‚Rheinbach Hilft‘ bringt Lebensmittel in ukrainische Dörfer„Froh, wieder einen Menschen zu sehen“

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Der Vorsitzende von „Rheinbach Hilft“ steht vor einem Panzerwrack

Alfred Eich von „Rheinbach Hilft“ steht in der Ukraine vor einem Panzerwrack

Der fünfte Hilfstransport für die Ukraine aus dem Zentrum der ehemaligen Pallottikirche in Rheinbach ist der erste seit der Gründung des Vereins "Rheinbach hilft". Er führte während Raketenangriffen mit Lebensmitteln in verschneite Dörfer ohne Außenkontakt.

Als Alfred Eich und die beiden anderen Fahrer des jungen Vereins „Rheinbach Hilft“ in einem kleinen Dorf bei Charkiw in der Ukraine Lebensmittel verteilen, packt ihn eine alte Frau. Mit ein paar Brocken Deutsch bedankt sie sich: „Ich bin froh, mal wieder einen Menschen zu sehen.“ Es sind Momente wie diese, die Eich und seine Freunde antreiben.

Alfred Eich von „Rheinbach Hilft“ (mit Mtze des Deutschen Roten Kreuzes) spricht mit einer Frau in einem Dorf der Ukraine, die Lebensmittel und andere Dinge zum Überleben erhalten hat.

Alfred Eich von „Rheinbach Hilft“ trifft in der Ukraine in einem Dorf auf eine Frau, die sich mit ein paar Brocken Deutsch für Lebensmittel und den ersten Kontakt seit langem bedankt

„Noch etwa 20 Menschen leben in diesem Dorf“, berichtet Eich als Vorsitzender des Rheinbacher Vereins der Rundschau noch während der Rückfahrt. Häuser und Fenster waren teils beschädigt. „Ich habe ihnen ein paar Meter Folie abgeschnitten, damit sie sie abdichten können und damit es nicht zu kalt da drinnen ist.“

Drei Fahrer wechseln sich in der Ukraine ab. Hier stehen sie vor einem roten Lieferwagen mit Rotkreuz-Aufklebern.

Die drei Fahrer von „Rheinbach Hilft“ in der Ukraine (v.l.): Manuel Nägele, Alfred Eich, Andreas Klassen.

Mehr als 200 Säcke mit Lebensmitteln hat „Rheinbach Hilft“ mit seinen beiden roten Lieferwagen in verschiedene kleine Ortschaften transportiert: „In Dörfer, in die sonst keiner hinkommt“, so Eich. Die Fahrzeuge sind mit dem roten Kreuz auf weißem Grund beklebt, was im Kriegsgebiet zumindest nach internationalem Recht einen gewissen Schutz bieten soll. Dass Eich eine Mütze des Deutschen Roten Kreuzes trägt, ist eher ein zufälliges Signal.

„Gestern Morgen sind wir gegen fünf Uhr los – mit drei Fahrern im Wechsel.“ Er berichtet von „schlimmen Wetterverhältnissen“. „Es liegt ein halber Meter Schnee, und die räumen nicht.“ So ist auch die fünfte Fahrt – vier fanden bereits vor der Vereinsgründung unter dem Dach der Pallottihilfe statt – glücklich zu Ende gegangen. Das war nicht ganz sicher. Mehrfach schreckten Raketenalarme den Konvoi in der Ukraine auf und führten zu Zwangspausen. Alle Transportgüter – auch Kleidung und Medizingüter – sind am Ziel.


Informationsveranstaltung am heutigen Mittwoch ab 19 Uhr in der Koblenzer Straße in Rheinbach bei Holzbau Mostert, am Kutschenmuseum. Alfred Eich wird dort Charkiw und seinen neuen Verein „Rheinbach Hilft“ vorstellen. Es geht um Fragen wie „Was brauchen die Leute in der Ukraine jetzt?“ und „Wie sieht es dort derzeit aus?“ Eich will mit Rheinbachern dabei in einen Dialog. Anmeldung bei ihm unter Ruf (0178) 8 58 84 94

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