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Statt SchutzstreifenTurmstraße in Rheinbach wird zur Fahrradstraße

Lesezeit 3 Minuten

Radfahren geschieht auf der Turmstraße bislang im fließenden Verkehr.

Rheinbach – Einstimmig hat der Rheinbacher Stadtrat seinen Beschluss vom 22. Juni 2020 aufgehoben: Bei der grundlegenden Erneuerung der Turmstraße sollen nun nicht beidseitige Schutzstreifen für Radfahrer angelegt werden. „Der Beschluss ist rechtswidrig und daher zurückzunehmen“, hatte Bürgermeister Ludger Banken (parteilos) dem Gremium zuvor erklärt.

Nach einer Sitzungsunterbrechung stimmte diesmal auch die CDU-Fraktion der Aufhebung zu, die im Ausschuss für Umwelt und Mobilität noch dagegen votiert hatten. „Es zeichnet sich nämlich die Lösung ab, die Turmstraße zur Fahrradstraße zu machen, und damit können wir uns einverstanden erklären“, begründete Fraktionschef Joachim Schneider den Sinneswandel. Deshalb beschloss der Stadtrat auch gleich einstimmig, auf der Turmstraße eine Fahrradstraße einzurichten und diese ins Radverkehrskonzept der Stadt mit aufzunehmen.

Umsetzung soll schnell erfolgen

Schneider mahnte die Stadtverwaltung, sich nach Kräften dafür einzusetzen, dass die von allen Fraktionen gewünschte Fahrradstraße schleunigst geprüft und umgesetzt werde, damit die Radfahrer auch weiterhin sicher auf der Turmstraße unterwegs sein könnten.

Urte Schollmeyer-Seifert (Grüne) hatte diese Idee im Ausschuss eingebracht und war auf breite Zustimmung gestoßen. Keinen Erfolg hatte hingegen Dr. Georg Wilmers (SPD). Er wollte die Aufhebung des Ratsbeschlusses ins kommende Frühjahr hinausschieben: „Der rechtswidrige Zustand dauert jetzt schon einige Monate an, dann machen ein paar Monate mehr auch nichts mehr aus.“ Es sei besser, die Angelegenheit in der Schwebe zu halten, bis klar sei, dass die Fahrradstraße tatsächlich komme, fand er. Keine gute Idee, wie Fachgebietsleiterin Daniela Hoffmann findet. Denn nur wenn die Umwandlung der Turmstraße zur Fahrradstraße in das gerade im Entstehen begriffene Radverkehrskonzept der Stadt integriert werden, sei mit einer finanziellen Förderung zu rechnen.

Zwei Vorhaben zur Verbesserung des Radverkehrs

Denn nachdem das vom Stadtrat favorisierte Konzept der „Blauen Straßen“ von der Bezirksregierung als rechtswidrig abgelehnt worden war, hatte sich die Stadtverwaltung dieses Themas erneut angenommen. Parallel dazu hatte sich auch das „Kompetenzteam Verkehr“ der CDU Rheinbach mit einer Verbesserung des Radverkehrs beschäftigt. Inzwischen sind beide Vorhaben verzahnt.

„Einige interessante Anregungen wurden bereits in die Planungen aufgenommen“, sagte Hoffmann. Baulichen Veränderungen seien dazu nicht notwendig, Schilder genügten. Damit sei es gelungen, für Rheinbach ein umfassendes Radwegekonzept zu entwerfen, welches auch wirklich umsetzbar sei und Radfahren in der Stadt attraktiv und sicher mache, freute sich Thomas Burke (CDU).

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„Gerade die Turmstraße muss als Schulweg für alle anderen Fahrradfahrer sicher zu befahren sein und ist ein wichtiger Baustein für ein innerstädtisches Radwegenetz“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Martina Koch. Die Verwaltung habe in einem Kraftakt das Fahrradwegekonzept in Kooperation mit dem „Bürgerbegehren Radentscheid Rheinbach“ antragsreif gemacht und fristgerecht eingereicht. Nun bestehe Hoffnung auf Landesgelder.