Hochwasserschutz Rheinbach„Es wird kein Gebiet hinten runterfallen“

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Hochwasserschutzübung

Symbolbild

Rheinbach – Das Hochwasser- und Überflutungsschutzkonzept für Rheinbach soll auch Maßnahmen aufzeigen, mit denen die Zuflüsse in Wohngebiete begrenzt und die Abflüsse verbessert werden sollen. Damit reagierte der Ausschuss für Stadtentwicklung auf zwei Bürgeranträge aus dem Rodderfeld in der Kernstadt und aus Wormersdorf. Bürgermeister Ludger Banken (parteilos) stellte allerdings klar: „Ein Gesamtkonzept für die ganze Stadt ist unser oberstes Ziel – aber es dauert seine Zeit, bis das fertiggestellt ist.“

Erste Gespräche mit Ingenieurbüros seien zwar schon geführt worden, es sei aber eine Aufgabe, die große Sorgfalt erfordere. Er versprach aber auch: „Es wird kein Gebiet hinten runterfallen, wir werden uns jedes einzelne Problemfeld genau anschauen.“ Das hatte CDU-Ausschussmitglied Kurt Brozio angemahnt. Martina Koch (SPD) ergänzte, „die Leute müssen sehen, dass an ihrer Sache kontinuierlich gearbeitet wird“. Dieter Huth (WG) bat darum, kleinere Maßnahmen so schnell wie möglich durchzuführen, ohne auf das große Konzept zu warten. Auch das versprach Banken, denn die meisten Kleinmaßnahmen liefen ohnehin als „Geschäft der laufenden Verwaltung“.

Das Unwetter vom 14. Juli hatte auch im Wohngebiet „Rodderfeld“ zu hohen Schäden an Gebäuden und Wohnungseinrichtungen geführt, berichtete Fachgebietsleiter Torsten Bölinger. Um auf zukünftige Starkregenereignisse besser vorbereitet zu sein, habe sich eine Interessengruppe von Bewohnern des Rodderfelds gebildet und einen Bürgerantrag gestellt, einen Entwässerungsengpass an der Unterführung des Bahndamms am Euskirchener Weg zu beseitigen. Außerdem solle durch geeignete Entlastungsmaßnahmen sichergestellt werden, dass Oberflächenwasser des Rotterbachs nicht mehr in das Wohngebiet fließen kann. Bei einer Ortsbegehung sei der gesamte Verlauf des Rotterbachs abgegangen sowie der Kreuzungsbereich der Umgehungsstraße, über den ebenfalls Wasser in das Wohngebiet geflossen sei, betrachtet worden. Die Verbesserungsvorschläge der Bürger sollen schnell umgesetzt werden.

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Aufbauend darauf will die Stadt Rheinbach eine Starkregenanalyse mit der Darstellung von gefährdeten Bereichen in Starkregengefahrenkarten und der Benennung von baulichen und organisatorischen Maßnahmen zur Gefahrenminderung erarbeiten lassen. Hochwassergefahrenkarten gibt es im Stadtgebiet derzeit nur für den Eulenbach und die Swist. Es kam aber auch bei allen anderen Gewässern zu Überflutungen. Die Stadt Rheinbach kooperiert mit den im Einzugsgebiet von Swist und Erft liegenden Kommunen bei der Verbesserung des Hochwasserschutzes.

Wormersdorf wurde ebenfalls in der Flutnacht stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch hier haben sich betroffene Bürger zu einer Interessengruppe zusammengeschlossen und einen ähnlichen Bürgerantrag gestellt. Mittlerweile ist ein Ingenieurbüro mit einer Überprüfung des Bereichs zwischen südlichem Ortsrand, Lohestraße, Kannenbäcker Straße und Tomberger Straße beauftragt worden. (jst)

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