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An der TomburgRitterschlag für Rheinbacher Recken

Lesezeit 3 Minuten
14. August 2023. Rheinbach. Ritterschlag der Tomburg Ritter. Ritter Elmar von der Drachenlilie (Elmar Sann, rechts) schlug Axel Schregel (links) zum Ritter Hektor Hopfenschreck von der Stierau. Mit im Bild Wappenträger Kai Hoffmann und die Vorsitzende der Tomburg Ritter, Annegret Sann.

14. August 2023. Rheinbach. Ritterschlag der Tomburg Ritter. Ritter Elmar von der Drachenlilie (Elmar Sann, rechts) schlug Axel Schregel (links) zum Ritter Hektor Hopfenschreck von der Stierau. Mit im Bild Wappenträger Kai Hoffmann und die Vorsitzende der Tomburg Ritter, Annegret Sann. 

An der Tomburg in Rheinbach-Wormersdorf ist Axel Schregel zum Ritter geschlagen worden und heißt nun Hektor Hopfenschreck.

Sieben Jahre lang diente Axel Schregel als Knappe treu seinem Ritter Elmar von der Drachenlilie (bürgerlich Elmar Sann). Am Samstag wurde Schregel, geboren anno domini 1978, beim traditionellen Ritterschlag der Tomburg Ritter von Elmar von der Drachenlilie feierlich zum Ritter geschlagen und heißt nun Hektor Hopfenschreck von der Stierau.

Die Ritter hatten wie eh und je an der Tomburg ihr mittelalterliches Lager aufgeschlagen. Zwei Tage lang begrüßten sie zahlreiche Besucher zu ihrem historischen Spektakel. Neben einer stimmigen Atmosphäre und einer Aussicht über Wormersdorf und das Siebengebirge erweckten sie gemeinsam mit den befreundeten Vereinen „Freie Ritter zu Köln“, „Libera Caterva“, „Lupus Albus“, „Die Kriegsraben“ und die „Bruchsaler Ritterschaft“ das Mittelalter zum Leben.

Die Tänzerinnen von „Fantasia Orientica“, der Fahnenschwenker „Erik von Flammersfeld“ sowie die mittelalterlichen Spielleute von „Porcae Pellere“ waren mit von der Parie. Sie sorgten mit ihren Darbietungen für jede Menge Kurzweil.

14. August 2023. Rheinbach. Eindrücke vom Ritterschlag der Tomburg Ritter. Foto: Frank Engel-Strebel

14. August 2023. Rheinbach. Eindrücke vom Ritterschlag der Tomburg Ritter. Foto: Frank Engel-Strebel

Die Tomburg Ritter fanden sich zunächst als lose Gruppe zusammen, um ihre Freude am mittelalterlichen Treiben auszuleben. 2002 gründeten sie den Verein der Tomburg Ritter. Noch im selben Jahr gab es den ersten Ritterschlag. Aus einer Handvoll Gleichgesinnter wuchs die Zahl der Rittersleute bis heute auf knapp 80 Mitglieder an. Der jüngste ist fünf Jahre alt, der älteste 75.

Der jährliche Ritterschlag mit dem Mittelalterlager und vielen Attraktionen für Jung und Alt ist der Höhepunkt im Vereinsleben der Tomburg Ritter.

Den Rittertugenden verpflichtet

Wer zum Ritter geschlagen werden möchte, muss unter Beweis stellen, dass er den Titel verdient hat. Jeder künftige Ritter muss geloben, dass er bereit ist, die Kirche zu schützen und ihre Gebote zu halten, die Pflichten seines Lehnsherren zu erfüllen, nie vor dem Feind zu fliehen, auf gar keinen Fall zu lügen und stets für das Recht und gegen Ungerechtigkeit und das Böse zu kämpfen. Zu den ritterlichen Tugenden zählen auch Freigiebigkeit und Großzügigkeit und es gilt, die Schwachen zu verteidigen. Außerdem muss ein Knappe (die Vorstufe zum Ritter) eine Nacht auf der Ruine der Tomburg verbringen. Hat er auch diese Prüfung erfolgreich absolviert, kann er zum Ritter geschlagen werden.

All dies konnte Hektor Hopfenschreck von der Stierau unter Beweis stellen. Er freute sich, dass in diesem Jahr die Wahl des Ritterrates einstimmig zu seinen Gunsten ausgefallen war. „Für mich ist das eine große Ehre, von nun an auf Lebenszeit Schild und Schwert tragen zu dürfen“, betonte Hopfenschreck, der eigentlich Axel Schregel heißt, 45 Jahre alt ist und als technischer Maschinenbauer arbeitet, verheiratet ist und zwei Söhne hat. Sein Hobby ist ein willkommener Ausgleich zu seinem Arbeitsalltag.

Für die Vorsitzende der Tomburg Ritter, Annegret Sann, ist der Verein zudem eine große Familie: „Jeder passt bei uns auf jeden auf und wir sind stolz auf unseren Verein.“ Die Tomburg Ritter treffen sich mehrmals im Jahr und besuchen unter anderem zu Pfingsten die Ritterspiele auf der Burg Satzvey oder im September die des Adler- und Wolfsparks Kasselburg. Im Mai sind die Mittelalterfans auf dem historischen Burgenfest in Manderscheid zu sehen. Oft besuchen sie auch örtliche Kindergärten und Schulen, um der heranwachsenden Generationen das Leben mit Mittelalter näherzubringen.