„Bauerfeind“-Areal in OberdreesRheinbacher Politik stimmt Bau von 45 Wohnungen zu

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Oberdrees Bauerfeind

Das 5800 Quadratmeter große Gelände soll endlich geordnet bebaut werden.

Rheinbach – „Die relativ kurze zeitliche Verzögerung von anderthalb Monaten hat sich für das Oberdreeser Bauprojekt gelohnt“, davon war Ausschussmitglied Kurt Brozio (CDU) nicht nur in seiner Eigenschaft als  Ortsvorsteher überzeugt.

In Verhandlungen mit den Investoren für das Gelände der ehemaligen Gaststätte Bauerfeind habe er im Auftrag der CDU-Fraktion nicht nur eine Qualitätssteigerung bei den einzelnen Baukörpern, sondern auch die Verbesserung des Klimaschutzes und der Energieeinsparung erreichen können. Deshalb stimmte der Rheinbacher Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen einstimmig der erneuten Aufstellung des Bebauungsplanes und der dafür notwendigen frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zu. Im Januar war das Projekt aufgrund einer Pattsituation im Ausschuss noch abgelehnt worden.

Demnach sollen auf dem seit Jahren brachliegenden Gelände sechs Mehrfamilienhäuser mit 40 bis 45 Wohneinheiten zwischen 50 und 110 Quadratmetern entstehen. Darüber hinaus sollen im größten Gebäude an der Ecke Bundesstraße/Mieler Straße eine Senioreneinrichtung und ein gewerblicher Bereich errichtet werden, voraussichtlich ein gastronomisches Angebot oder ein Bäcker.

Am Landgraben entsteht ein Landschaftsschutzstreifen

Ein Quartiersplatz zwischen den einzelnen Gebäuden ist als Aufenthalts- und Treffpunkt vorgesehen. Die Fahrzeuge der Bewohner sollen in einer Tiefgarage unterkommen, oberirdisch sind nur einige Stellplätze vorgesehen, darunter auch Behindertenplätze. Entlang des Landgrabens soll zudem ein zehn Meter breiter Landschaftsschutzstreifen angelegt werden.

Bei den Verhandlungen hatte Brozio deutliche Verbesserungen in verschiedenen Bereichen erzielt, wie aus dem aktualisierten Städtebaulichen Konzept zur Wohnanlage mit Gewerbeflächen hervorgehen, das das Architekturbüro Plankontor B jetzt dem Ausschuss vorlegte. Außerdem will Fachbereichsleiterin Margrit Thünker-Jansen auf Bitten von Ute Krupp (SPD) ausloten, inwieweit dort auch geförderter Wohnraum entstehen kann. Sollte dies möglich sein, will die Verwaltung dies in einem städtebaulichen Vertrag festschreiben.

Schallschutz gegen den Verkehrslärm

Nach der geänderten Planung sollen die Gebäude in Massivbauweise und mit erhöhten Ausbaustandards beim Schall-, Wärme, Lärm- und Hochwasserschutz errichtet und mit Satteldächern und Dachgauben versehen werden. Entlang der Bundesstraße soll die Frontzeile zwischen den drei Hauptgebäuden aus Schallschutzgründen durch zwei Zwischenglieder verbunden werden, deren Dächer und Fassaden begrünt werden. Zur Verminderung des Verkehrslärms im Innenbereich wird die Frontseite als geschlossene Bebauung und aktives Schallschutzelement geplant.

Für den Hochwasserschutz soll eine durchgängige Tiefgarage in wasserdichter Ausführung mit Hochwasserschutz und einer Sockelhöhe von 50 Zentimetern sorgen. Die Einfahrt der Tiefgarage wird mit einer Abschottung gegen Wasserschwall geplant und der wasserdichte Sockel für alle Keller fortgeführt.

Das anfallende Regenwasser von den Gebäuden soll so weit wie möglich auf dem Grundstück versickern oder durch Pflanzen und Bäume aufgenommen werden. Dafür werden etwa unter dem nordöstlich gelegenen Parkplatz entsprechende Rigolen eingebaut.

Begrünung und Fotovoltaik

Zum Schutz der Bauflächen am Landgraben sowie zu den Nachbarflächen Richtung Mieler Straße ist eine begrünte Aufwallung von bis zu einem Meter Höhe vorgesehen. Dadurch könnte im Bereich des zehn Meter breiten Landschaftsschutzstreifens eine Art Retentionsfläche entstehen.

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Die Fahrradstellplätze sollen nun weitgehend als Flachdach mit Begrünung oder Fotovoltaikanlage ausgeführt werden. Die technische Gebäudeausstattung und die Wärmeerzeugung sollen einen hohen Grad an Nutzung erneuerbarer Energien erhalten, etwa durch Einsatz zentraler Wärmeerzeuger wie einem Blockheizkraftwerk, Wärmepumpen für Erdwärme oder die Nutzung von Nahwärmenetzen. Im weiteren Planungsverlauf soll ebenfalls die Eignung der Dachflächen zur regenerativen Stromerzeugung durch Fotovoltaik geprüft werden.

Die Freiflächen um die Gebäude sollen einen parkähnlichen Charakter erhalten und mit heimischen Laubgehölzen bepflanzt werden. Die bestehende Bepflanzung soll möglichst erhalten bleiben, wobei der zehn Meter breite Landschaftsschutzstreifen am Landgraben teilweise als Blühwiese ausgebildet werden soll. Straßenbegleitend sind entlang der Bundesstraße und der Mieler Straße vereinzelt hochstämmige Bäume vorgesehen.

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