Flerzheimer Good Walking ClubRhein-Ahr-Marsch fällt aus – Startplatzgarantie für 2021

Der Rhein-Ahr-Marsch hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Top-Event in der Langstreckenwandererszene entwickelt.
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Rheinbach – Freude und Emotionen, ein ungezwungenes Miteinander, mitunter auch Schmerzen, aber auch Freudentränen, ein Händedruck zur Gratulation und Umarmungen im Ziel, davon lebt der Rhein-Ahr-Marsch, bei dem Langstreckenwanderer, Geländeläufer und Walker bisher dreimal an ihre Grenzen gingen.
Auf Grund der Corona-Pandemie hat der Flerzheimer Good Walking Club aber gestern die für den 3. und 4. Juli geplante vierte Auflage der Extrem-Wanderung abgesagt, die wieder auf einer abwechslungsreichen Route von Rheinbach Richtung Rhein und entlang der Ahr wieder zurückführen sollte. Alle Startplätze waren bereits Mitte Februar vergeben; 660 Frauen und 850 Männer aus 16 Nationen hatten sich für die drei Distanzen über 21, 50 und 100 Kilometer angemeldet.
„Ob beim Abholen der Startunterlagen, dem Zusammentreffen auf der Strecke, dem Zusammensitzen vor und nach dem Marsch in unserer Stadthalle, den Fahrten in unseren Shuttle-Bussen oder an den Verpflegungsstellen, der geforderte Sicherheitsabstand wäre nur schwer einzuhalten“, erläuterte Frank Piontek, Vorsitzender des Good Walking Clubs, „auch mit zusätzlichen organisatorischen Maßnahmen besteht eine erhöhte Gefahr, das Virus unbeabsichtigt zu übertragen. Dies können wir nicht verantworten“.
Auch wenn die aktuell in allen Bundesländern geltenden Kontaktbeschränkungen und Verbote von Sportveranstaltungen derzeit nur bis Ende April ausgesprochen wurden, sei davon auszugehen, dass zumindest die Verbote von größeren Sportveranstaltungen bis weit in den Sommer hinein reichen oder verlängert werden. „Ein Hoffen auf eine mögliche Lockerung des Verbotes und die Erteilung einer behördlichen Genehmigung wäre wirtschaftlich fahrlässig“, betonen Saskia und Frank Piontek. Auch wenn niemand vorhersagen könne, wie sich die Situation im Juli darstelle, seien sich Wissenschaftler, Mediziner und Politiker doch in einem Punkt einig: Das Virus wird auch dann noch aktiv sein. „Es wird weiterhin eine hohe Infektionsgefahr bestehen. Dies lässt nur eine Entscheidung zu: Für uns ist es auch aus gesellschaftlicher Verantwortung nicht mehr vertretbar, den diesjährigen Rhein-Ahr-Marsch weiter vorzubereiten und auszurichten“, so die Vereinsführung.
Der Club habe auch Möglichkeiten geprüft, die ersatzlose Absage zu vermeiden, doch eine Verschiebung in den Spätsommer sei nicht möglich. Einige der Verpflegungsstellen und viele der Helferinnen und Helfer stünden nicht zur Verfügung. Die nächste Auflage finde deshalb erst am 2. und 3. Juli 2021 statt. Zum jetzigen Zeitpunkt sei der Verein auch noch in der Lage, die Startgelder zurückzuzahlen. Dies wäre bei weiteren Planungen nicht mehr möglich.
Einige Teilnehmende haben bereits einen Verzicht auf ihre Startgelder erklärt, damit die Veranstaltung 2021 wieder stattfinden kann. „Das hat uns sehr gefreut, aber das ist nicht notwendig“, so Piontek in seinem Brief, „es würde uns aber sehr freuen, wenn Ihr Euren Startplatz in das kommende Jahr übertragt.“
Wer 2021 nicht in Rheinbach dabei sein könne, dem zahle der Club das Startgeld zurück, behalte aber ein paar Euro als Bearbeitungsgebühr. Im Internet wurde die Absage gestern mit großem Verständnis kommentiert: „Dann wird die Vorfreude beim nächsten Mal umso größer, wenn die Erinnerung alles Unangenehme verdrängt hat“, schrieb ein User auf der Facebookseite des Veranstalters.
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