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Bekenntnis zur SchulformMeckenheim baut eine neue Hauptschule

Lesezeit 3 Minuten
Die Grundsteinkapsel ist verlegt (von links): Holger Jung, Peter Hauck, Dirk Bahrouz, Guido Handschmann und Stefan Stolz.

Die Grundsteinkapsel ist verlegt (von links): Holger Jung, Peter Hauck, Dirk Bahrouz, Guido Handschmann und Stefan Stolz. 

Die Stadt Meckenheim baut eine neue Hauptschule. Sie bildet mit einem Gymnasium einen gemeinsamen Campus.

Knapp fünf Wochen ist es her, da haben Meckenheims Bürgermeister Holger Jung, Vertreter aus Rat und Verwaltung, der Schulen und der beteiligten Firmen feierlich den Grundstein für den Neubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums auf dem Gelände des neuen Schulcampus gelegt. Am Mittwoch gab es die zweite Grundsteinlegung – für den Neubau der Geschwister-Scholl-Hauptschule. Sie war für Jung, aber auch für Schulleiter Peter Hauck mehr als ein obligatorischer Akt: Er bedeutet nämlich auch, so Jung, das klare Bekenntnis Meckenheims zum dreigliedrigen Schulsystem und zur Hauptschule.

Dabei musste Hauck in seiner bewegenden Rede direkt ein paar Tränchen verdrücken: „Diese Grundsteinlegung ist für uns und unsere Schule schon ein ganz besonderer Moment, das hängt mit Sicherheit auch damit zusammen, dass wir eine Hauptschule sind. Daher bin ich heute sehr dankbar und auch sehr stolz.“

Sein Dank richtete sich sowohl an Bürgermeister Jung, dessen Vorgänger Bert Spilles sowie an Rat und Verwaltung, dass dieses rund 126 Millionen Euro teure Projekt nicht nur geplant worden sei, sondern auch umgesetzt werde. Sein Dank galt ebenso dem Kollegium, auf das Hauck sehr stolz ist. Das Besondere sei, dass „wir als Hauptschule immer wieder auf der Kippe, immer wieder zur Disposition standen.“ Meckenheim dürfte die einzige Stadt in NRW sein, die eine neue Hauptschule baue: „Diese Entscheidung hat natürlich etwas mit unserer Arbeit zu tun. Ihr steht seit Jahren hinter uns. Ich kenne viele Hauptschulkollegen, die Jahr für Jahr, Monat für Monat zittern, wie es mit ihrer Schule weitergeht. Ihr steht zu uns, und wir können hier in Ruhe arbeiten. Das hat etwas mit unserer Arbeit zu tun, die gut ist, sonst würde die Stadt das nicht machen.“

Wir wollen diese Hauptschule unbedingt und wir schaffen die besten Voraussetzungen dafür, dass ihr keine Zukunftsängste haben müsst
Holger Jung, Bürgermeister von Meckenheim

Jung betonte: „Wir wollen diese Hauptschule unbedingt und wir schaffen die besten Voraussetzungen dafür, dass ihr keine Zukunftsängste haben müsst.“ Als Generalunternehmer konnte das Unternehmen „Ten Brinke“ gewonnen werden. Gemeinsam mit den Büros SSP und „brandenfels landscape + environment“ gingen die Firmen als Sieger aus dem EU-weit ausgeschriebenen Vergabeverfahren hervor.

Hauptschule Meckenheim liegt im Zeitplan

Stefan Scholz, Projektleiter bei Ten Brinke, versicherte, dass die Firma mit dem Bau der Hauptschule im Zeitplan liege. Noch in diesem Jahr soll Richtfest gefeiert und in den Sommerferien 2026 sollen die neuen Schulgebäude bezogen werden. Bis 2027 soll das komplette Bauvorhaben, zu dem neben den beiden Schulen auch eine Mensa, eine Aula und eine Hochgarage mit 250 Autostellplätzen gehören, fertiggestellt sein. Die Gesamtnutzfläche der Schulgebäude beträgt zirka 15 000 Quadratmeter. Im Zeichen des Schulcampusgedankens wird auch die benachbarte Theodor-Heuss-Realschule in die Außenanlage miteinbezogen.

Vertreter von Rat, Verwaltung und der Schulen kamen zur Grundsteinlegung, auch Ehrenbürgerin Erika Meier zu Drewer.

Vertreter von Rat, Verwaltung und der Schulen kamen zur Grundsteinlegung, auch Ehrenbürgerin Erika Meier zu Drewer.

Wie schon bei der ersten Grundsteinlegung für das Gymnasium wurde auch diesmal wieder eine Zeitkapsel gefüllt. Sie enthält die Schülerzeitung der Hauptschule, aktuelle Ausgaben der Tageszeitungen, die Urkunde zur Grundsteinlegung, den Bauplan sowie einen Auszug aus der Niederschrift der Ratssitzung vom 15. Mai 2024 mit dem Beschluss der Gesamtvergabe. Eingelassen wurde die Kapsel in einen Quader, auf dem später das Foyer der Schule stehen wird. In dem neuen Hauptschulgebäude werden etwa 300 Mädchen und Jungen unterrichtet. Rund 4300 Quadratmeter Nutzfläche stehen zur Verfügung. Das dreigeschossige Gebäude bekommt einen zentralen, glasüberdachten Lichthof.

Wie beim Neubau des Gymnasiums gibt es also drei Etagen. Beim Gymnasium sind sie um zwei Innenhöfe angeordnet. Hinzu kommt ein 2500 Quadratmeter großes Mehrzweckgebäude, das gemeinschaftlich von allen drei weiterführenden Schulen genutzt werden kann. Dabei handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit einer Aula samt Bühne für 500 Personen sowie einer Mensa mit Ausgabeküche. Im Obergeschoss befinden sich die Musik-, Kunst- und Bühnenwerkstatträume. Abgerundet wird das Campusareal durch eine Hochgarage mit 250 Stellplätzen, die die bisherigen Parkplätze an der Königsberger Straße ersetzen.