Neues Event„MediaWaveFestival“ in der Glasmetropole

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Leisteten Vorarbeit: Luzia Fecke, Jochen Roebers als Leiter der Glasfachschule und Bürgermeister Stefan Raetz.

Leisteten Vorarbeit: Luzia Fecke, Jochen Roebers als Leiter der Glasfachschule und Bürgermeister Stefan Raetz.

Rheinbach – Mit einer ebenso innovativen wie mutigen Idee wollen die Glasfachschule Rheinbach und Kunstagentin Luzia Fecke dem Corona-Virus ein Schnippchen schlagen. Ihr Plan: Gemeinsam eine Kulturveranstaltung von hoffentlich weltweitem Interesse aus der Taufe heben. Künftig soll es jedes Jahr im Herbst ein „MediaWaveFestival“ in der Glasmetropole geben, den Auftakt machen die „Laborphasen“ vom 1. bis 7. November – coronabedingt vermutlich mit nur wenigen oder sogar ganz ohne Zuschauer vor Ort.

Ein kultureller Leuchtturm

Bürgermeister Stefan Raetz ist dennoch in seiner Eigenschaft als Schirmherr vom Erfolg des spannenden Projektes überzeugt: „Das wird ein kultureller Leuchtturm für Rheinbach und darüber hinaus!“

Den Auftakt macht das Kunst-/Klangprojekt „Die letzten schönen Tage“ am Sonntag, 1. November, ab 18.30 Uhr im Rheinbacher Glaspavillon. Dabei wird das aufsehenerregende Gebäude, dessen Wände komplett aus Glas bestehen und so ungewöhnliche Ein- und Ausblicke erlauben, voll eingebunden. Dank der durchsichtigen Wände können nämlich auch Besucher außerhalb des Pavillons an der Aufführung teilnehmen, bei der Raum und Klang die wichtigsten Stilelemente darstellen.

Es handelt sich um ein interaktives Kunst-/Musikprojekt mit dem preisgekrönten iranischen Illustrator Mehrdad Zaeri und dem Musiker und Klangkünstler Kurt Holzkämper. Zaeri zeichnet dabei intuitiv zu den Klängen von Bassist Holzkämper. Über verschiedene Projektoren werden diese Zeichnungen auf die vier äußeren Glaswände projiziert und dadurch von außen sichtbar. Die Zuschauer können im sicheren Abstand voneinander dieses Kunstspektakel sitzend oder stehend im Freien abends genießen und werden zeitgleich ein Teil des Gesamtprojektes, sie „verschmelzen mit den gezeichneten Bildern und dem dazu unterlegten Klangteppich“, ist Luzia Fecke überzeugt. Gleichzeitig wird die Projektion auf der Außenwand des Römerkanalinformationszentrums sichtbar werden.

In der Woche vom 2. bis 7. November bleibt die Installation bestehen, die Bilder werden in einer Zusammenfassung abends weiterhin sichtbar sein. Darüber hinaus wird Zaeri am 2. November mit den Schülern des Städtischen Gymnasiums in Kooperation mit „Rheinbach liest“ einen Workshop und ein Werkstattgespräch führen.

Zweite Phase

Die zweite Phase ist ein „LaborKonzert“ am Freitag, 6. November, um 19.30 Uhr in der Sporthalle der Glasfachschule. Dort tritt die international bekannte Schlagzeugerin Anika Nilles mit ihrer Fusionband „Nevell“ auf. Nilles ist zwar keine Mainstream-Musikerin, wurde aber schon als „Königin der Sticks“ gefeiert und hat auf YouTube nicht weniger als 197 000 Abonnenten. Ihre Clips wurden schon mehr als 20 Millionen mal angeschaut. Sie werde weltweit für ihren glasklaren und dennoch komplexen Stil gefeiert, heißt es. Nicht umsonst ist die 37-jährige Schlagzeugerin mehrere Monate im Jahr für Meisterklassen der Welt unterwegs, und ihr jüngstes Album „For a colourful Soul“ hat es auf Platz drei der amerikanischen iTunes-Jazzcharts geschafft. Während sie in Deutschland eher unbekannt ist, genießt sie international als Star Anerkennung und hat es unter anderem auf die Titelseite des weltweit einflussreichsten Schlagzeugmagazins „Modern Drummer“ geschafft. „So ein Livekonzert gab es in Rheinbach noch nie“, sagte Raetz. Er ist „wahnsinnig gespannt“ auf diesen Abend.

Das Laborkonzert wird, wie auch das Projekt „Die letzten schönen Tage“, von dem Kölner Internet-Fernsehkanal MuxxTV aufgezeichnet und weltweit in alle Social Media- und Online-Kanäle live übertragen.

Darüber hinaus wird es am Samstag, 7. November, einen Workshop mit Anika Nilles im Rahmen des „Tages der Orientierung und Beratung“ an der Glasfachschule geben. Jochen Roebers von der Glasfachschule ist jedenfalls überzeugt: „Die LaborPhasen zeigen Wege, wie Kunstprojekte, Konzerte, Werkstattgespräche, Filme, Bildung und Kultur Corona ein Schnippchen schlagen können – eine kreative Entwicklungsphase für Auge und Ohr.“

Mehr über das Projekt erfahren Sie hier.

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